Wir verharrten so einige Stunden, die mir wie Minuten vorkamen. Seine Augen fesselten mich, bis er den Blick abwandte. Er staute auf den Boden. "Was ist los?", fragte ich. "Nichts", sagte er. Seine Stimme klang mal wieder göttlich. Er verzauberte mich.
"Irgendwas muss doch sein", sagte ich. "Ich will hier raus", sagte er. "Das wollen wir alle", sagte ich. "Du bist so nett. Du gibst mir Mut, Hoffnung und dein Blut." Als er 'dein Blut', sagte, lachte er. Ich lachte mit. Es war das erste Mal, dass ich seit Tagen lachte. Er strich mir eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht. "Das bist du auch. Du gibst mir Gesellschaft und Ablenkung", sagte ich.
"Du bist verliebt", stellte er fest. "Ich bin nicht...", setzte ich an und wurde rot. "Denkst du ich bemerke nicht, wie du mich ansiehst?", fragte er. Er sah amüsiert aus. "Wer sagt, dass du derjenige bist", sagte ich. Er schaute mich ernst an. "OK es stimmt", gab ich zu. Ich traute mich nicht ihn in dem Moment anzusehen. "Das muss dir nicht peinlich sein", sagte er. "Wieso?", fragte ich und in dem Moment küsste er mich.
Ich hatte schon viele Jungs geküsste, aber keiner fühlte sich so richtig an, wie dieser. Die Vorstellung, dass wir in einem Gefängnis in einem Schloss von Engeln waren, ließ mich an der Tatsache, dass ich nicht träumte, zweifeln. Er zog mich an sich. In mir war ein riesiges Feuerwerk.
Plötzlich hörte ich die Tür quietschen. Ich schreckte auf und löste mich von ihm. Die Wachen standen vor uns und sahen aus dem Blickwinkel riesig aus. Sie zogen uns hoch und brachten uns zu meiner Mutter. Ich hasste den Gedanken, dass meine Mutter mich umbringen wollte. Wer hasst das nicht? Aber ich wollte sie auch töten.
Die Wachen warfen uns auf den Boden. Ich rappelte mich sofort auf und wurde von einem der Wachen festgehalten. Nett. "Wir haben die beiden im Gefängnis gesehen, als sie sich geküsst haben", sagte einer der Wachen. Ja danke. "Habe ich euch nicht gesagt, dass ihr sie nicht mit diesem Aufreißer in ein Gefängnis stecken sollt?", fragte sie. Sie sah extrem angepisst aus. Ich grinste.
"Wachen, schlagt ihr dieses Grinsen aus dem Gesicht", brummte sie. "Halt deine Fresse du miese Schlange", fauchte ich. "Was sagte diese kleine Schlampe zu mir?", fragte meine Mutter. "Ich habe dich nicht halb so sehr beleidigt wie du mich", sagte ich. Sie wurde rot wie eine Tomate. Er lachte. Es deprimierte mich, dass ich seinen Namen immer noch nicht kannte. "Haltet dem Mund Milan", rief meine Mutter. Er lachte weiter. Ich schaute meine Mutter an. "Ich hasse dich", schrie ich. Ich zeigte ihr meine Fangzähne. Einer der Wachen brach mir mein Genick. "Tja, haben deine Fangzähne dir nichts genützt, Karena?", lachte meine Mutter. Ich hasse diese Frau so abgrundtief.
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Halbschatten - verwandelt, verlassen, verändert #Buch 1
VampirosKarena ist ein gewöhnliches Mädchen, dachte sie. sie ist ein Halbengel und muss um ihr leben kämpfen, aber erst nachdem ein Autounfall, eine neue Stadt und eine unheimliche Freundin ihr ganzes Leben dramatisch verändern. Teil 1 bis 3 der Halbschatte...