ACHTUNDVIERZIG

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Der restliche Urlaub verging meiner Meinung nach viel zu schnell und im nachhinein konnte ich nicht mal mehr genau sagen, was wir alles gemacht hatte.

Einen Tag hatte wir die Stadt, in der unser Hotel war, erkundet. Den Namen hatte ich schon wieder vergessen, aber es war eh etwas Unaussprechliches. Zumindest für Leute die nicht aus Norwegen kamen.

An einem andren Tag machten wir eine Bootstour auf einem der vielen Fjorde.

Viele Tage gingen auch für diverse Wandertouren drauf. So viele Wasserfälle wie in Norwegen gab es sonst glaube ich nirgends.

Auch von der Kultur haben wir ein bisschen was erfahren, als wir mal recherchiert hatten warum hier überall kleine Steinhaufen in der Gegen rumstanden. Das lag nämlich daran, dass es wahnsinnig viele Legenden um Trolle in diesem Land gibt.

Ich hätte ewig weiter wandern können, wenn es nicht so kalt gewesen wäre, aber die Norwegische Landschaft hatte es sich redlich verdient betrachtet zu werden. So viele Bilder hatte ich selten mit meinem Handy gemacht.

Unter anderem hatte ich jetzt auch ein neues Profilbild. Dieses wurde von Becci natürlich sofort neidisch kommentiert. Und von meinem Bruder kam nur eine Beschwerde als Reaktion. Was mir den einfiele schon wieder mit diesem Typen nach Norwegen ab zu hauen, ohne jemandem Bescheid zu sagen. Elias hatte nur gelacht, als ich ihm die Nachricht gezeigt hatte und bestand dann darauf Symon ein Selfi zurück zu schicken. Das Ganze artete schließlich in ein kleinen Fotoshooting aus. Aber dieses Shooting war deutlich lustiger als die von Noel, bei denen ich schon dabei war.

Als die zweite Woche schon zur Hälfte vorbei war, hatte Elias dann wohl einen spontanen Blitzgedanken.

„Das ist die Idee", rief Elias neben mir begeistert aus, als wir gerade nach einem unserer Wandertage wieder ins Hotel zurück kehrten.

„Was ist die Idee?", fragte ich interessiert nach.

„Das erzähl ich dir wenn es wirklich klappt", grinste Elias geheimnisvoll zurück.

„Du bist unfair", beschwerte ich mich und schmollte dabei gespielt. „Jetzt hast du mich schon neugierig gemacht."

„Bis morgen früh wirst du dich doch noch gedulden können, oder?", fragte Elias gespielt führsorglich nach, legte mir seinen Arm um die Taille und zog mich im Gehen leicht an sich. „Oder willst du dir etwa die Überraschung verderben."

„Du bist unmöglich", konnte ich nur dazu sagen und kuschelte mich leicht an ihn. Erstens war es heute ein ziemlich kalter Tag gewesen und zweites hatte er mich ja zu sich gezogen, da konnte er sich jetzt gar nicht darüber beschwären. Was er anscheinend auch gar nicht vor hatte. Denn erst als wir unser Hotelzimmer betraten löste Elias seinen Arm von mir.

„Ich muss dich jetzt kurz allein lassen, um zu klären, ob das was ich mir ausgedacht habe wirklich klappt", meinte Elias, hing seine Jacke an den Hacken und verließ schon wieder das Zimmer.

„Was für ein Geheimniskrämer", murrte ich leise, aber lächelnd vor mich hin, bevor ich mich ebenfalls meiner Jacke entledigte.

Unschlüssig sah ich mich im Zimmer um, da ich nicht genau wusste was ich nun tun sollte. Gerade als ich mir überlegt hatte, ob ich den Fernseher einschalten wollte klingelte mein Handy. Als ich Beccis Namen aufleuchten sah wusste ich dann auch was ich in den nächsten Minuten zu tun hatte.

„Na, aller besteste Freundin, was gibt es?", meldete ich mich fröhlich und ließ mich dabei rückwärts aufs Bett fallen.

„Jungs haltet mal die Klappe", hörte ich es erst dumpf aus der Leitung, bevor sich Becci wohl an mich wandte. „Warum muss ich eigentlich immer dich anrufen? Ach ja, weil du dich nie von selbst meldest."

Kurzes Treffen am TagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt