Kapitel 5 H2

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Die ganze Woche lang hatte ich über haupt keine Zeit mehr für Milan. Jeden Tag Schule und dann arbeiten, aber dafür fuhren wir auf Klassenfahrt und gut war auch, dass Milan meine Hausaufgaben machen musste, weil ich so gut wie nie zu Hause war.

Am letzten Arbeitstag war Hoch betrieb in der Bar. Extrem viele Typen tranken sich zu und ich war leider die einzige Frau, die dort arbeitete, also wurden nicht mehrere nicht so sehr abgebaggert, sondern ich total.

Ich brachte einem total Besoffenen noch ein Bier. Wie viel konnte der Typ vertrug der? Mittlerweile hatte er ein ein halb Flaschen Wodka und eine halbe Kiste Bier leer getrunken. Was ging bei dem ab? Ich sollte lieber nichts sagen, weil ich damals nicht viel weniger getrunken hatte. Ich stellte das Glas auf seinen Tisch. "Danke. Wissen sie warum ich mich hier betrinke? Meine Frau hat nen neuen uns hat die Scheidung eingereicht und ich weiß nicht ob ich mich von ihr trennen will. Sie ist doch meine große liebe. Was sagen sie?", fragte er. "Wie lange kennen sich?", fragte ich. Langsam fühlte ich mich wie eine Beziehungsberaterin und ein Psychater zusammen. "30 Jahre", sagte er. "Vielleicht brauchen sie auch einfach mal etwas neues", sagte ich. "Danke", sagte er und drückte mir 100$ in die Hand. "Das kann ich nicht annehmen", sagte ich. "Ich bestehe darauf, dass sie es behalten", sagte er. Ich steckte das Geld ein und badankte mich.

Eine Stunde später hatte der Mann zwei Flaschen Wodka und eine Kiste Bier aus getrunken. Der Typ war Krank.

Gegen Mitternacht ging ich nach Hause. Ich zog mich um und ging schlafen. Endlich wieder ausschlafen.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, kam Milan gerade ins Zimmer. "Du siehst müde aus", sagte er.

"Ne ich bin total ausgeschlafen und habe über haupt keinen Schlafmangel", sagte ich sarkastisch. "Dann schlaf noch ein bisschen", sagte er. Ich drehte mich wieder um und versuchte zu schlafen.

Ich sah wieder den leblosen Körper von Raja. Das gleiche Bild, die gleichen Verletzungen. Ich riss die Augen auf und war immer noch müde, obwohl ich den halben Tag geschlafen hatte. Ich ging nach unten. Milan saß auf dem Sofa und schaute Fern. Ich setzte mich neben ihn. "Du siehst nicht müde aus sondern krank. Wann hast du das letzte mal getrunken?", fragte er. "Bevor ich mit meinem Job angefangen bin", sagte ich. "Du brauchst frisches Blut", sagte er und nahm meine Hand. Ich wäre schlapp.

Halbschatten - verwandelt, verlassen, verändert #Buch 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt