ACHTUNDFÜNFZIG

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„Schicke Bude", anerkennend schaute Felix sich um. „Lohnt sich wohl einen reichen Typen zu daten. Sollte ich vielleicht auch mal machen."

„Spinner", lachte Dave auf.

„Dabei hab ich doch extra die Goldstatuetten und die Zierdiamanten weggeräumt, damit ich nicht ganz so Bonzen mäßig rüberkomme", scherzte Elias mit.

„Ich finde er passt gut zu uns", sprach Becci mich von der Seite an.

„Zu euch?", fragte ich etwas verwirrt nach.

„Naja hauptsächlich passt er natürlich gut zu dir", erklärte meine beste Freundin. „Aber jetzt stell dir mal vor, er würde sich nicht gut mit uns verstehen."

„Das wäre schrecklich", gab ich nach einer kurzen Bedenkzeit zu. „Ich müsste ständig entscheiden mit wem ich mich treffen möchte."

„Siehst du, genau das meinte ich", stimmte Becci mir zu. „Und deshalb finde ich es gut, dass er zu uns passt."

„So, was genau is denn jetz' eigentlich der Plan für heut'?", wollte Kevin wissen, der einen Arm um Becci gelegt hatte.

„Nichts", antworteten wir beide wie aus einem Mund.

„Wie nichts?", fragte Kevin verwundert nach.

„Wir haben keinen Plan für heute", erklärte ich ihm.

„Wir machen einfach das auf was wir Lust haben und futtern dabei die Essensreste von gestern weg", ergänzte Becci.

„Und da meine Mutter für eine halbe Armee gekocht hat haben wir davon mehr als genug", gab ich lachend von mir.

„Des kling gut", zufrieden nickte Kev, ließ sich auf Elias Couch fallen und zog Becci zu sich.

„Katze", hörte man einen begeisterten Ruf aus der Küche, weshalb ich mich neugierig dort hin begab.

Elias und Dave standen an der Theke und unterhielten sich. Während Fox auf dem Boden saß und mit Percy spielte.

„Na du, hast du schon den nächsten um den kleinen Finger gewickelt", begrüßte ich das Wollknäul auf vier Beinen, worauf hin ich nur ein zufriedenes Maunzen zu hören bekam.

„Der Fuchs spielt mit der Katze" kommentierte Dave die Szene.

„Warum haben eigentlich immer alle das Bedürfnis sich auf meinem Küchenboden zu setzen, um mit dem maunzenden Etwas zu spielen?"

„Weil deine Katze niedlich ist", gab Fox die Antwort und da konnte ich ihm nur zustimmen.

„Manchmal habe ich das Gefühl, dass du Percy mehr magst als mich", schmollte Elias gespielt und zog mich in eine Umarmung.

„Da liegst du völlig richtig", bestätigte ich Elias Vermutung scherzhaft. „Percy ist definitiv mein Lieblingsbewohner in dieser Männer-WG. Ich bin auch nur wegen ihm und der tollen Aussicht so oft hier."

„Gut zu wissen", lächelnd drückte Elias mir einen Kuss auf die Stirn.

„So, das Kind ist beschäftigt", meinte Dave mit einem Seitenblick zu Felix. „Was stellen wir jetzt an?"

„Wie wäre es mit einem Film", rief Becci aus dem Wohnbereich zu uns herüber. „Zumindest haben Malin und ich das immer so gemacht. Film schauen, futtern bis man satt ist und dann wieder ein Film schauen."

„Ich habe noch nie einen besseren Plan gehört", stimmt Felix zu, schnappte sich kurzerhand Percy und spazierte mit ihm auf den Armen zur Couch. „Wir beide wären startklar."

„Stellt sich nur noch die Frage, was wir anschauen wollen", warf ich in den Raum. Und mit dieser Frage beschäftigten wir uns dann auch eine ganze Weile.

Schlussendlich hatten wir uns auf eine Komödie vor und einen Krimi nach dem Essen geeinigt. Davon hatten wir auch wirklich reichlich da. Denn jeder hatte ein paar Reste von seinem Weihnachtsessen am Vortag mit gebracht. So ein interessantes Gericht hatte ich selten gegessen. Aber ich konnte mir keinen besseren ersten Weihnachtsfeiertag Essen vorstellen.

„Ich glaube Fox hat einen neuen besten Freund gefunden", raunte ich Dave, beim nun schon zweitem Film nach dem Essen, zu.

Erst schaute dieser mich verwirrt an, dann landete sein Blick auf seinem Bandkollegen und er musste grinsen. Felix hatte Percy auf dem Schoss und streichelte ihm beim Filmschauen abwesend immer wieder durchs Fell. Während das Katzentier wohl schon längst eingeschlafen war.

„Ey Kev", meinte Dave leise und stupste den Gitarristen in die Seite. „Merk dir mal, dass wir Fox eine Katze zum Geburtstag schenken."

„Gutes Geschenkt", stimmte Kevin zu, was Becci und mich zum lachen brachte.

Zufrieden kuschelte ich mich an Elias und richtete meinen Blick wieder auf die Flimmerkiste vor uns. Ich konnte mir im Moment keinen besseren Platz vorstellen. Vor mir aus durften die nächsten ersten Weihnachtsfeiertage genau so ab laufen.

Kurzes Treffen am TagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt