Dumbledores Testament

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Hallo zusammen, heute geht es weiter mit Cat und dem goldenen Trio. Wie der Titel schon verrät, geht es um Dumbledores Testament. Ich bin gespannt, was ihr zu Cats Erbstück sagen werdet. Habt ihr eine Ahnung, was es ist und was sie damit anstellen soll? Ich freue mich auf eure Meinung in den Kommentaren! Viel Spaß beim Lesen!

Catherine war vom Hogwarts-Express direkt mit Ron und Ginny in den Fuchsbau gekommen. Sie hatte es nicht über sich gebracht, ihre Eltern zu besuchen. Das letzte Mal hatte sie die Beiden vor beinahe einem Jahr gesehen, als sie von zuhause weggelaufen war. Damals war sie so entsetzlich wütend auf die Beiden gewesen, hatte sie für das, was sie getan und nicht getan hatten, gehasst. Jetzt, da sie das Geheimnis kannte, da sie wusste, wer sie tatsächlich war, war ihre Wut einfach im Nichts verpufft. Stattdessen fühlte sie sich wie in einer unangenehmen Schwebe, sie konnte nicht nach links oder rechts, kam nicht voran, konnte aber auch nicht zurück. Sie war verletzt und ein wenig schämte sie sich auch für ihr Verhalten. Sie konnte sich nicht vorstellen, ihren Eltern unter diesen Umständen unter die Augen zu treten.

Und hinzu kam noch, dass die Zeiten immer düsterer wurden. Cat würde mit Harry weggehen und nach diesen Horkruxen suchen, sie würde in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken und sie konnte und wollte nicht riskieren, dass ihre Eltern in irgendeiner Form aufgespürt und in diese Angelegenheiten hineingezogen werden würden. Es war besser, sie nicht aufzusuchen, dann würde so schnell keiner der Todesser einen Zusammenhang herstellen.

Hermine war wenige Tage nach ihr im Fuchsbau angekommen und offensichtlich völlig aufgelöst gewesen. Alles, was sie dabei hatte, war eine kleine, mit Perlen besetzte Tasche und die Kleidung, die sie am Körper getragen hatte. Sie hatte sich nichts anmerken lassen wollen, doch ihre Augen waren noch immer gerötet und die salzigen Steifen auf ihren Wangen trugen deutlich die Spuren getrockneter Tränen. In den Nächten konnten ihre Freundinnen sie leise wimmern hören, auch wenn es mit jeder Nacht etwas weniger wurde. Sie hatte nicht darüber sprechen wollen und irgendwann hatten Ginny und Cat das Fragen aufgegeben. Erst später sollten sie herausfinden, dass Hermine ihre Eltern verzaubert hatte, sodass diese sich nicht mehr an ihre Tochter erinnern konnten.

Harrys Ankunft hatte natürlich für den größten Wirbel gesorgt. Nur unter großen Protesten hatten Ginny und Cat eingelenkt und waren gemeinsam mit Mrs. Weasley im Fuchsbau geblieben, um die anderen zu erwarten. Besonders Cat empfand es als Verhöhnung ihrer Fähigkeiten und ihrer Position als seiner Schwester – sie war sich sicher, dass zumindest ausgewählte Ordensmitglieder um ihre wahre Identität wussten. Doch sie hatte es nicht weiter gewagt, gegen Moody anzukämpfen.

Der Schock über die Ereignisse der Nacht von Harrys Ankunft saß allen tief in den Knochen, doch schnell hatte sich wieder ein wenig Alltag eingestellt. Seitdem war kaum eine Minute vergangen, in der die vier Schüler keinerlei Verpflichtungen nachgehen mussten, und so blieb ihnen auch kaum Zeit, um für ihren baldigen Aufbruch Pläne zu schmieden. Und das war sicherlich nicht dem Zufall geschuldet, denn Mrs. Weasley setzte alles daran, die Vier voneinander zu trennen. Die Stimmung war dementsprechend auch recht angespannt, vor allem auf Seiten der mehrfachen Mutter, die gleichzeitig in der Planung der Hochzeit zu ertrinken schien.

Doch als Cat am heutigen Morgen wach wurde und auf den Kalender blickte, der gegenüber ihres provisorischen Bettes in Ginnys Zimmer hing, musste sie unwillkürlich schmunzeln. Denn heute war ein ganz besonderer Tag, nicht der, auf den sie sich die letzten Wochen alle vorbereitet hatten, aber der, auf den die Blonde sich ganz persönlich sehr gefreut hatte: Harrys Geburtstag. Ihr Enthusiasmus lag weniger an der Tatsache, dass der Schwarzhaarige endlich volljährig war. Vielmehr hatte sich die Blonde vorgenommen, ihm heute Abend nach der kleinen Feier mit gemeinsamen Abendessen zu erzählen, dass er ihr Bruder war. Sie hatte nun lange genug gewartet, selbst lernen können, mit der Information umzugehen, und es war an der Zeit, dass auch Harry die Wahrheit erfuhr.

Die Geschichte von Catherine O'NeillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt