Kapitel 4

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Ich schloss die Haustür auf. "Wo warst du so lange und wieso bist du so dreckig und wieso hast du an deiner Schulter Blut?", fragte meine Adoptivmutter. "Ich...", stammelte ich. "Du?", fragte sie wütend. "Ich war mit meiner neuen Freundin Madlen in der Stadt, wurde waren ein Eis essen. Und dann wollten wir zurück und wir wurden überfallen. Sie wurde verletzt und dadurch kommt das Blut", log ich. "Dann geh schlafen", sagte sie. Ja, schlafen, dachte ich, wie soll ich schlafen?!?!

Ich saß die ganze Nacht in meinem Zimmer und fühlte mich komisch. Mir war schlecht. Ich wunderte mich weiter und überlegte, was in meinem Leben alles schon gelogen war.

Als es hell wurde zog ich mich um und ging nach unten. Ich war total müde und schlurfte mit meinen Füßen über den Boden. Ich schaufelte mir eine Schale Cornflakes in den Mund und fuhr zur Schule.

Als ich aus meinem Auto ausstieg, kam gleich Madlen auf mich zu. "Es tut mir so Leid", sagte sie. "Und das soll ich dir glauben?", fragte ich sie. Auf die hatte ich jetzt so gar keinen Bock "Ja ich hatte so Durst", entschuldigte sie sich. "Die letzte Chance", sagte ich ernst. Ich wunderte mich über diese Antwort, denn sie hatte mich ja nur gebissen und fast umgebracht!!! "Du bist ja nicht tot", sagte sie leise. "Super", sagte ich genervt. "Ich will nicht zum Unterricht", maulte Madlen. "Lass uns schwänzen", schlug ich vor. "Ja, aber was ist mit den anderen?", fragte sie. "Dann lass uns nach der Schule noch etwas unternehmen", schlug ich vor. "OK", sagte sie. Dann klingelte es.

Nach der Schule fuhren wir am Mississippi entlang. Plötzlich verschwamm mein Blick. Ich sah nichts mehr. Vor Schreck lenkte ich falsch und wir brachen durch die Leitplanke. Ich bekam Panik. "Madlen, hilf mir!", rief ich. 

Das Auto über schlug sich und landete auf dem Dach. Es zerquetschte meinen Körper. In meinem jetzt wieder klaren Blickfeld bildeten sich schwarze Flecken. Ich sah wie Madlen unverletzt aus dem Auto krabbelte. Ich hing fest und blutete Überall. 

Ich hatte keine Kraft. Sie duckte sich zu mir runter. Sie biss in ihr Handgelenk und drückte es an meinen Mund. Ihr Blut floss in meinen Hals. Ich schluckte und auf einmal wurde alles schwarz. Mir wurde kalt. Ein unaushaltbarer Schmerz durchzog meinen Körper. Ich konnte mich nicht bewegen. 

Nach einer Stunde unerträglicher Schmerzen, riss ich meine Augen auf. Mich durchfuhr ein Energieschub und ich hatte plötzlich die Kraft mich aus dem Auto zu befreien. Ich kroch nach draußen. Ich keuchte. "Danke", sagte ich. "Ich bring dich zu meiner Familie sagte sie und griff meinen Arm. In Sekundenschnelle waren wir in dem Wald hinter unserem Haus. Wir gingen langsam tiefer in den Wald. "Wieso gehen wir?", fragte ich. "Dort wohnt eine neue Familie. Sie dürfen uns nicht entdecken", sagte sie. "Dort wohne ich. Meine Adoptivmutter weiß wahrscheinlich über Vampire bescheid", sagte ich. "Oh", machte sie nur. Dann gingen wir tiefer in den Wald, wo die Bäume immer Höher wurden. Es war unheimlich hier. "Was ist mit meinem Auto?", fragte ich sie auf dem Weg. "Keine Ahnung. Außerdem gelten wir beide jetzt als vermisst. Ist mir auch gerade echt egal", meinte sie.

Auf einmal Standen wir auf einer Lichtung. In der Mitte stand ein Haus. Es hatte zwei Stockwerke und sah echt schön aus. Die vordere Seite war fast komplett aus Glas nur auf beiden Seite der großen Glastür ein Meter Wand. Sie öffnete die Tür und ich folgte ihr in das Haus.

Halbschatten - verwandelt, verlassen, verändert #Buch 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt