Halbschatten - verwandelt, verlassen, verändert #Buch 1

Kapitel 5

Es war groß und hell. Auf dem riesigen beigen Sofa saßen vier Vampire. Ich fühlte mich irgendwie unerwünscht, obwohl ich eine von ihnen war. 

Ich entdeckte den Typen, dem ich in der Stadt begegnet war. Er schaute mich amüsiert an. "Das ist Karena", sagte Madlen. Dann wandte sie sich mir zu. "Nathan kennst du ja schon. Aber die beiden da hinten sind Jolina und Dale und der hier vorne ist Louis", stellte sie mir alle vor. Sie wand sich wieder den anderen zu.

 "Karena ist meine beste Freundin und ich will dass ihr sie annehmt. Sie ist sehr sensibel", erzählte sie. Jaja, ich und sensibel. Ich bin eher eigenartig, als sensibel. 

Wir setzten uns zu ihnen zwischen Nathan und Louis. Madlen neben Nathan und ich neben Louis. Er lächelte mich an. "Erzähl mir was von dir", sagte er ruhig. 

"Ich bin 16, war schon im Knast und habe versucht mich umzubringen", sagte ich. "Böse", sagte er leise. Ich lächelte wieder. Er lächelte zurück. 

Plötzlich stieg mir ein unwiderstehlicher Geruch in die Nase. Ich schreckte hoch. "Bleib ruhig", sagte Louis. Er berührte meinen Arm. Seine Berührung überwältigte mich. Seine Haut war weich und glatt. Ich schaute ihn an. Seine Augen waren leuchtend rot. Ich verlor mich in seinen Augen und wandte mich erst ab.

 Ich schaute wieder verblüfft in seine Augen. Sie waren wunderschön. Ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden. 

Aber der Durst brannte in meinem Hals. Ich knurrte ihn an. Er schaute mich schockiert an. Ich ließ mich auf den Boden fallen. Louis beugte sich über mich. "Sie brauch Blut", stellte Louis fest. Ich werde ganz bestimmt kein Blut trinken. Niemals. Er schaute Madlen an. 

Sie verschwand und tauchte nach wenigen Sekunden mit einem menschlichen Körper wieder auf. "Trink", forderte sie mich auf. Ich schaute sie an. "Nein, ich werde kein Blut trinken" "SOnst stirbst du" "Bin ich das nicht schon?" Sie sah ernst aus. Ich schluckte und biss widerwillig in den leblosen Körper des Menschen. Das Blut lief warm in meinen Mund. Es schmeckte unwiderstehlich und kein bisschen nach EIsen, wie ich gedacht oder befürchtet hatte. Nach kurzer Zeit ließ ich von ihm ab und setzte mich auf. Ich stand auf und ging nach draußen. Ich hatte einen Menschen getötet. Ich war ein Monster. Wie die aus den Märchen, die alle töteten. Ich konnte mir selbst nicht verzeihen. Ich habe ein Leben genommen um meins zu retten.