Es ist nur Routine. Ja klar.
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"Bleib ruhig und tu was sie sagen." raunt mir Kenan zu, als er langsam das Auto an den Seitenstreifen fährt. Meine Hände beginnen zu zittern. Ich reibe mir immer wieder über die Oberschenkel um den Schweiß abzubekommen aber es nützt nichts. "Hey, alles wird gut." meint Kenan aber ich sehe die Panik in seinen Augen.
Er kaut auf seiner Wangeninnenseite, seine Hände liegen ausgebreitet auf dem Armaturenbrett. Sein Gesicht ist kalkweiß. Zögernd folge ich sein Beispiel und lege meine Hände flach auf das Armaturenbrett. Ich weiß nur von einzelnen Erzählungen wie man sich verhalten muss wenn man angehalten wird aber noch nie hat sich jemand die Mühe gemacht mir genau zu erläutern was ich alles beachten muss.
Die Sirenen werden ausgestellt. Zwei Türen werden zu geschlagen und durch den Rückspiegel sehe ich zwei Personen zu uns treten. Mit jedem Schritt die sie näher kommen werde ich immer nervöser. Ein Mann taucht am Fenster auf. Er klopft gegen die Scheibe. Kenan betätigt langsam den Knopf, das Fenster fährt hinunter.
Zuerst erkenne ich nichts außer Licht. Die Person leuchtet mit einer Taschenlampe einmal quer durch den Innenraum vom Auto. "Zwei Personen." sagt der eine. Erst als er die Taschenlampe ausmacht erkenne ich einen Mann mittleren Alters. Hinter ihm steht ein weiterer, wesentlich jüngere Mann. "Ausweis und Fahrzeugpapiere." fordert der ältere Polizist Kenan auf.
Mit zitternden Fingern sucht Kenan seinen Geldbeutel und die Papiere. Die Papiere findet er schnell, sie sind in der Sonnenblende drin. Der Geldbeutel und darin der Führerschein scheint nicht in greifnähe zu sein. Kenan wird mit jeder Minute nervöser und fahriger. Jetzt suche ich auch mit den Augen nach dem Geldbeutel.
Auf dem Boden zu meinen Füßen sehe ich ihn. Ohne zu überlegen beuge ich mich nach unten, greife danach und richte mich erleichtert auf. "Hab ihn." sage ich, schreie aber gleich auf als ich einen Lauf von einer Pistole sehe. Ich erstarre komplett. Der Geldbeutel fällt mir auf den Schoß. Ich kann mich nicht rühren. Schweiß bricht mir aus. Der Polizist schaut mich grimmig an. Seine Waffe ist in das Auto, auf mich, gerichtet. "Keine. Ruckartigen. Bewegungen." knurrt er mich wütend an.
Schamesröte griecht in mir hoch bis in meinen Kopf. Ich schaue zu Kenan. Dieser ist noch blasser geworden und schaut mit geweiteten Augen zu mir. Er schaut mich so eindringlich und Vorwurfsvoll an als hätte ich wissen müssen, dass das passiert. Ich wusste zwar, dass Polizisten strenger sind und man keine ruckartigen Bewegungen machen sollte aber...ich habe doch nur den Geldbeutel aufgehoben....
Ich schlucke die Tränen des Frusts hinunter und nicke mehrmals dem Polizisten zu. "J...Ja. Tut mir leid. Hier ist der Geldbeutel." Ganz langsam nehme ich ihn und gebe ihn an den Polizisten weiter. Er reißt mir das Leder aus den Händen und reicht es gleich seinen Kollegen weiter. "Aussteigen!" kommandiert er uns mit strenger Stimme.
Ich höre Kenan einmal tief durchatmen bevor er sich abschnallt und er langsam, mit erhobenen Händen aussteigt. Ich tue es ihm gleich und gehe dann um das Auto herum, zu den Männern.
Plötzlich passieren mehre Dinge gleichzeitig. Der ältere Polizist schreit Kenan an, packt ihm am Arm und zerrt ihn Bäuchlings auf die Motorhaube. Ich erschrecke so sehr von der Gewalt das ich nach hinten taumle und auf quietsche. Kenan dreht den Kopf zur Seite um Luft zu bekommen. Schmerzversehrt sucht er meinen Blick.
Ungläubig starre ich die zwei Männer an. Den Polizisten, der Kenan mit dem Polizeigriff auf der Motorhaube fixiert wie einen Schwerverbrecher und Kenan, der hilflos dem Polizisten ausgesetzt ist. "Er hat nichts gemacht, lassen sie ihn los." bitte ich ihn mit gespielt starker Stimme. In mir drin erzittert alles. Der Polizist schaut mich nur abschätzend an und nickt seinem Kollegen nur zu.
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The Difference
JugendliteraturEverleigh und Kenan. Zwei Verschiedene Charaktere. Zwei verschiedene Menschen. Sie wollte das alles nicht. Er hat das alles herbeigerufen. Sie hatte Angst. Er nahm sie ihr. Er und Sie Ein Thema das jeden von uns etwas angeht. Eine fiktive Gesc...