FÜNFUNDSIEBZIG

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„Es ist Samstag Morgen, mach den scheiß aus“, nörgelte Elias neben mir, steckte verschlafen seinen Arm nach mir aus und zog mich wieder an sich.

„Hey ich bin nicht dein Kuscheltier“, mit recht wenig Erfolg versuchte ich mich aus seiner Umklammerung zu lösen.

„Mhm, ich sehe das anders“, zärtlich verteilte Elias ein paar Küsschen meinen Nacken entlang.

„Du spielst mit unfairen Mitteln“, ergeben lies ich mich wieder in die Kissen fallen, als meine Handy erneut anfing zu klingeln. Dieses Mal war es aber nicht mein Wecken, nein ich wurde angerufen.

„Wer nervt den schon wieder so früh am Tag?“, grummelte Elias und vergrub seinen Kopf an meiner Halsbeuge.

„Es ist kurz vor 11 Uhr, du Langschläfer. Langsam glaube ich echt, dass du Percys Marotten annimmst. Lange schlafen und viel kuscheln“, stellte ich fest und angelte nach dem lärmenden Mobiltelefon. „Es ist Becci.“

„Du bist ein Quälgeist“, Elias hatte mir einfach mein Handy aus der Hand genommen.

„Ich weiß“, hörte ich Becci trotzdem lachen. „Und jetzt gib mir meine beste Freundin, du nimmst sie momentan sowieso viel zu sehr in Beschlag.“

„Pff“, theatralisch seufzend gab Elias mir mein Handy zurück.

„Und hast du mit den anderen darüber gesprochen?“, fragte ich, während ich nun doch das Bett verließ.

„Jup, hab ich“, bestätigte Becci. „Und sie haben gesagt, warte ich zitiere: Können ma‘ ja mal mache‘.“

„Das klingt sehr nach einen Kev Zitat“, stellte ich fest, während ich es mir auf der Couch bequem machte, sofort kam Percy angelaufen und schmuste sich an mein Bein. „Du willst doch nur wieder was zu futtern.“

„Was zu Futtern würde ich nehmen“, antwortete Becci. „Auch wenn ich mal stark vermute, dass du gerade mit Elias Katze geredet hast. Du hängst echt viel bei ihm rum. Warst du diese Woche überhaupt schon mal bei dir zu Hause?“

„Äh“, bracht ich nur heraus.

„Wie dem auch sei, ich muss dann mal los“, redete Becci weiter. „Melde dich einfach wenn du genauere Infos zu der Sache hast. Ich hab es ein bisschen eilig. Wir müssen noch das Geburtstagsgeschenk für Felix besorgen. Man sieht sich heute Abend.“

„Manchmal frag ich mich echt, ob ihr die Funktion einer Textnachricht gänzlich unbekannt ist“, seufzend hob ich Percy auf meinen Schoss, der sich zwar streicheln ließ, mich dabei aber immer erwartungsvoll anblickte.

„Ist ja gut, du bekommst ja schon dein Futter“, gab ich schließlich nach und sofort sprang Percy auf, um vor mir her in die Küche zu laufen.

Gerade als Percy genüsslich vor sich hin knabberte und ich die erste Tasse Kaffee in der Hand hielt gestellte sich Elias zu uns. Von hinten hatte er seine Arme um mich gelegt und ich lehnte mich sofort an ihn.

„Was wollte der Quälgeist denn?“, wollte er wissen.

„An sich nichts, was sie mir nicht auch hätte schreiben können. Aber du kennst ja Becci“, gab ich zurück und hatte dabei ein Lächeln auf meinen Lippen. So war meine beste Freundin nun mal.

„Du Malin“, setzte Elias an und sofort wurde ich hellhörig. Es musste etwas Wichtiges sein, sonst hätte er mich Pandabärchen genannt. Gespannt dreht ich mich zu ihm um.

„Wenn du schon fast jede Nacht in der Woche hier schläfst, dann glaub ich dass du langsam mal deinen Mietvertrag kündigen solltest“, redete Elias weiter, nahm mir die Kaffee Tasse ab und trank in aller Ruhe einen Schluck daraus.

„Bittest du mich gerade bei dir ein zu ziehen?“, verblüfft starrte ich ihn an.

„Jup, aber natürlich nur wenn du möchtest“, meinte Elias und zuckte mit den Schultern. Er konnte gerade noch die Tasse bei Seite stellen, bevor ich ihm in die Arme sprang.

„Natürlich möchte ich hier einziehen, du Flasche“, überglücklich lächelte ich ihm entgegen.

„Sind wir mal ehrlich, wirklich viel ändert sich dadurch ja nicht“, lächelte Elias zurück, weshalb ich ihm leicht gegen die Schulter schlug.

„Welch Romantiker du doch schon wieder bist“, gab ich mit einem Augenrollen von mir.

„Keine Sorge, für den Heiratsantrag geb ich mir ein bisschen mehr Mühe“, versicherte Elias mir und sofort machte mein Herz einen Hüpfer. Hatte er gerade zugegeben, dass er die Absicht hatte mich irgendwann zu heiraten?

Kurzes Treffen am TagWo Geschichten leben. Entdecke jetzt