NEUN

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„Guten Morgen Anna", fröhlich betrat ich das Bürogebäude und lächelte meine neue Freundin hinter dem Empfangstresen an.

„Morgen Malin", grüßte diese zurück und schlürfte langsam an ihrer Kaffee Tasse. „Du hast ja ziemlich gute Laune für einen Montagmorgen. Gutes Wochenende gehabt?"

„Ja doch, danke der Nachfrage. Und wie war deins?"

„Wohl nicht so toll wie bei dir, also erzähl."

„Nachher in der Mittagspause, ich möchte nicht zu spät ins Büro kommen. Also bis später."

„Bis dann", verabschiedete Anna sich ebenfalls und ich trat den Weg in den dritten Stock an.

Im Büro schien ich die erste zu sein, denn die Tür zum Treppenhaus war noch verschlossen. Als ich in den Flur trat konnte ich einen Lichtstrahl sehen, der unter der Tür des Chefs hervor schien. Er war als schon da.

Vielleicht lernte ich ihn ja endlich mal kennen. Immerhin was das schon meine vierte Woche hier und bis jetzt waren wir uns noch nie begegnet.

Aber bevor ich mir länger den Kopf über ihn zerbrach schloss ich erst mal mein Büro auf und ging dann in die Küche. Heute hatte ich irgendwie so richtig Lust auf einen Milchkaffee.

Mit der frisch gebrühten Tasse ging ich zurück in zu meinem Schreibtisch und fuhr erst mal meinen PC hoch. In den letzten Wochen hatte sich er Papierstapel mit alten Unterlagen, der sich auf meinem Schreibtisch türmte, zwar etwas verkleinert. Aber trotzdem hatte ich noch genug Dokumente die ich auf den PC übertragen sollte.

„Komisch, das stimmt doch irgendetwas nicht", verwundert blätterte ich den Stapel durch und verteilte diverse Schriftstücke auf der Arbeitsfläche. Irgendwie stimmten die Zahlen hier so überhaupt nicht überein.

Gerade als ich dachte ich hätte den Fehler gefunden öffnete sich meine angelehnte Bürotür vollständig. Um den eventuellen Fehler nicht aus dem Auge zu verlieren suchte ich auf meinem Schreibtisch schnell nach einem Stift um die Stelle zu markieren, damit ich mich danach meinem Besucher widmen konnte.

„Guten Tag, ich bin Ihr neuer ...", noch während ich auf Stiftsuche war bemerkte ich aus dem Augenwinkel wir mir eine Hand gereicht wurde.

Dass meine Kaffeetasse von dieser Hand getroffen wurde bemerkte ich erst, als sich das warme Getränk sowohl über meine Dokumente als auch über meine Hose verteilte.

„Oh, das tut mir leid", sofort griff mein Besucher nach den Dokumenten und versuchte sie von Kaffee zu befreien, während ich aufgesprungen war und schnell nach Taschentüchern suchte. Meine Hose klebte jetzt schon sehr unangenehm an meinen Oberschenkeln.

„Es tut mir wirklich sehr leid. Eigentlich sollte unser erstes Treffen deutlich...", zum ersten Mal, seit meine Tür geöffnet wurde, hob ich meinen Kopf um den Besucher an zu schauen.

„Elias", entwich es mir überrascht.

„Malin", kam es ebenso überrascht von ihm zurück.

„Was macht du denn in meinem Büro?"

„Du bist meine neue Angestellte?"

„Moment was?" Irgendwie kam ich nicht mehr mit und Elias schien es ähnlich zu gehen.

„Oh shit. Ich hab ja auch deine Hose erwischt, so sollte das echt nicht laufen. Das ist doch bestimmt sehr unangenehm." Elias trat zu mir und legte seine Hand testweiße auf meinen Oberschenkel. „Ja, total durchnässt. Oh Mann, das tut mir echt leid."

Gerade als ich antworten wollte ging meine Tür erneut auf.

Kurzes Treffen am TagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt