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Mit einem traurigen Lächeln lehnte er sich leicht an die Wand. Er hatte für einen Augenblick seine Augen geschlossen. Er wirkte, als würde er sich an etwas zurück erinnern wollen. Mit seiner Hand, die er in seinen Schoß gelegt hatte, spielte er mit seinem Ring herum und ich konnte nur schwer meinen Blick lösen.

Draco räusperte sich und ich wand ertappt meinen Blick ab. Ich hoffe einfach, dass er nicht bemerkt hat wie ich seine Hand fasziniert beobachtet hatte. Es war mir schleierhaft, wie eine Männerhand so meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte. Es liegt bestimmt an den Ring.

Fred sollte sich einen Ring anschaffen. Er hat schöne Hände. Sie sind so...-

Ich schüttelte rasch meinen Kopf, ehe ich mit den Gedanken vollkommen abdriften würde. Und wandte meine Aufmerksamkeit dem blonden Schönling zu.

Sein Lächeln erstarb, als er zu sprechen begann: "Weißt du... seit einer Ewigkeit konnte ich wieder Blaises echte Lache hören. Er war glücklich. Gelöst. Er war wieder er selbst und nicht irgendein Idiot, der ein Herz nach dem anderen brach. Und weißt du woran das lag?"

Seine hellgrauen Augen wanderten nun zu mir und es erschien wieder ein Lächeln auf seinen Lippen. Seine Augen waren ganz anders, als die von Fred. Freds Augen erinnerten an einen wunderschönen Sommerabend. Sie strahlten einen immer braun entgegen und gaben ein das Gefühl von Wärme und Geborgenheit. Bei Malfoy fehlte diese Wärme. Seine Augen wirkten einfach nur müde und zum ersten Mal fragte ich mich, was dieser Junge wohl alles durchmachen musste. In diesem Augenblick ließ mich Draco in seine Gefühlswelt rein und schaute mich nicht, wie sonst voller Verachtung an. Er wirkte traurig und erschöpft und ich spührte zum ersten Mal Mitleid gegenüber ihm. Es war so, als müsste ich ihn in den Arm nehmen.

"Es lag an dir...", sprach Draco nach einer Weile. "An mir?", ich glaubte meinen Ohren kaum. Ich soll der Grund gewesen sein, dass Blaise endlich wieder lachen konnte? "Naja und vor allem an Yann. Ihr Gryffindors habt euch echt in sein Herz geschlichen und ganz besonders dieser Gray. Blaise ist mein bester Freund. Versteh mich nicht falsch. Er ist glücklich mit seinem Haus. Aber manchmal holt der eigene Ruf ein ein."

Ich wusste nicht welchen Ruf genau er meinte. Ob er Blaises Ruf als Frauenvernascher meinte oder das seine Mutter angeblich etwas mit den Toden ihrer verstorbenen Männer zu tun hatte. Alles in allem hatte es der arme Slytherin nicht leicht.

"Ich bin wirklich froh, dass ihr für ihn da seid.", er seufzte, "Aber darum geht es gar nicht. Blaise und Yann haben in letzter Zeit sehr viel miteinader unternommen. Ich nahm zuerst an, dass Blaise mich mit Yann als besten Freund ersetzen wollte. Aber... ich kenne Blaise. Und so, wie er Yann Blicke zuwirft, so guckt nur ein verliebter Trottel." Ich hatte Malfoy noch nie so erlebt. Sonst war er der Eisprinz persönlich und nun zeigte er eine softe Seite.

"Im Grunde genommen hatten die beiden genau den Blick drauf, wie du und dieses Wiesel."

Und da war er wieder. Ich sah ihn für einen Moment tadelnd an, was er nur mit einem gehässigen Grinsen erwiderte.

"Und da wusste ich, dass Blaise in Yann verliebt ist.", er wartete meine Reaktion darauf ab und beließ es erstmal weiter zu reden. "Blaise liebt Yann?", ich warf ihm einen ungläubigen Blick zu. Ich hatte Blaise immer in der Begleitung eines Mädchen erwartet und nicht mit einem Jungen.

Aber er soll die Person lieben, die er auch lieben möchte. (Liebe ist Liebe!!!!) "Ja. Und ich weiß, dass das auch auf Gegenseitigkeit beruht.", erneut huschte ein trauriges Lächeln über sein Gesicht. "Woher?", harkte ich neugierig nach und wunderte mich, wieso die beiden sich dann aus dem Weg gingen.

"Darum geht es ja. Man ihr Gryffindors könnt einen nie ausreden lassen.", er rollte kurz mit den Augen und setzte seine Erzählungen anschließend fort, " Es war mitten in der Nacht. Ich bin durch ein lautes Geräusch aufgewacht und konnte gerade noch sehen, wie jemand aus dem Schlafsaal schlich. Es handelte sich um Blaise. Ich habe bereits öfters gemerkt, wie er mitten in der Nacht unseren Schlafsaal verließ. Ich nahm mir vor ihm nach zugehen. Ich muss zugeben, dass ich ziemlich neugierig war, wohin er immer verschwand. Er weiß bis heute nicht, dass ich ihm nach lief...

Mr.Weasley? You Stole My Heart! || Fred Weasley FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt