"Magst du dich nicht zu mir setzen?" fragte Chris mich unvermittelt. "Mit dem einen Stuhl ist der Balkon voll. Da müssten wir uns schon stapeln" entschuldigte ich mich für den wenigen Platz. Chris jedoch funkelte mich förmlich mit seinen Augen an. Ich schaute genauer hin. Die Augen wirkten irgendwie tatsächlich schmaler, dunkler und sie funkelten. Er streckte seine Hand nach meiner aus und griff danach. Auf einmal zuckte ich zusammen. "Das war gerade wie ein Feuerwerk auf meiner Haut!" Er hob eine Augenbraue. "Und dabei habe ich nur deine Hand genommen. Wie willst du da jemals weitere Schritte überleben? Du verpasst was" funkelte er mich wieder an und zog mich zu sich auf seine Beine.Er lehnte sich in meinem Liegestuhl zurück, nahm meine Wasserflasche und trank etwas. Dann stellte er sie zur Seite und zog mich in seine Arme. "Siehst du. Das passt alles ganz wunderbar auf deinen Balkon." sagte er leise an meinem Ohr und strich mir über die Hand, die gerade einen Schlag bekommen hatte. "Ich spüre es wieder!" sagte ich ganz aufgeregt und lehnte mich vor. Chris zog mich lächelnd wieder an sich und strich mir an der tauben Seite entlang über die Hand, den Arm, mein Bein, meine Seite und über den Kopf. Er strich mir über die Augen, die ich bereitwillig schloss, Ich genoss dieses Gefühl. Dann strich er mir auch über die andere Körperhälfte. Ich döste in seinem Arm und bei seinen Streicheleinheiten ein. Als ich tief und ruihg atmete, nestelte Chris an seiner seitlichen Hosentasche herum. Er umschloss etwas mit seiner Hand, zog sie wieder heraus und wartete darauf, dass sie wieder aufwacht. Er hatte ihr immerhin noch eine kleine Privatvorführung versprochen. Mittlerweile war es dunkel. Chris entdeckte eine Kerze in einer Laterne, die neben der Balkontür draußen stand. Perfekt, dachte er.
Etwas kitzelte mich an meinen Haaren und ich öffnete die Augen. Ich roch Chris. Dann erinnerte ich mich, dass wir draußen auf dem Balkon auf dem Liegstuhl lagen. Chris schaute mich verträumt an, als ich ihn ansah. Unsere Blicke trafen sich. "Dankeschön!" flüsterte ich. Deine Hilfe heute ist überhaupt nicht selbstverständlich, dachte ich. Ich musste nicht sprechen. In diesem einen ersten Augenblick bemerkte ich das besondere Band zwischen uns. Er schien zu wissen, was ich dachte. "Da nicht für! Du hast mich verzaubert. Ich kann das garnicht anders nennen als halt so. Auch wenn es blöd klingt aus dem Mund von einem 'Zauberer'." Ich schüttelte nur langsam den Kopf. Ich dachte unwillkürlich an den Geschmack seiner Lippen. Und er küsste mich. Noch während ich ihn küsste, fühlte ich wieder etwas auf meinem Arm. Wir schauten beide hin. Ein Schmetterling. Schon wieder. Ich sah Chris an. Wir hatten beide Gänsehaut. Dann flog der kleine Falter in die Nacht. Etwas verstört sah ich Chris an. Chris? Kannst du etwa meine Gedanken lesen? Ich bekam sowas von eine Gänsehaut, als er nickte. Ihm ging es irgendwie auch so. Ich schüttelte ungläubig den Kopf. "Warum hast du eine Gänsehaut?" "Schmetterling. Und..." weil ich weiß, was du denkst.. endete er ohne Stimme. Ich bekam große Augen.
Ich schreckte hoch. Es war zum Glück nur ein Traum gewesen. Chris sah mich verwundert an. Dann deutete er auf meinen Arm, wo tatsächlich ein kleiner Falter saß. Wir schaute beide zu, wie der sich drehte und in die Nacht flog. Ich sah wieder Chris an. War das doch kein Traum. Chris schüttelte den Kopf. "Ist dir kalt? Ich muss eh mal wohin und bring dir eine Decke" sagte er und ließ mich vorsichtig neben ihn auf den Stuhl rutschen. Als er wieder kam, lächelte er mich ganz zum dahinschmelzen an, deckte mich etwas zu und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Dann setzte er sich in die Balkontür und sah mich. "Du hast so schon geschlafen. Und du riechst auch gut." Er zwinkerte, als er das sagte. "Kannst du Gedanken lesen?" Chris'Augen blitzten kurz auf. Dann war alles wieder normal. "In der Show machen wir manchmal etwas in diese Richtung." Kannst du für mich zaubern? Ich dachte diese Frage nur, doch Chris nahm genau dann wortlos die Kerze aus der Laterne und zündete sie ohne ein Feuerzeug oder sowas an. Ich machte große Augen. "Noch mal! Das ist ja cool!" eiferte ich wie ein Kind. Er bließ die Kerze aus und wiederholte es. "Genial. Das ist echt cool!" "Dann müsstest du mal sehen, was wir sonst noch so drauf haben. Ein fliegender Lamborghini zum Beispiel. "Eigentlich mag ich genau diese kleinen Dinge im Leben am liebsten. So wie eine Umarmung oder ein Lächeln" sagte ich ihm ernst ins Gesicht. "Dann pass mal auf. Ich kann spontan noch mehr für dich zaubern. Er schob sich wieder zu mir auf die Liege. Dann hielt er mir seine Hände hin. Ich sollte sie gründlich untersuchen. Er zauberte mir ein Stück Schokolade auf seine Hand. Einfach so. Wie auch immer es möglich war, war mir egal. Ich war total begeistert. "Ich dachte immer, das sei eine optische Täuschung, wenn man sowas im Fernsehen sieht. Aber das ist ja wirklich so magisch. Das würde ich auch gerne können. Wenn ich Lust auf Schokolade habe, zauber ich mir einfach welche auf die Hand!" redete ich begeistert und biss von dem Schokoriegel ab. Die andere Hälfte hielt ich Chris hin, der sie mir aus der Hand aß. Tier durchatmend sah ich nach oben. Selbst hier in der Stadt konnte man manchmal Sterne sehen. Als ich wieder zu Chris schaute, sah ich, wie er seine Hand schloss, darauf pustete und sie wieder öffnete. Es war eine Flamme darin. Ich schaute sein Handfläche ungläubig an. Mir lief es heiß und kalt den Rücken runter. "Also das ist wirklich mein absoluter Lieblingstrick. Trick? Darf ich das so nennen?" "Nenn es, wie du willst!" sagte er nur. Tut das nicht weh? Er schloss seine Hand und weg war die Flamme. Ich griff nach seiner Hand und tastete sie vorsichtig ab. "Keine Brandblasen! Zum Glück!" "Du bist echt unglaublich! Fast jeder will immer wissen, wie es geht, wenn er das so nah mitbekommt. Und du sorgst dich um meine Haut..." schüttelte er den Kopf. "Als ich dich fliegen sah auf dem Hoverboard, da hatte ich auch Angst um dich. Wenn man nicht weiß, was dahinter steckt, denkt man ja logisch, dass du eigentlich fallen müsstest. Und Feuer auf der Haut verursacht Verbrennungen." 'Warte mal ab, was ich noch gerne für Feuer auf deiner Haut entfachen werde.' Da! Schon wieder. War das vorhin doch kein Traum. Chris' Blick war wieder so funkelnd und lag ganz schon stur auf mir. "Du machst mir Angst!" Sofort wurde sein Blick sanfter und er nahm mich wieder vorsichtig in den Arm. "Niemals möchte ich, dass du Angst vor mir hast!" sagte er ruhig. "Kannst du das nochmal machen? Mit dem Feuer?" ich sah zu ihm auf wie ein kleines Kind. Das war mir klar. Aber ich wollte das unbedingt noch mal sehen. Er zeigte es mir bestimmt noch fünf mal. Ich wurde irgendwie ganz verrückt nach ihm. "Was geschieht hier eigentlich mit mir?" Fragender Blick von Chris. "Du verzauberst mich hier gerade irgendwie. Oder du hast mich vergiftet und ich halluziniere..." 'Jetzt reicht es mir aber mit dir!'dachte Chris und riss Andrea in seine Arme. Dann besann er sich, das er vorsichtig sein müsste, da sie Schmerzen hatte und trug sie vorsichtig ins Zimmer auf die Couch. Er setzte sie ab und sah ihr fest in die Augen. Er hatte sich in sie verknallt. Ganz definitiv hatte es ihn erwischt. Sie war so anders. Und wie sie und ihr Pferd zusammen gehörten, so wollte auch er dazu gehören.
Chris riss mich an sich und trug mich rein. Er sah mich ganz eindringlich an. Sein Blick durchbohrte mich fragend. Ich schluckte schwer. Der Typ war auf jeden Fall für Überraschungen gut. Aber welche jetzt kam, darauf war ich auch nicht gefasst. Er nahm meine Hand in seine, küsste mich so, dass mir die Luft weg blieb und löste sich dann von mir. Er sah mich an. Meine Hand war geschlossen und seine lag darauf. Er führte meine Hand zu seinem Mund und pustete. "Mach sie auf" sagte er nur und sah mich gespannt an. Ich musste wieder schlucken und hatte jetzt wirklich richtig Angst. Ich öffnete zögernd die Hand. Eine Flamme, aber ich verbrannte mich nicht. "Krass! Ich kann das auch. Sieh mal. Ich habe Feur in der Hand!" plapperte ich aufgeregt drauf los. Chris machte genau in diesem Moment ein Foto von uns. Er saß etwas hinter mir, meine Hand war vor uns und ich strahlte mit feuchten Augen wie ein kleines Kind an Weihnachten. "Hammer!" quietschte er. ch sah ihn an und lachte. Er drückte meine Hand wieder zu und das Feur war weg. "Ich hab keine Ahnung, wie, aber es war wunderschön!" Glücklich fiel ich ihm um den Hals.
"Willst du noch ins Hotel? Oder möchtest du hier bleiben? Wann musst du eigentlich wohin zurück?" "Wenn du möchtest, bleibe ich bei dir. Aber auf der Couch." 'Sogut habe ich mich nicht im Griff' dachte sich Chris dabei. Andrea war einverstanden. "Ich muss genau genommen am besten am Freitag früh hier los und nach Leipzig fahren. Ich könnte euch mitnehmen." Auch die Idee fand sie gut. Laut Hausarzt war es okay, das zu tun, was sie auch tun konnte. Das war allerdings nicht besonders viel.
Chris machte es sich auf der Couch bequem und schickte Andreas DAS Foto. Andrea schlief bereits. Sein Bruder schrieb zurück, dass er sich freuen würde, wenn er Andrea am Samstag sehen würde und dass Chris bitte keinen Mist bauen sollte. Er wollte natürlich wissen, was genau mitihr los war, warum sie im Krankenhaus war und war erleichtert, dass es nicht so schlimm war. Er überlegte, ob er auch die kleinen Details mit Andreas besprechen sollte.
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My Changeover
FanfictionErstes Buch Wenn aus LIEBE VERÄNDERUNG wird Wie man jemanden treffen kann, den man eigentlich weder kennt noch weiß, das man ihn kennt und sich dann auch noch verliebt. "Was im Leben, was schön ist, ist perfekt? Wo doch alle Ecken und Kanten das, ...