Keiner fragte mich ob ich das hier eigentlich gewollt habe.
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"Komm doch mit." "Ich kann nicht." Eric zieht eine Augenbraue nach oben. Ich straffe automatisch meine Schultern. "Ich muss arbeiten, Eric." erkläre ich ihn zum zweiten Mal. Genervt packe ich meine Tasche und Jacke. "Stell dich krank." Eric steht in unserem Flur und bettelt mich regelrecht an. "Nein." Augen verdrehend ziehe ich die Jacke an. Seit einer halben Stunde versucht er mir zu überreden mit ihm und seinen Freunden aus zu gehen. Sie wollen in irgendeine Bar. Ich hasse Bars. Ich hasse auch seine Freunde.
"Du bist langweilig Ever." Als Antwort murre ich nur. "Du musst noch nicht mal arbeiten. Keiner zwingt dich dazu. Dein Vater bekommt genug Geld. Außerdem verpasst du so viele Dinge." Er kommt einen Schritt näher. Das er meint das Geld von meinem Vater würde reichen zeigt nur wie Naiv er doch ist. Ich müsste nicht zwangsmäßig arbeiten aber ich will auch nicht nur von Secondhand Klamotten und Fastfood leben. Das versteht er nur nicht.
"Ich arbeite gerne." Nein tu ich nicht. Ich arbeite in einem Schnell Imbiss als Bedienung. "Ich muss jetzt los." Ich ziehe meine Haare aus meiner Jacke während ich versuche den Autoschlüssel zu finden. Dad hat mir erlaubt mit seinem Auto zu fahren da ich mit dem Bus eine Stunde brauche. "Ever." Eine warme Hand legt sich um meinen Unterarm. Ich schaue auf. Seine braunen Augen sind auf mich gerichtet. Er verzieht die Lippen zu einem Charmanten Lächeln.
Ich bin mir sicher, so bekommt er alles was er will. Ich bin auch fast soweit mit zu gehen aber nach so vielen Jahren bin ich resistent gegen seinen Charm. Seine Augen fallen zu. Langsam öffnet er sie und schaut mich an. "Nächstes mal." wickle ich ihn ab. Langsam löse ich mich aus seinem Griff und gehe durch die Tür. "Das sagst du jedes Mal!" ruft er mir hinterher. Doch ich bin schon draußen.
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"Ever kannst du bitte an Tisch 3 zwei Burger bringen?" fragt Marleen schüchtern. "Ja aber wieso bringst du ihnen nicht ihr Essen?" frage ich mit hoch gezogenen Brauen. Eine leichte röte ziert Marleens Wangen. Marleen ist eine gute Arbeitskollegin von mir. An manchen Tagen würde ich sie sogar als Freundin bezeichnen, nur sind wir so gegensätzlich wie Tag und Nacht. Sie ist ein Stückchen kleiner als ich, trägt ihre Haare kurz und einen Pony im Gesicht. Sie ist ein Hingucker und trotzdem bekommt sie keinen Ton raus, wenn es um fremde Menschen geht.
"Da....da sitz John." stottert sie. Zusammen stehen wir hinter der Theke und beobachten unauffällig Tisch Nummer Drei. "Wer ist John?" frage ich interessiert. "Der ist bei mir im Mathe Seminar." flüstert sie. Ich schaue mir den Tisch etwas genauer an. Da sitzen zwei junge Männer. Sie scheinen Marleens Alter zu sein. Zwei bis drei Jahre älter als ich. Der eine hat braune Locken, der andere langes hellblondes Haar. Beide sehen nicht schlecht aus. Sie unterhalten sich angeregt und gestikulieren wild mit ihren Händen. "Welcher ist John?" frage ich während ich die zwei Jungen Herren ganz ungeniert beobachte.
"Der Blonde. Schau nicht so auffällig zu Ihnen." zischt sie mich an. Ihr Gesicht wird immer röter. Niedlich. "Du findest ihn gut?" Frage ich. Sie nickt. "Gut." Ich reiche ihr beide Teller und gebe ihr einen kleinen Schubs. "Du schaffst das und immer schön Freundlich bleiben!" rufe ich ihr hinterher. Sie stolpert aber fängt sich wieder. Mit knallrotem Kopf schleicht sie zu Tisch 3. Gebannt schaue ich zu.
"Findest du das richtig deine Freundin so auflaufen zu lassen?" Erschrocken fahre ich herum. Kenan sitz auf einem Hocker und beobachtet mich interessiert.
"Ich lasse sie nicht auflaufen. Ich helfe ihrem Selbstbewusstsein." fauche ich. Um mich abzulenken greife ich nach einem Lappen und putze die Arbeitsfläche. Das Café ist nicht voll daher habe ich grad nicht viel zu tun. "Sie scheint ein Problem mit fremden Menschen zu haben." stellt er fest. Kenan sitz leicht vorne über gebeugt am Tresen. Er trägt ein schwarzes Hemd, seine Haare sind mit Gel nach hinten gegellt. Er sieht verdammt gut aus. Viel zu gut um in einem heruntergekommenen Café zu sitzen.
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The Difference
Teen FictionEverleigh und Kenan. Zwei Verschiedene Charaktere. Zwei verschiedene Menschen. Sie wollte das alles nicht. Er hat das alles herbeigerufen. Sie hatte Angst. Er nahm sie ihr. Er und Sie Ein Thema das jeden von uns etwas angeht. Eine fiktive Gesc...