Am Morgen wurde ich von Chris Haaren geweckt, die mich an der Wange kitzelten. Müde öffnete ich meine Augen und sah in seine braunen Augen. Er war ja schon wach. "Guten Morgen" lächelte er mich auch noch völlig verschlafen an. Dann schmiegte er seine Wange wieder an meine Stirn und streichelte mir sanft über meinen Arm. Ich schloss die Augen und genoss diesen Moment. Schade, dass ich heute wieder dringend bei meinen Eltern weitermachen musste. Das brachte mich wieder auf den Fuß. Dieser tat ziemlich weh. Autofahren wird wohl noch nicht gehen. "Über was grübelst du schon wieder so schwer nach?" fragte Chris mit rauer Stimme. Diese Stimme konnte mich in nullkommanix von egal was auch immer ablenken. Ich grinste und flüsterte "Jetzt denke ich nur noch über eine Sache nach..." und drehte mich in seine Arme. Ich sog seinen Geruch tief ein und lächelte mit geschlossenen Augen an seinem Hals liegend in mich hinein. Er kraulte mir den Rücken und meine Welt war einfach nur in Ordnung. Wir lagen noch eine ganze Weile eng aneinander gekuschelt da und genossen die Ruhe und die Zeit zu zweit.
"Wann geht es denn jetzt los?" "Was genau soll denn losgehen?" "Die Tour." "Nächste Woche soll die Bühne in Düsseldorf stehen und dann proben wir richtig unter realen Bedingungen in der Halle. Und nach Weihnachten geht es dann richtig los. Mit Publikum." "Ich dachte, ihr hättet nächste Woche schon Premiere. Hab ich wohl falsch verstanden." Chris lächelte an meiner Stirn und küsste mich."Schade, dass du nicht einfach mitkommen kannst. Das könnte hart werden." Ich atmete tief durch. Er hatte so verdammt recht. "Aber jetzt bin ich bei dir. In deinen Armen zu liegen und nichts zu tun ist einfach wunderbar!" Noch ein Kuss auf meine Stirn. Ich liebte es einfach.
Als das Telefon klingelte, lösten wir uns voneinander. Meine Mama wollte wissen, was der Fuß machte. Ich schob die Bettdecke weg und besah ihn mir. Abschätzend und mit dem Kopf hin und her wackelnd gab ich ihr eine Beschreibung der unterschiedlichen Schattierungen. "Ich glaube, ich brauch was vom Arzt an Schmerzmitteln. So kann ich heute noch nicht Autofahren. Kann deine andere Tochter mich nicht wenigstens fahren, wenn Sie schon nicht hilft?" "Du weißt genau, dass Sie Arbeiten geht neben ihrem Studium!" ermahnte mich meine Mutter streng. "Kannst du sie nicht fragen? Chris muss arbeiten und ich kann auf keinen Fall fahren", bettelte ich. "Sie hat keine Zeit heute. Dann musst du halt noch einen Tag da bleiben. Vielleicht klappt es ja morgen. Mit dem Fuß kannst du ja eh nicht helfen." "Und wenn du mich abholst? Ich bin doch auch wegen euch hier!", bettelte ich weiter. Sie stimmte zu und würde mich heute nachmittag holen. Als ich auflegte, kam Chris mit einem Kaffee und einem Apfel zurück zu mir ins Bett. "Ich muss gleich in die Werkstatt. Andreas hat geschrieben, dass Mama nachher zu Stephanie kommt und jetzt weiß, woher sie dich kennt. Ich soll mit dir einfach später kommen. Heute steht nicht so viel auf dem Plan in der Firma." Er gab mir einen Kuss und dann den Kaffeebecher in die Hand. Unter die Bettdecke gekuschelt saßen wir im Bett und frühstückten. Chris zeigte mir Fotos von der letzten Tour auf seinem Handy. So langsam bekam ich immer mehr eine Ahnung davon, auf was und wen ich mich da eingelassen habe. Ich sah immer wieder zwischen den Fotos und ihm hin und her. "Was schaust du denn immer so skeptisch?" "Eigentlich habe ich zwei Männer." Der Blick von Chris war unbezahlbar! Ich fing an zu lachen. "Nein, nein, nein so war das nicht gemeint!" Chris legte sein Handy weg und krabbelte mir dicht auf die Pelle. "Und wie war das gemeint?" raunte er. "Du hast zwei Gesichter!" brachte ich noch heraus, bevor er mich zu kitzeln anfing. Erst als ich ihn anflehte, aufzuhören, ließ er mich in Ruhe.
Als wir endlich aus dem Bett kamen, war es schon fast Mittag. Ich ging erstmal duschen. Und dann Chris. In der Zeit schrieb ich mit Kathrin. Janin reagierte irgendwie nur sehr einsilbig. Sie war schon auf dem Weg zurück nach Berlin und hatte wohl garkeine Lust, zu reden. Oh man, war sie verknallt. Und traurig. Das würde auf mich auch noch zukommen... Kathrin wiederum bat mich, sofort zu erzählen, woher mich Chris Mama kannte. Dann schrieb ich Mama noch die Adresse von der Werkstatt.
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My Changeover
FanfictionErstes Buch Wenn aus LIEBE VERÄNDERUNG wird Wie man jemanden treffen kann, den man eigentlich weder kennt noch weiß, das man ihn kennt und sich dann auch noch verliebt. "Was im Leben, was schön ist, ist perfekt? Wo doch alle Ecken und Kanten das, ...