DREIUNDFÜNFZIG

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„Morgen", verschlafen trat Elias in seine Küche und schaute mich dann verwirrt an. „Was genau machst du da?"

Ich legte meinen Kopf in den Nacken, um zu ihm auf zu blicken, da ich gerade im Schneidersitz auf dem Boden saß.

„Ich diskutiere mit Percy welches Futter er möchte", demonstrativ hielt ich die beiden Futterpackungen nach oben, was Percy dazu brachte sich danach aus zu stecken. Bevor ich mich wieder den bittenden Katzenaugen vor mir widmen konnte hatte Elias sich von hinten zu mir nach unten gebeugt, um mir einen Kuss auf die Lippen zu drücken.

„Bah, geh dir erstmal deine Zähne putzen", lachend zog ich meinen Kopf zurück. „Ich diskutiere so lang mit Percy weiter."

„Der ist leicht zufrieden zu stellen, gib ihm einfach irgendwas. Er ist eh ein verfressener Sack", hörte ich Elias aus Richtung Bad lachen.

„Da kannst du ja fast froh sein, dass ich jetzt öfter hier bin. Die Flasche würdigt dich ja fast nicht", lächelnd lehnte ich mich näher zu dem Fellknäul, welches mir nur entgegen maunzte. „Also Hühnchen, alles klar." Als ich Percys Napf gefüllt hatte und mich wieder vom Boden erhob kam auch Elias gerade in die Küche zurück.

„Ich hatte ja erst Befürchtungen, ob der zweite Part der Männer-WG dich akzeptieren würde, aber Percy scheint dich ja schon fast lieber zu haben als mich."

„Percy hatte mich schon bei meinem ersten Besuch hier um den Finger gewickelt", gab ich zu.

„Was hat er richtig gemacht, was ich vergessen habe?", wollte Elias scherzhaft wissen.

„Du bist keine Katze", gab ich schulterzuckend zurück. „Aber deine Haare machen Percys Fell ja schon fast Konkurrenz, aber eben nur fast."

Fast wie von allein fanden meine Hände ihren Weg in Elias Haare. Elias Hände wanderten zu meinen Hüften, um mich näher an sich ziehen zu können.

„Was hast du eigentlich an Weihnachten vor?", wollte er wissen, als ich gerade meinen Kopf in seine Halsbeuge kuschelte.

„An Heilig Abend bin ich mit Symon und seinen zwei Mädels bei unseren Eltern. Am ersten Weihnachtsfeiertag bin ich bei Becci und am Zweiten werde ich mich einfach bei dir einladen", erläuterte ich meine Pläne für die Weihnachtszeit.

„Schade, ich hätte schon am Ersten für dich Zeit gehabt. Was hast du denn mit Becci vor? Kann ich mich da selbst einladen?"

„Normalerweise futtern wir die Reste von Heilig Abend weg und machen uns einen gemütlichen Filmtag. Da musst du Becci fragen, ob du mit gammeln darfst."

„Das werde ich machen. Aber jetzt gibt es erstmal Frühstück. Kann ja nicht sein, dass die Katze hier besser versorgt wird als wir."

Lächelnd löste ich mich wieder von ihm, um ihm dann beim Frühstück herrichten zu helfen. „Ich muss heute Abend mal wieder heim", beichtete ich als die erste Tasse Kaffee schon gelernt war. „Morgen hab ich ein Meeting mit Noel und bei dir hab ich leider nicht die passenden Klamotten dafür deponiert."

„Welcher Trottel hat dir denn diesen Termin gegeben?"

„Hm, ich glaub das war mein komischer Chef, weiß auch nicht was er sich dabei gedacht hat."

„Verrückter Spinner", gab Elias mir Recht. „Mit dem sollte ich mal ein Wörtchen reden."

„Ja mach das mal", lachend lehnte ich mich zu Elias um ihn zu küssen. „Apropos Arbeit. Meinst du irgendwer von den anderen hat letzte Woche etwas mitbekommen?"

„Ich glaube nicht", meinte Elias. „Und selbst wenn, unser Privatleben geht die eigentlich nichts an."

„Ja, eigentlich. Aber du kennst doch die Gerüchte-Küche dort."

„Ach ja, die Sache mit Herr Walter war wirklich belastend. Mein Vater war auch nicht so begeistert, als ich ihn gefeuerte habe. Immerhin hat er mir Herr Walter doch extra an die Seite gestellt, damit ich die Firma nicht komplett in den Sand setze."

„Dein Vater hat wirklich nicht viel Vertrauen in dich, oder?"

„Nein, ich glaube nicht. Deshalb geht es mir auch ziemlich gegen den Strich, dass ich immer noch seine Tochterfirma leite."

„Dann mach doch einfach deine eigene Firma auf. Das Potential hättest du auf jeden Fall."

„Danke, Pandabärchen. Vielleicht ist das gar keine so schlechte Idee."

„Natürlich nicht, immerhin kommt sie von mir."

Kurzes Treffen am TagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt