Hermines Annäherung

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Hallo zusammen! Dieses Kapitel möchte ich meiner besten Freundin widmen, die immer zu mir gehalten hat, egal wie dickköpfig ich auch mal sein konnte ;) Ob Cat und Hermine sich auch wieder zusammenraufen können? Das erfahrt ihr hier. Ich würde mich über eure Meinung freuen. Außerdem ist das hier das letzte Kapitel vor Slughorns Weihnachtsfeier und ich bin schon ganz gespannt, es euch zu zeigen. Habt ihr Vermutungen, wie Cat in die Geschehnisse involviert sein wird? Viel Spaß beim Lesen!

Es war einfacher als Cat gedacht hatte, Anthony Goldstein als Begleitung für Slughorns Weihnachtsfeier zu gewinnen. Die Gryffindor hatte ihn lediglich nach der nächsten Stunden Zauberkunst abpassen müssen. Sie wusste, dass er dort immer allein und als letztes den Klassensaal verließ, da er sich noch gern mit seinem Hauslehrer über den Unterrichtsstoff unterhielt.

Als er dann nach einer halben Ewigkeit, die Cat das pünktliche Erscheinen in der nächsten Stunde gekostet hätte, hätte sie nicht glücklicherweise eine Freistunde gehabt, endlich in den Gang getreten war, hatte die Blonde sich von der Wand abgestoßen und war ihm hinterher gelaufen.

Cat hatte seinen Unmut darüber, dass Slughorn ihn bislang offenbar nicht für gut genug für seinen Slug Klub befunden hatte, ausgenutzt und hatte ihm vorgegaukelt, dass sie es als eine Schande empfand, dass jemand wie er noch nicht Mitglied wäre. Die Komplimente, die sie ihm dabei machte, ließen Anthony knallrot im Gesicht anlaufen und er hatte begonnen, unsicher zu stottern. Spätestens in diesem Moment hatte die Gryffindor gewusst, dass Blaise recht hatte.

Danach war es ein Leichtes gewesen, den Ravenclaw zu überzeugen, dass er sie auf die Party begleiten sollte, um Slughorn mehr aufzufallen. Anthony hatte sofort eingewilligt und konnte sich das breite Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht waschen. Als sich ihre Wege dann an der großen Halle getrennt hatten, war er beinahe hüpfend wie ein kleines Kind davon geeilt.

Der heutige Tag allerdings wurde vollständig eingenommen von dem lange ersehnten Quidditch-Spiel zwischen Gryffindor und Slytherin. Cat hatte sich noch nie sonderlich für diesen Sport interessiert, ging aber wie immer zum Spiel, um ihre Hausmannschaft zu unterstützen. Der Sieg der Gryffindors hatte für allgemeine Feierlaune gesorgt und besonders die Gewinnermannschaft wollte den Triumph über die Slytherins ausgelassen bejubeln, weshalb zu einer großen Party im Gemeinschaftsraum eingeladen wurde. Cat hatte wenig Interesse daran. Seit sie sich immer häufiger mit Blaise traf, hatten neben dem Trio auch einige andere Gryffindors begonnen, ihre Gesellschaft zu meiden, und die Blonde bekam immer öfter kritische Blicke zugeworfen. Deshalb zog sie sich an diesem Abend in den Schlafsaal zurück, der angenehm leer war, und wollte in Ruhe die restlichen Hausaufgaben für die kommende Woche fertigstellen.

Irgendwann war die Feier in vollem Gange, die Musik drang über das Treppenhaus zu ihr nach oben, genauso wie das Stimmengewirr, dass es unmöglich machte, einzelne Gesprächsfetzen zu unterscheiden. Nach einer Weile konnte Cat den Lärm allerdings nicht mehr ausblenden und klappte resigniert seufzend das Lehrbuch vor ihr zu. Wenn sie sich nicht auf den Lehrstoff konzentrieren konnte, dann könnte sie ebenso gut mal auf der Party vorbeischauen. Also zog sie sich ihren Gryffindor-Pullover über und stieg dann die Treppe aus ihrem Schlafsaal hinunter. Als sie in den Gemeinschaftsraum trat, blieb sie sogleich geschockt stehen. In der gegenüberliegenden Ecke standen zwei Schüler eng umschlungen, die Münder weit aufgerissen und aufeinander gepresst, und ließen die Hände über den Körper des jeweils anderen gleiten, sodass man kaum unterscheiden konnte, zu wem sie tatsächlich gehörten. Wenn Ginny sich nicht spontan für eine Kurzhaarfrisur entschieden hatte, musste der Rotschopf wohl der einzige andere Weasley auf Hogwarts, Ron, sein. Und die blonde Lockenpracht mit dem rosa Haarband gehörte ganz eindeutig zu Lavender Brown.

Im Augenwinkel bemerkte Cat, wie das Porträt des Gemeinschaftsraums zur Seite schwang und Hermine hereintrat. Doch sofort blieb diese wie angewurzelt stehen, ihr Blick fixierte das wild knutschende Paar. Cat konnte quer durch den ganzen Raum erkennen, wie ihr Kopf hochrot anlief und ihre Knöchel der geballten Hand weiß hervortraten. Das ganze Bild hatte keine fünf Sekunden gehalten, da wirbelte die Brünette auch schon wieder herum und flüchtete so schnell wie sie auch gekommen war wieder aus dem Gemeinschaftsraum.

Cats Blick glitt zu Harry herüber, der Hermine überrascht hinterher sah und Anstalten machte, ihr nach zu laufen. Das konnte aber nur schief gehen. Der Gryffindor hatte das Einfühlungsvermögen einer stumpfen Klinge. Nun löste auch die Blonde sich aus ihrer Starre und lief zu ihrem ehemaligen besten Freund herüber. Als sie gerade bei ihm vorbeikam, drehte er sich zu ihr um und guckte vollkommen perplex drein, so als wäre er mit zwei Mädchen auf einmal vollkommen überfordert.

Doch die Blonde beachtete ihn kaum. Sie rauschte Richtung Eingang, drückte Harry im Vorbeigehen eine Flasche mit Butterbier von dem Getränketisch in die Hand und wies ihn knapp an: „Denk nicht einmal dran. Ich erledige das."

Dann war sie auch schon aus dem Porträt gestiegen und sah sich nach rechts und links um. Am Ende des Gangs erkannte sie noch einen braunen, buschigen Kopf in einem der Klassenzimmer verschwinden. Eilig lief sie hierher. Als sie an der Tür angekommen war, drehte sie langsam und leise den Türknauf und drückte die Tür auf. Sie trat in einen Klassensaal, der von nicht mehr als dem schummrigen Licht des Mondes, das durch die kleinen Fenster eintrat, beleuchtet wurde. Hermine saß auf dem Lehrerpult ganz vorne im Raum und ließ die Beine in der Luft baumeln. Ihr Gesicht wurde von ihrer Mähne verdeckt, doch Cat konnte sie klar und deutlich schniefen hören. Um ihrem Kopf flatterten ein paar gelbe, zwitschernde Vögel, die sie gerade aus dem Nichts beschworen haben musste.

„Hermine?", machte Cat sich vorsichtig bemerkbar ehe sie die Tür leise hinter sich schloss und an ihre Freundin herantrat.

Die Brünette wischte sich ein paar Tränen von den Wangen, doch sofort stoben die nächsten aus ihren Augenwinkeln. „Oh, hallo, Cat", antwortete sie mit brüchiger Stimme. „Ich übe nur."

Der Gryffindor entfuhr ein spöttisches Schnauben, dann hüpfte sich schwungvoll auf den Tisch und rückte nah an ihre Freundin heran. „Mine, wir wissen beide, dass du Zauberei üben kannst, auch, wenn du eigentlich mit etwas Anderem beschäftigt bist. Und ich weiß, dass es im Moment nicht die Hausaufgaben sind, die dir im Kopf herumschwirren."

„Ron scheint sich auf der Party ja bestens zu amüsieren", bemerkte ihre Freundin mit schriller Stimme.

Cat verzog bei dem Gedanken angewidert das Gesicht. „Ich weiß nicht. Sah irgendwie eklig aus, oder nicht? Als würden sie sich gegenseitig auffressen wollen."

Hermine musste leicht schmunzeln und sah die Blonde kurz von der Seite an, ehe sie wieder zu schniefen begann. Die beiden Mädchen saßen eine Weile still nebeneinander, das einzige Geräusch im Raum war der melodische Gesang, den die kleinen Vögel von sich gaben. Cat hatte die Erfahrung gemacht, dass es oftmals nichts brachte, jemanden dazu zu drängen, zu erzählen, was ihn bedrückte. Meistens verliefen solche Gespräche besser, wenn derjenige bereit war, von sich aus darüber zu sprechen. Und sie hatte alle Zeit der Welt. Sie würde warten, bis die Brünette sich beruhigt und den ersten Frust abgelegt hatte. Sie würde einfach nur da sein und ihrer Freundin zuhören, sie in den Arm nehmen, wenn sie das wollte.

„Es tut mir leid, Cat", flüsterte Hermine irgendwann in die Stille hinein.

Verwirrt runzelte die Blonde die Stirn und sah zu ihrer Freundin herüber. „Was tut dir leid, Mine?"

„Ich verstehe es jetzt", schniefte sie und wischte sich mit dem Ärmel ihres Pullovers die Tränen aus dem Gesicht. „Man kann sich nun mal nicht aussuchen, wen man liebt. Und Ron ist..."

„Ron ist toll", unterbrach die Gryffindor ihre Freundin. „Vergiss nicht, wie oft er dich schon vor Draco oder Snape verteidigt hat. Er ist mutig und loyal und tut alles was er kann, wenn es um seine Freunde und Familie geht. Aber er ist auch ein gewaltiger Idiot, wenn er nicht erkennt, was er an dir haben könnte. Ich meine, du bist intelligent und treu und rettest den Jungs regelmäßig den Hintern."

Hermine lächelte und schloss für einen Moment die Augen, wobei eine einzelne Träne aus ihrem linken Auge auf ihre Hose tropfte. „Danke, Cat. Das bedeutet mir viel, dass du das sagst", gab sie zu und griff nach der Hand der Gryffindor. „Ich habe schon befürchtet, dass du mich hasst für das, was ich über dich und Malfoy gesagt habe."

Die Blonde weitete verdutzt die Augen. „Mine, ich könnte dich niemals hassen. Du bist meine beste Freundin", versicherte sie und lächelte milde. „Und es ist auch nicht so, als könnte ich nicht verstehen, was ihr gesagt habt. Es ist nur, dass..."

„Dass man sich nicht aussuchen kann, wen man liebt", wiederholte die Brünette sanft. „Ja."

„Genau. Ich kenne diese Seite an ihm. Diese arrogante, rassistische, slytherinsche Seite. Ich weiß, was er euch angetan hat und was er mir angetan hat." Cat machte eine Pause, um tief einzuatmen. Es hatte sich so viel angestaut, sie hatte sich eingesperrt gefühlt und zum ersten Mal bekam sie wieder Luft. Das machte die Erklärung aber nicht einfacher. „Aber ich kenne ihn auch von einer anderen Seite. Er hat mich damals am Weihnachtsball vor einem Übergriff von Nott bewahrt. Er hat mich entwischen lassen, als Umbridge die DA aufgedeckt hat. Und er hat mich gerettet, als sie mich mit dem Cruciatus gefoltert hat."

Hermine schlug sich keuchend die Hände vor den Mund. „Cat! Wieso hast du uns das nicht erzählt? Das wissen wir alles überhaupt nicht!"

„Was hätte ich euch denn erzählen sollen, Mine?", entgegnete die Blonde. „Der Kerl, der mir regelmäßig den Arsch rettet, ist auch der Typ, der uns das Leben in Hogwarts tagtäglich zur Hölle macht. Hättet ihr es mir geglaubt? Es war auch nicht weiter wichtig."

„Die Sache mit Nott...", begann ihre Freundin vorsichtig.

Cat zuckte knapp mit den Schultern. „Es war mir unangenehm. Ich habe mich geschämt. Also wollte ich es lieber vergessen, als darüber zu reden."

Die Brünette nickte. „Und seit wann seid ihr...?" Sie ließ die Frage unvollendet im Raum stehen.

Ihre Freundin pustete angestrengt die Luft aus und grübelte kurz. „Das war etwa um Ostern im letzten Schuljahr. Wir wollten warten, bis wir es jemandem erzählen, weil wir wussten, dass unsere Freunde nicht begeistert sein würden", erklärte sie. „Und eure Reaktion im Sommer hat mir deutlich gezeigt, dass es die richtige Entscheidung war. Hätte ich doch nur weiter daran festgehalten."

Hermine wusste sofort, worauf die Blonde anspielte. „Du fehlst ihm, Cat. Harry braucht dich. Und er hat mittlerweile auch begriffen, dass er falsch gelegen hat. Aber sein Stolz ist beinahe so groß wie der eines Hippogreifs, weshalb er nicht über seinen Schatten springen und sich entschuldigen kann", betonte Hermine und verschränkte schnaubend die Arme, weil sie sich über Harrys Verhalten schon seit einigen Wochen ärgerte und den Frust endlich herauslassen konnte.

Bitter presste Cat die Lippen aufeinander und schüttelte langsam den Kopf. „Harry liegt nicht falsch."

Hermine legte fragend den Kopf schief und zog die Augenbrauen zusammen. „Ist Malfoy etwa doch ein Todesser?"

„Nein!", betonte die Blonde entschieden. „Also zumindest weiß ich davon nichts. Allerdings habe ich seinen Arm auch schon lange nicht mehr ohne ein Kleidungsstück darüber gesehen." Ein tiefes Seufzen verließ ihre Kehle.

„Es läuft nicht gut?", hakte Hermine vorsichtig nach.

Wieder schüttelte die Gryffindor den Kopf. „Seit den Sommerferien ist er ganz anders. Er ist verschlossen, kurz angebunden, leicht reizbar. Er macht alle seine Aktivitäten zu einem Geheimnis. Und ich habe Angst, dass er etwas tut, das er später bereuen wird", gab sie zu. „Ich habe ja gewusst, dass es schwierig wird, vor allem mit seinen blutfixierten Eltern. Und ich habe geahnt, dass die Sache im Ministerium unserer Beziehung einen Knacks mitgegeben hat. Aber ich dachte immer, dass wir darüber reden würden. Ich habe mich bei ihm immer so wohl gefühlt, so, als könnten wir alles schaffen, wenn wir nur zusammenhalten, verstehst du?"

Die Brünette nickte und drückte zustimmend die Hand ihrer Freundin.

Cat seufzte schwer. „Aber mittlerweile weiß ich nicht mehr, was ich tun soll."

„Ich bin mir sicher, dass du die richtige Entscheidung für dich treffen wirst", bestärkte Hermine sie.

„Wenn es darauf ankäme, würde ich mich immer für euch entscheiden. Weil ihr meine Familie seid und weil ich weiß, welche Seite die richtige ist. Bei Draco bin ich mir da manchmal nicht so sicher. Ich glaube, er weiß, dass seine Familie auf der falschen Seite steht, aber ich weiß nicht, ob er den Mut hat, damit zu brechen", meinte die Blonde und zuckte ernüchtert mit den Schultern.

Hermine erwiderte die Geste, indem sie die Lippen aufeinander presste und ihre Freundin mitleidig anlächelte. „Ich will nicht lügen. Begeistert bin ich nach wie vor nicht, dass es ausgerechnet Malfoy sein musste. Aber ich weiß, dass wir dir vertrauen können. Und wenn du denkst, dass er das Richtige tun würde, dann glaube ich das auch."

„Danke, Mine."

„Und außerdem bin ich froh, dich wieder zurückzuhaben! Ich habe dich schrecklich vermisst!" Eilig zog sie ihre Freundin in eine Umarmung und wiegte sie ein paar Mal hin und her. Als sie sich wieder von Cat löste, fügte sie noch hinzu: „Und Harry vermisst dich auch schrecklich. Ich sehe es ihm an. Ich spüre, dass er nicht über alles mit Ron und mir spricht. Jetzt, wo es so angespannt zwischen ihm und mir ist, versucht er sich sowieso so gut es geht, rauszuhalten."

„Bis er und Ron mir wieder vertrauen, wird aber noch verdammt viel Zeit vergehen müssen", gab die Blonde zu bedenken.

Hermine drückte ihre Hand. „Wir lassen uns etwas einfallen!", versicherte sie ihr. „Ich habe da schon so eine Idee."

Plötzlich sprang die Tür zum Klassenzimmer auf und ein lauthals kicherndes Pärchen stolperte herein. Als sie sich aufrichteten und das düstere Licht auf ihre Gesichter schien, konnten die beiden Mädchen ausgerechnet Ron und Lavender erkennen.

Doch als der Rothaarige erkannte, das bereits jemand diesen Raum belegte, erstarb sein Lachen schlagartig und er richtete sich auf. „Oh", sagte er unsinniger Weise und sah zwischen Hermine und Cat hin und her.

„Ups!", entfuhr es Lavender kichernd, sie ging immer noch lachend rückwärts aus der Tür und schlug diese zu. Ron blieb an Ort und Stelle stehen, statt ihr hinterher zu laufen.

Sofort war es erdrückend still in dem Klassenzimmer und die Blonde senkte den Kopf, als könnte sie dem aufkommenden Konflikt damit entfliehen. Hermine starrte den Rothaarigen an, die Lippen hatte sie so fest aufeinander gepresst, dass sie nicht mehr als einen dünnen Strich darstellten, und der Bereich zwischen ihren Augenbrauen warf mehr wütende Falten als bei Dumbledores runzliger Haut.

Ron allerdings bemerkte den giftigen Blick, den ihm die Brünette zuwarf, und starrte ganz bewusst Cat an. Allerdings führte das nur dazu, dass er recht schnell selbst sehr grimmig dreinblickte. „Was machst du denn bitte hier?", fuhr er die Blonde an, wobei aus seiner Stimme die pure Verachtung sprach.

„Du solltest Lavender nicht draußen warten lassen", überging Hermine seine Frage allerdings einfach und klang dabei ungewöhnlich kühl und leise. „Sie wird sich fragen, wo du geblieben bist." Dann hüpfte sie von dem Tisch herunter, warf mit einer galanten Kopfbewegung die Haare über die Schulter und lief erhobenen Hauptes an Ron vorbei.

Cat sah immer wieder zwischen den beiden hin und her, sie hatte unbewusst ihre Finger in den Tisch gekrallt und den Atem angehalten. Sie wusste genau, dass das Fass kurz vor dem Überlaufen stand und auch nur eine falsche Bewegung, ein unüberlegtes Wort des Gryffindors könnte Hermine zum Platzen bringen.

„Oppugno!", ertönte plötzlich Hermines Stimme, die schneller als erwartet herumgewirbelt war und ihren Zauberstab drohend auf den Rothaarigen gerichtet hatte. Auf diesen Befehl hin raste der kleine Vogelschwarm auf ihn zu und begann, jedes Stück Haut zu picken, kratzen und greifen, das sein Opfer nicht bedecken konnte.

Ein lauter Schrei, höher und heller als man es von Ron erwartet hätte, entfuhr seiner Kehle, als er schützend den rechten Arm über seinen Kopf legte, während er mit dem linken nach den Vögeln schlug, um sie – vergeblich – loszuwerden. „Mach die weg!", rief er Hermine verzweifelt zu, doch diese beäugte ihn nur mit einem rachsüchtigen Funkeln in den Augen ehe sie die Tür aufriss und verschwand.

Cat zuckte kurz zusammen, als die Tür scheppernd ins Schloss fiel, erhob sich dann langsam und ging an Ron vorbei, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen. „Sieht wohl so aus, als würde der idiotische Teil von ihm gerade die Überhand gewinnen", murmelte die Blonde ernüchtert, als sie aus der Tür trat, und eilte dann ihrer Freundin hinterher.

Die Geschichte von Catherine O'NeillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt