DREIUNDDREIßIG

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„Malin, meine aller liebste Lieblingsschwester", hörte ich die Stimme am anderen Ende der Sprechanlage.

„Oh nein, was kommt jetzt?", wollte ich wissen, denn seine Stimmlage sagt deutlich, dass er irgend etwas wollte.

„Dein Lieblingsbruder, mit deiner Lieblingsnichte und deren Freundin", antwortete Symon auf meine Frage.

„Klar kommt rein."

Kurze Zeit später tobten die beiden Mädels schon in meinem Wohnzimmer, während mein Bruder mir in die Küche folgte.

„Könntest du auf die beiden Mädels aufpassen?", kann Symon direkt zum Punkt. „Alice und ich haben Karten für ein Konzert heute Abend. Mia könnten wir ja allein zu Hause lassen. Aber Joana ist zu Besuch und beide zusammen lass ich ungern unbeaufsichtigt."

„Ich bekomm die zwei schon unter Kontrolle", stimmte ich zu. „Mia kann auch gern bei mir übernachten. Dann bring ich sie Morgen auf den Weg zur Arbeit in den Kindergarten."

„Perfekt, das hab ich mir auch schon gedacht und hab ihr gleich ein paar Sachen gepackt. Der Rucksack steht im Flur."

„Okay. Und was ist mit Joana, wann wird sie abgeholt?"

„Ich weiß es ehrlich gesagt nicht", gab mein Bruder zu, was mich verwirrt den Kopf schief neigen ließ.

„Wie darf ich das verstehen?"

„Ihre Eltern sind gerade im Krankenhaus, da ihre Mutter in den Wehen liegt. Ihr Vater weiß Bescheid, dass ich die beiden zu dir gebracht hab. Sobald das Baby da ist wird er Joana abholen. Ich hab ihm deine Nummer und Adresse gegeben. Ist das wirklich okay für dich?"

„Klar, mach dir keine Sorgen. Im Notfall können auch beide bei mir schlafen", wank ich ab. „Und jetzt geh und mach dir mit deiner Frau einen schönen Abend."

„Vielen Dank, du bist die Beste", schon war mein Bruder verschwunden.

„He ihr zwei Süßen, habt ihr Hunger?", ruf ich Richtung Wohnzimmer.

„Jaa!"

„Sollen wir zusammen Pizza machen?"

„Jaa!"

„Na dann kommt mal zu mir in die Küche."

„Malin hat einen voll tollen Freund und der hat eine voll süße Katze mit der man voll super spielen kann", erzählte Mia, während sie noch einen Bissen von der nun fertigen Pizza nahm.

„Wirklich?", fragte Joana begeistert nach.

„Ja", bestätigte Mia und dreht sich dann zu mir. „Können wir die beiden besuchen gehen?"

„Heute nicht mehr. Percy schläft bestimmt schon", redete ich mich raus. Ich konnte ja schlecht um halb acht mit zwei kleinen Mädchen noch bei Elias auftauchen.

„Schade", meinte Joana, doch kurz darauf gellte sich ihre Mine wieder auf. „Aber ich bekomm ja ein Geschwisterchen. Mit dem können wir beide bald spielen."

„Oh ja", freute Mia sich. „Nur blöd, dass ich keins hab." Eine Weile aßen die beiden ruhig weiter, bis Mia wohl die zündende Idee kam. „Tante Malin, du könntest doch ein Baby bekommen."

„Ja", auch Joana war von dieser Idee sofort begeistert.

„Nein, das geht nicht", lachte ich leise.

„Doch, das ist ganz einfach", entgegnete Joana. „Ich hab es doch bei Mama gesehen. Du musst einfach nur dick werden und irgendwann kommt das Baby dann."

„Bitte, bitte Malin. Das wäre voll das tolle Geschenk", bettelnd blickte Mia mich aus großen Augen an.

„So einfach ist das nicht Süße", versuchte ich zu erklären. „Außerdem brauch ich einen Mann dazu. Joanas Mama hat ja auch ihren Papa."

Kurzes Treffen am TagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt