Warum nicht einfach liegen bleiben?
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Ich wache auf als ich jemanden die Treppe runter poltern höre. Noch zu tief in meinem Schlaf verankert, mache ich mir keine Gedanken und drehe mich auf die andere Seite. Dort stoße ich gegen etwas Warmes, festes. Ich kneife die Augen zusammen und wühle mich mit meinem Kopf weiter vor.
Plötzlich bewegt sich etwas vor mir und ich werde weiter hin zu dem warmen Festen etwas gedrückt. Ich spüre seinen Atem an meinem Gesicht und das ist auch der Moment indem ich die Augen aufreiße und endlich kapiere.
Ich liege dicht an Kenan gekuschelt da, unsere Beine sind irgendwie miteinander verknotet. Kenan hat die Augen noch geschlossen, aber seine Lider zucken so als ob er jeden Moment wach wird. Ich nehme mir die wenigen Sekunden, um ihn mir genauer anzuschauen.
An seiner Wange erkenne ich Reste von einem dunklen Bart und seine Augenbrauen sind verstrubelt. Er hat seinen Mund ein klein wenig offen. Seine Lippen sehen so verführerisch aus das ich ihn unbedingt küssen will, aber ich halte mich zurück, streiche ihm bloß ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht.
Kenan öffnet langsam erst das eine, dann das andere Auge und mustert mich schläfrig. "Morgen." nuschelt er, um gleich darauf sich auf mich zu drehen. Vor Überraschung entkommt mir ein leises Quicken, als er sich mit seinem kompletten Gewicht auf mich legt. Ihn so an mir zu spüren entfacht tausend von kleinen Blitzen in mir drin. Mein Bauch zieht sich vor Erregung zusammen. Ich schlinge die Arme um seinen Hals und drücke meine Lippen an seinen Kiefer. "Guten Morgen." flüstere ich. Er brummt nur.
Von draußen dringen Rufe zu uns ins Zimmer. "MARLON!" faucht Barbs. Draußen vor der Tür höre ich Marlons Stimme zurück flüstern. "Ich will nur schauen." Ich höre wie jemand energisch die Treppen hochkommt. "Marlon, lass die beiden schlafen! Man beobachtet keine Menschen beim Schlafen. Besonders wenn sie Besuch haben." rügt ihn seine Mum.
Ich erstarre kurzeitig, weil die Stimmen so laut und so nah sind. "Aber ich gehe immer in Kenans Zimmer, wenn er schläft." Mason klingt so verwirrt als würde er seine Mama nicht verstehen. Ich spüre wie Kenan an meinem Hals zu grinsen beginnt.
"Aber Kenan hat Besuch." "Ever kuschelt bestimmt auch gerne." erwidert Marlon eifrig. Barbs seufzt entnervt. "Das musst du sie aber vorher fragen. Aber nicht jetzt!" Marlons Schritte stoppen kurz vor der Tür. Mir bleibt fast das Herz stehen.
"Frag sie später, jetzt komm erst mal mit runter und Frühstücke mit mir." "Mmh. Na gut."
Erst als ich die Schritte auf der Treppe höre entspanne ich mich wieder. Kenan seufzt erleichtert auf. "Was? Keine Lust auf Gruppenkuscheln gehabt?" necke ich ihn. Kenan stemmt sich ein Stück hoch um mir ins Gesicht schauen zu können. Zärtlich schaut er auf mich runter, streicht mir einmal über die Wange und lächelt. "Nein, nenn mich egoistisch aber jetzt will ich der einzige sein mit dem du kuschelst."
Mir geht das Herz auf. Seine Worte sind so süß das ich wegschauen muss. Da ich nicht weiß was ich darauf antworten soll drehe ich uns beiden um und setze mich auf ihn. Kenan lässt sich nur gern breitwillig umdrehen. Sobald ich auf seiner Brust sitze, fallen mir meine Haare ins Gesicht. Mein Haargummi hängt irgendwo in meinen Haaren. Langsam hebt er seine Hand und fischt das Haargummi aus meinen Haaren nur um sie gleich darauf alle zusammen nach hinten zu streichen und dort unordentlich zusammen zu knoten. Er macht das mit so viel Konzentration das ich mir auf die Lippe beißen muss um nicht zu lachen.
Als er seine Hände wieder sinken lässt und mich zufrieden anschaut kann ich nicht anders als mich vorzulehnen und ihn auf die Lippen zu küssen. Es sollte nur ein kurzer, keuscher Kuss sein, weil ich Angst habe ihn mit meinem Mundgeruch zu verschrecken, aber Kenan kennt keine halben Sachen. Sobald meine Lippen die seine Treffen, packt er mich am Hinterkopf und küsst mich fordern zurück.
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The Difference
Teen FictionEverleigh und Kenan. Zwei Verschiedene Charaktere. Zwei verschiedene Menschen. Sie wollte das alles nicht. Er hat das alles herbeigerufen. Sie hatte Angst. Er nahm sie ihr. Er und Sie Ein Thema das jeden von uns etwas angeht. Eine fiktive Gesc...