Kapitel 1~neues Zuhause

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Wir kamen an. Das Haus war zugewuchert von grünem Efeu und im Vorgarten waren große Rosenranken. Meine Mutter schloss die Tür auf und ich sah einen großen Wohnraum mit Einbauküche. In einer Ecke war eine versteckte Treppe ich lief hoch. "Du musst auch die zweite Treppe hoch", rief meine Mutter mir hinterher. Ich ging in einen schmalen Flur. Am Ende war eine schmale Wendeltreppe. Ich ging hinauf und kam in ein riesiges Dach Zimmer. Eine der Schrägwänden war zur Hälfte aus Glas. Es war hell und gemütlich. Durch die Fenster sah ich einen riesigen Wald und die Sonne, die in mein Zimmer schien. Auf einmal kamen sieben große Pakete mit meinen Möbeln, die selbst zusammenbauen sollte. Ich schaute herunter und sah meinen grinsenden Vater. Ich schob die Pakete auf dem hellen Parkett ein Stück zur Seite um Platz für die Kartons mit meinen anderen Sachen zu machen, die mein Vater auch noch hochbrachte. Dann fing ich an mein Bett zusammen zu bauen.

Als es dunkel wurde, war ich endlich komplett fertig mit Zusammenbauen und Einrichten. Ich war müde und legte mich in mein Bett. Morgen war mein Erster Tag an der neuen High School. Ich stellte mir tausende Fragen. Wie werden mich die anderen annehmen? Was soll ich anziehen? Wie werde ich die Fächer verstehen? Wie war mein Stundenplan? Gab es niedliche Jungs in meinen Kursen? Ich beruhigte mich. Nach einer Ewigkeit schlief ich. 

Jetzt hat man wohl noch den Eindruck, dass ich ganz normal bin, das bin ich eigentlich auch, denn die Selbstmordversuche waren die Folge von inneren Problemen mit meiner alten Klasse. Mobbing war Tagesprogramm und ich war fast immer das Opfer. Erst recht, da ich anders war als die anderen. Ich war kleiner, schlanker, meine Haare waren unglaublich hell und meine Augen strahlend blau. Sie waren groß und ich hatte lange Wimpern. Ich war damals das Mädchen, das auf die Bad Boys stand. Dann fing ich an zu trinken, rauchte und nahm ab und an Drogen. Außerdem wurde ich ausgelacht, da ich immer lange Kleidung trug. Auch im Sommer. Der Grund? Ich ritze mich. Ich weiß nicht wie lange, aber es ist so. Ich kann nicht aufhören und ich sehe mehr als furchtbar aus.

 Aber in dieser Schule sollte alles anders werden.

Halbschatten - verwandelt, verlassen, verändert #Buch 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt