VIERZEHN

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„Echt schade, dass Elias heute keine Zeit hat", bedauerte Becci und ließ sich in den Sesseln neben mir sinken.

„Ja, find ich auch. Ich soll dir von ihm aber einen Gruß ausrichten. Ach und er möchte dich auch mal kennen lernen."

„Das lässt sich bestimmt irgendwann einrichten. Außer dein heißer Chef ist zu beschäftigt."

„Nenn ihn doch bitte Elias und nicht immer meinen Chef. Irgendwie klingt das merkwürdig."

„Ich weiß und genau deswegen mach ich es ja." Lächelnd schüttelte ich den Kopf über meine beste Freundin, so war sie nun mal.

„Jetzt aber genug von mir. Wolltest du mir nicht eigentlich deine Band vorstellen, oder besser gesagt den Gitarristen?"

„Oh stimmt, da war ja was. Kev müsste mit den anderen an der Bar sein, wenn die ausnahmsweise mal pünktlich sind. Ach wenn man vom Teufel spricht", lächelnd blickte Becci zur Bar. Ich folgte ihrem Blick und konnte einen jungen Mann erkennen, der sich seinen weg zu uns bahnte.

Er war recht groß. Sein einer Arm komplett tätowiert. Unter anderem mit einem Totenkopf der zu einer Gitarre wurde, wenn ich das richtig erkennen konnte. Seine Haare waren an den Seiten kurz rasiert, der Rest aber so lang, dass er sie in einem kleinen Zopf nach hinten gebunden hatte. An seinen Ohrläppchen hatte er Tunnels und seine Lippen wurden auch von einem Piercing geziert.

„In zehn Minuten müssen wir auf der Bühne sein. Bist du bereit Bec?", seine Stimme klang sehr rau, was mir irgendwie sehr gefiel.

„Klar, ich muss nur nochmal schnell auf die Toilette", entgegnete Becci ihm.

„Ihr könnt euch ja so lange etwas kennen lernen. Kev, das ist Malin meine beste Freundin. Malin, das ist Kev unser Gitarrist."

Und schon war meine beste Freundin von der Bildfläche verschwunden und hatte mich mit einem Fremden allein gelassen.

„Ähm ja, ich bin Kevin, oder auch einfach Kev", stellte dieser sich nochmal vor und setzte sich dann auf Beccis frei gewordenen Platz.

„Malin, wie schon erwähnt." Dann verfielen wir beide in unangenehmes Schweigen.

„Sorry, ich bin echt nicht gut in Smalltalk", entschuldigte Kev sich schulterzuckend

„Ich auch nicht wirklich", musste ich zugeben, was uns beide zum Lachen brauchte.

„Puh und ich dachte schon ich wäre mal wieder zu spät", schnaufend ließ sich jemand neben Kev in den Sessel fallen.

„Nein, heute ausnahmsweise mal nicht. Ach ja, das ist Malin, Becs beste Freundin. Malin, das ist David unser Drummer, aber eigentlich nennen wir ihn nur Dave."

„Hey", lächelnd reichte Dave mir die Hand und zwinkerte mir kurz zu. Bevor auch nur einer von uns ein Gespräch beginnen konnte hechtete sich jemand regelrecht auf den freien Platz neben mir.

„Schnell tut so als würdet ihr euch angeregt mit mir unterhalten", bat der Neuankömmling uns mit erhöhter Atemfrequenz und schien dann erst sein Umfeld wirklich wahr zu nehmen. „Hey, ich bin Felix, Fox ist auch voll okay. Ich spiel mit diesen zwei Chaoten in einer Band. Bin der Typ am Keyboard."

„Also du bist ja wohl eindeutig der chaotischste von uns", entgegnete Kev seinem Kumpel und schon waren die beiden in einer kleinen Diskussion gefangen.

„Also irgendwie habt ihr als Band es ja schon mit den Spitznamen", wand ich mich wieder an Dave, woraufhin dieser nur lächelnd mit den Schultern zuckte.

„Wie jetzt, mir vorhin Stress machen und jetzt hier gemütlich ein Kaffeekränzchen abhalten?", plötzlich stand Becci wieder vor uns. „Schon mal auf die Uhr geschaut Jungs? Wir sollten vielleicht langsam mal auf die Bühne."

„Oh stimmt, da war ja noch was." Schneller als ich es realisieren konnte waren die Plätze um mich herum wieder leer und kurz darauf begann auch schon die Live-Musik. Und ich musste schon zugeben, dass Beccis Band wirklich gut war.

„Und was sagst du?", nach dem Gig kam Becci zu mir an die Bar, an die ich mich in der Zwischenzeit gesetzt hatte.

„Ihr seid echt gut", antwortete ich auf ihre Frage.

„Danke, aber eigentlich wollte ich wissen was du von Kev hältst."

„Er ist nett, zumindest wenn man den ersten Schock wegen seinem Aussehen überwunden hat."

„Definitiv nicht der Traum aller Schwiegermütter", lachte Becci auf.

„Oh ja", lachte ich mit. „Aber sonst macht er auf mich echt einen guten Eindruck."

„Auf mich auch, einen sehr sehr guten sogar. Ach ja, wenn man vom Teufel spricht", denn gerade in diesem Moment trat Kevin zu uns an die Bar.

„So die Damen, damit ich mal wieder meine Pflicht als Gentleman nachkomme gebe ich ihnen einen Drink ihrer Wahl aus."

„Oh, wie gütig", musste ich lachen und steckte auch Becci damit an.

„Nicht wahr?", grinste Kev uns entgegen. „Also, was darf es sein?"

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Sorry Kevin, dass ich dich einfach mal in eine meiner Storys aufgenommen habe. Aber soweit ich es weiß hab ich dir das ja auch erzählt und du hattest nichts dagegen.

♡-lichen Dank fürs lesen, voten und kommentieren. Eure A.

Kurzes Treffen am TagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt