Kapitel 1

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"Luna Lily Potter!", hallte die krächzende Stimme unserer Heimleiterin durch das Haus. Sie hörte sich nicht nur so an wie eine sterbende Hyäne, nein, sie sah auch noch so aus. Schrecklich!

Seufzend drehte ich mich in meinem Bett um und zog die Decke über den Kopf. Die sollte mich bloß in Ruhe lassen!

Aber hallo erst einmal. Ich bin Luna Lily Potter. Wilde, rote Locken. Braune Augen. Brille. Ziemlich dünn und recht klein. Blitznarbe auf der Stirn. Aufgewachsen im Waisenhaus. Hm. Irgendwas war heute noch, aber ich hab's vergessen.

Jedenfalls kam jetzt unsere Heimleiterin in mein Zimmer gestürmt und zog mir die Decke weg. "Wenn du jetzt nicht sofort aufstehst und nach unten kommst, kannst du dich auf eine saftige Strafe gefasst machen!", zischte sie und zog dann wieder ab. Seufzend schwang ich mich aus dem Bett und machte mich fertig.

Unten angekommen waren natürlich schon alle Plätze besetzt und nur noch eine Scheibe Toast übrig. Ich nahm sie mir und aß sie im Stehen. "Luna! Waschdienst!", schrie unsere Leiterin. Ich verdrehte die Augen. Ich hatte IMMER Waschdienst. Und so begann dieser Tag auf's neue. Doch er sollte mein ganzes Leben verändern.

Ich saß gerade im Garten und bastelte an einem Blumenkranz. Da kamen mit einem Mal unsere Heimleiterin und ein älterer Mann. Er hatte weißes Haar und einen langen Bart. Ein komisches Kleid oder so und eine halbe Brille an. Hihi, lustig.

"Hallo Luna", meinte der Mann mit sanfter Stimme, als die beiden bei mir angekommen waren. "Ich bin Albus Dumbledore. Ich bin hier, um dich abzuholen." Ich schaute ihn irritiert an. "Na los, geh schon deine Sachen packen", zischte die Leiterin und ich sprang schnell auf und packte meine wenigen Sachen.

An der Tür zum Waisenhaus wartete schon Dumbledore. Unsere Leiterin war nirgends zu sehen. "Lass uns ein Stück gehen. Ich muss dir viel erklären." Ich nickte und folgte Dumbledore.

"Also, wie fange ich am besten an? Hm. Magie, Hexen, Zauberer. Das alles gibt es. Und du bist auch eine Hexe." Ich schaute ihn ungläubig an und schüttelte dann den Kopf. Ich? Eine Hexe? Niemals! "Hast du denn nie ungewöhnliche Sachen gemacht?", hackte Dumbledore nach. "Doch!", rief ich erstaunt. Ich hatte schon so viel in Brand gesteckt oder überschwemmt! "Also bin ich wirklich eine Hexe?" Dumbledore schmunzelte und nickte dann. "Ah, da hab ich doch das Wichtigste glad vergessen." Dumbledore gab mir einen Brief von der Hogwarts Schule für Hexerei und Zauberei.

Ich las ihn und bekam immer größere Augen. Wow! "Und jetzt?" "Jetzt erzähle ich dir eine Geschichte." Verwirrt schaute ich Dumbledore an, der aber gar nicht mehr auf mich achtete und einfach los erzählte. "Es waren einmal eine Frau und ein Mann. Der Mann hatte schwarze Haare und braune Augen, so wie deine Augen. Und die Frau hatte grüne Augen und rote Haare, so wie deine Haare. Die beiden hatten einen Sohn, aber sie wollten noch ein Kind. Naja, und dann bekamen sie ein kleines Mädchen. Leider gibt es auch böse Zauberer auf dieser Welt. Dieser hieß Lord Voldemort. Und er hatte sich geschworen diesen Jungen und dieses Mädchen zu töten. Er brach bei der Familie ein, tötete den Mann und wollte auch die Kinder umbringen. Aber die Frau stellte sich dazwischen und die Kinder wurden gerettet. Lord Voldemort verschwand. Jedes der Kinder behielt eine Narbe zurück, so wie deine. Verstehst du, was ich dir sagen will?" Langsam nickte ich. "Meine Eltern wurden umgebracht von diesem bösen Zauberer und..... Moment. Heißt das ich habe einen großen Bruder?!" Dumbledore nickte. "Warum bin ich nicht mit ihm aufgewachsen?" "Es war sicherer euch zu trennen. Und jetzt genug der Geschichten. Du wirst deinen Bruder bald kennenlernen. Er ist auch in Hogwarts und wird dort das zweite Jahr besuchen. Du das erste. Jetzt besorgen wir erst einmal deine ganzen Schulsachen."


Harry Potter und seine kleine SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt