Kapitel 10

448 30 1
                                    

Ich lehnte an den dicken Gitterstäben. Er lag auf dem Boden und schaute an die Decke. Es war so verdammt langweilig.

Mittlerweile saß ich eine Woche in diesem Loch, soweit meine innere Uhr noch ausreichend funktionierte. Er hatte mir immer noch nicht seinen Namen verraten. Wir redeten nicht viel.

Alles was ich tat war ihn zu bewundern. Er war heiß, sensibel, nett, selbstbewusst und immer noch heiß. Woran denke ich eigentlich? Ich ging zur Wand und setzte mich auf den Boden. Er stand auf und setzte sich neben mich. "Woran denkst du?", fragte er. Ich blickte auf.

Er konnte noch sprechen. Ich war erstaunt.

"An mein altes Leben", sagte ich mit Blick geradeaus. "Was genau?", fragte er. Er war so anders als die anderen Jungs die ich kannte. Er war so einfühlsam. "Daran, als ich im Knast war, was schöner war als meine jetztige Situation. Daran, als ich den Autounfall hatte und verwandelt wurde. Dann bin ich erschossen worden und es hat sich herausgestellt, dass ich die Tochter der Königin bin und dann haben sie mich hier hinein geworfen", erzählte ich schnell, aber er schien mir folgen zu können, was mich sehr freute. Er atmete durch. Ich schaute ihn an. Unsere Blicke trafen sich. Sein Blick der von den roten Augen ausging, durchbohrte meine Seele und nahm mir die Sorgen und Ängste, die in dem Moment hatte. Es war ein unglaubliches Gefühl. In meinem Bauch flogen Millionen Schmetterlinge. Er legte eine Hand an meine Wange und ich schmiegte mich an sie. Sie war warm. Ich schloss meine Augen und berührte seine Hand. Ich bekam eine Gänsehaut und ich lächelte.

Halbschatten - verwandelt, verlassen, verändert #Buch 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt