Ich bin nicht die, die ich gern währ
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Ich schlage unsere Wohnungstür hinter mir zu. "Ever!" Kommt es gleich aus dem Wohnzimmer. Augenversrehen gehe ich unseren Flur entlang. "Was gibt's?" Ich strecke meinen Kopf durch die Tür ins Wohnzimmer. Drin sitzt mein Dad auf der Couch. Eric und sein Vater Steve, sitzen ebenfalls auf unserer Couch. Sofort stelle ich mich gerade hin. "Was gibt's?" frage ich erneut, diesmal wesentlich kälter. "Eric hat erzählt das du heute nicht mit ihm Heimfahren wolltest." Fängt mein Vater an. Ich schweige. Vorerst.
"Er meinte das du einen fremden in Schutz genommen hast der sich bei euren Gesprächen eingemischt hat." erzählt nun Erics Vater weiter. Er ist in den 50igern hat eine Glatze und ergrauten Bart. Tattoos schmücken seine Arme, Beine und Hals. Auch im Gesicht trägt er einzelne. "Hat der Bastard dich heimgefahren?" fragt nun Eric. "Nein." fauche ich. Das schreckliche ist keiner hätte ein Problem, wenn ich mich mit einem Jungen treffen würde, wenn dieser Junge nur den idealen Eigenschaften von diesen Leuten entspricht.
"Ich möchte das du das nächste Mal dich von Eric heimfahren lässt." sagt mein Vater streng. Er steht auf und kommt auf mich zu. Böse schaut er auf mich runter. Ich fühle mich in ein unartiges kleines Mädchen. "Kommt nie wieder vor. Versprochen." murmle ich leise. "Du solltest dich auch nicht mit ihm anfreunden. Er ist nichts für dich." bemerkt Eric abfällig. Am liebsten würde ich was Schlagfertiges erwidern aber ich schweige. Tu ich schon so lang.
"Ich muss nochmal in die Stadt." Bemerke ich leise. Ich muss hier raus. "Na gut. Komm aber wieder bevor es dunkel wird. Eric wird dich fahren." Fest auf meine Zähne beißen nicke ich. Mein Vater küsst mich auf die Wange bevor er sich zu Steve widmet. Eric schnappt sich seine Jacke, Schlüssel und seine Kappe. Zusammen mit ihm gehe ich wieder aus dem Haus. Meinen Rucksack hänge ich mir über die Schulter. Wie Mechanisch folge ich Eric zu seinem Auto. Alle Versuche mit mir eine Konversation anzufangen blockiere ich ab
In Erics kleinem Wagen kann ich einem Gespräch nicht mehr entkommen. "Wie war die Schule?" Ich versuche es trotzdem und schweige. "Na schön. Warum bestrafst du mich mit schweigen?" Ich pule an meinen Fingernägeln rum und schaue nach draußen. "Ever." Er sagt meinen Namen mit Bestimmtheit. "Everleigh." "Was?" frage ich wütend. Er schnauft einmal aus.
"Warum bist du sauer auf mich?" Ich beiße mir auf die Wange. Ich verdrehe meine Augen. Ich atme einmal tief durch. "Weil du verdammt nochmal dich nicht in meine Angelegenheiten einmischen sollst." fauche ich ihn an. "Stell dich nicht so an. Ich möchte nicht, dass du an die falschen Leute gerätst." Seine leise einlullende Stimme schwirrt mir im Kopf. Anstatt ihm zu widersprechen oder weiter nach zu hacken schnaube ich nur. Vor einigen Jahren habe ich gelernt, dass es besser für mich endet, wenn ich nicht zu viel nachfrage. Ich lebe nur noch passiv. Sobald wir am Platz in der Stadtmitte ankommen bitte ich ihn rechts ran zu fahren, um mich rauszulassen.
"Ich kann dich auch zum Laden fahren." bietet Eric an. "Nein passt schon." Sobald das Auto steht springe ich aus dem Auto. "Tschau." Und wusch die Tür ist zu.
Schnell laufe ich außer Sichtweite von Eric. Als ich in einem kleinen Stadtpark ankomme setze ich mich auf eine Parkbank und atme erstmal aus. Ich hasse es. Ich hasse mich zu fühlen als müsste ich von Zuhause fliehen. Ich lehne mich zurück und schaue mit geschlossenen Augen in Richtung Sonne. "Du bist Ever richtig?" Mit einem Auge schaue ich zu der Person die mir die Sonne weg nimmt. Bevor ich antworte mustere ich ihn. Er ist groß. Breitschultrig. Blondes Haar, babyblaue Augen und ein verschmitztes Grinsen im Gesicht. "Wer bist du?" frage ich.
"Simon." Er setz sich ohne zu fragen neben mich und reicht mir seine Hand. "Wir sind zusammen in Sport." Zwinkert er mir zu. "Und was willst du Simon?" frage ich zuckersüß. Rau lacht er auf. Kurz geht sein Blick rüber zu einer Jungs Gruppe, die etwas abseitssteht. Simon setzt ein charmantes Lächeln auf. Er lehnt sich zu mir rüber. Sein Duft schwebt mir in die Nase. Zu viel Parfüm. "Ich schmeiß am Samstag eine Hausparty. Du bist eingeladen." Eine große Hand legt sich auf meinen Oberschenkel. Ich spüre die belustigten Blicken der Jungs Gruppe. Ich weiß was hier abläuft.
"Ich passe." grob schiebe ich seine Hand weg. "Ach komm, Ever." Wieder lehnt er sich zu mir. "Jeder weiß das du auf Party stehst." Seine Hand landet wieder auf mir. Fest beiße ich die Zähne zusammen. Die Gruppe vor uns fängt an zu kichern. Mit Schwung schubse ich seine Hand weg und stehe auf. "Was soll das heißen?" frage ich aufgebracht. Er steht auch auf. Simon überragt mich. "Jetzt fang nicht an die unerreichbare zu spielen." Wieder langt er nach mir. Ich weiche aus. Mit geröteten Wangen schaue ich in sein Gesicht. Sein Blick geht kurz rüber. Nur eine Sekunde aber ich bekomme es mit. "Ever, jeder weiß das du jeden ranlässt. Jetzt sei nicht prüde. Wir können einen Haufen Spaß haben." Simon fährt sich durch die Haare und beißt sich auf die Lippe. Es soll sexy rüberkommen aber mir bereitet es Übelkeit. Er hebt seine Hand. "Verpiss dich Simon." Mit beiden Händen schubse ich ihn zurück. Die Jungs Gruppe fängt an zu Grölen. Meine Wangen werden immer röter. Ich zeige ihnen den Stinkfinger und verschwinde.
Meine Schritte sind dampfgeladen. Ich ziehe meine Jacke enger um mich. Vor mich hin fluchend gehe ich durch die Straßen. Die Sonne neigt sich dem Ende, ein kühler Zug weht durch die Straßen und Wohnblocks. Es ist Feierabendverkehr. Viele Autos sind unterwegs und noch mehr Menschen auf den Straßen. Ich schlingere mich durch die Horde von Menschen bis ich an meinem Lieblings Café innehalte.
Es liegt versteckt in einer Seitenstraße, nur ein paar Quadratmeter groß aber unheimlich kuschlig. Statt hinein zu gehen bleibe ich draußen stehen und schaue durch die kleine Fensterfront hinein. Es scheint viel los zu sein. Die Kellnerin, Alexa, hat alle Hände voll zu tun. Ich bin so in Gedankenversunken das ich nicht mitbekomme wie sich jemand mir nähert. Erst als derjenige mir auf die Schulter tippt fahre ich aus meinen Gedanken auf. " Du bist Ever richtig?" Fest beiße ich die Zähne zusammen. In dauerschleife denke ich: Nicht noch so einer. Schwungvoll drehe ich mich um.
"Ich habe kein Bock auf deine lahmen Anmachversuche. Probiere es bei einer anderen." zicke ich schon los. Doch als ich sehe wer mich da angetippt hat bleiben mir die anderen Worte im Mund stecken. Kenan schaut verunsichert zu mir runter. Oh kacke.
"Ich hatte nicht vor dich mit billigen Anmachsprüchen zu belästigen. " Kenan zuckt mit seinen breiten Schultern und grinst leicht. Beschämt senke ich den Kopf. "Tut mir leid. Ich dachte nur..." Ja was dachte ich eigentlich? Dass er ein dämlicher Arsch ist wie der Rest aus unserer Schule? "Schon gut." beruhigt mich Kenan. "Ich wollte nur sicher gehen, dass ich deinen Namen richtig mitbekommen habe." Ich schaue auf. Mustere kurz ihn. Er hat eine Mütze auf den Kopf die seine kurzen Haare fast komplett verdecken. Außerdem hat er sein weißes Shirt gegen einen dunklen Hoodie eingetauscht mit einer Jeansjacke. Er sieht gut aus.
Es bleibt weiterhin still zwischen uns. Während ich ihn so mustere schaut Kenan belustigt mich an. "Lust auf einen Kaffee?" fragt er dann irgendwann. Er nickt zu dem Café hinter mir. Ich zögere. In diesen Teil der Stadt verlaufen sich selten Freunde meines Vaters oder von Eric. Ich könnte ohne Bedenken mit ihm einen Kaffee trinken gehen doch trotzdem zögere ich. Etwas in mir hält mich zurück. Kenan scheint mein Unbehagen zu spüren. "Ich würde dir den Kaffee ausgeben, ohne dass du zu irgendwas verpflichtet bist." erklärt er. Doch um Verpflichtungen geht es mir nicht.
"Es ist nur ein Kaffee. Du kannst dir deinen auch selber zahlen." versucht er es erneut. Er hat recht. Statt zu antworten, drehe ich mich zur Tür um. "Ein Kaffee. Du zahlst." beschließe ich. Die Tür zum Café wird gerade geöffnet. Ein junges Mädchen tritt heraus und hält uns die Tür offen. Leise bedanke ich mich und trete ins warme innere rein.
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The Difference
Teen FictionEverleigh und Kenan. Zwei Verschiedene Charaktere. Zwei verschiedene Menschen. Sie wollte das alles nicht. Er hat das alles herbeigerufen. Sie hatte Angst. Er nahm sie ihr. Er und Sie Ein Thema das jeden von uns etwas angeht. Eine fiktive Gesc...