Hallo zusammen! Dieses Kapitel habe ich schon vor längerer Zeit geschrieben und endlich ist es so weit, dass ich es euch zeigen kann! :) Ich bringe hier eine Komponente in die Geschichte, die so nicht aktiv im HP Universum vorkommt. Vielleicht kommt es euch jetzt noch etwas verwirrend vor, aber das wird dann in den nächsten Kapiteln etwas mehr erklärt! Lasst mir doch gerne einen Kommentar da und sagt mir, wie es euch gefällt und welche Vermutungen ihr habt, was in diesem Kapitel passiert ist. :)
„Das glaube ich dir aber nicht, Malfoy!" Hermine verschränkte die Arme vor der Brust und sah den Blonden giftig an. Nein, nein und nochmals nein! Niemals im Leben würde sie akzeptieren, dass Draco Malfoy höchstselbst Cat nur deswegen in den Krankenflügel gebracht hatte, weil er helfen wollte! Und als wäre das nicht schon suspekt genug, da saß der Slytherin auch noch an ihrem Bett und beobachtete das Mädchen, als Hermine nach dem ganzen Trubel nach ihrer Freundin sehen wollte.
Die Beiden standen an der Tür des Krankflügels. Malfoy war sofort aufgesprungen und wollte verschwinden, als er die Gryffindor bemerkt hatte, doch diese musste ihn natürlich aufhalten und die Sache klären.
„Du bist doch angeblich so schlau, Granger! Was ist so schwer daran zu verstehen? Ehrlich, da beschwert ihr euch konstant über die asozialen Slytherins und dann will man euch einmal helfen, da ist es auch nicht recht!", brüskierte Draco sich genervt und verdrehte die Augen. Eigentlich wollte er doch nur hier weg. Je länger er hier war, desto wahrscheinlicher war es, dass ihn jemand sah und Schlüsse zog, die sich für einen Malfoy nicht schickten.
„Das Verstehen ist nicht das Problem, Malfoy. Das Problem ist, dass du noch nie etwas Uneigennütziges getan hast!"
Er konnte nicht länger hierbleiben, bald war das Abendessen und seine Freunde waren sicherlich schon auf der Suche nach ihm. Dass sie nicht bemerkt hatten, dass er während der letzten Aufgabe gefehlt hatte, grenzte schon an ein Wunder. „Bitte! Dann richte deiner Schlammblut-Freundin aus, dass sie mir etwas schuldet!"
Damit stürmte der Slytherin an Hermine, welche vollkommen perplex zurückblieb, vorbei zur Tür hinaus.
„Hermine?", ertönte es hinter dem Mädchen plötzlich. Es war nicht mehr als ein Nuscheln. Cat versuchte schwer die Augen zu öffnen, während sie gegen die Helligkeit zu blinzeln begann.
„Oh, Merlin sei Dank, du bist wach!" Die Gryffindor stürmte sofort an das Bett ihrer Freundin und griff nach ihrer Hand.
„Was hatte Malfoy denn hier zu suchen?", erkundigte sich Cat verwirrt, während sie sich den Kopf rieb, um den pochenden Schmerz irgendwie loszuwerden.
„Er war derjenige, der dich hierhergebracht hat", antwortete Hermine.
Erschrocken setzte die Gryffindor sich in ihrem Bett auf und schaute ihre Freundin hellwach an. „Er ist schuld, dass ich hier liege? Was hat er getan? Mich vergiftet?"
„Nein, Cat, so war das nicht gemeint", versicherte das Mädchen. „Er war derjenige, der dich vom Feld bis hierher in den Krankenflügel getragen hat, nachdem du ohnmächtig wurdest."
„Malfoy?!"
„Ja, ganz recht, wir waren genauso schockiert", bestätigte Hermine belustigt.
„Das ist nicht lustig, Mine. Vermutlich habe ich jetzt die Dummschwätzer-Krankheit, weil er mich angefasst hat", maulte Cat gespielt beleidigt und legte sich mit verschränkten Armen wieder zurück in ihr Kissen, während ihre Freundin in Kichern ausbrach.
Allerdings kam ihr dann der nächste Gedanke. „Warte! Wie geht es Harry? Wo ist er? Ist er verletzt? Was ist überhaupt passiert?", sprudelte es aus ihr heraus und sie sah Hermine ungeduldig an.
„Bitte beruhig dich, Cat. Madame Pomfrey hat gesagt, du sollst dich nicht aufregen, deine Ohnmacht hat keine körperlichen Ursachen gehabt, also muss sie psychisch sein", ermahnte Hermine sie und legte sanft ihre Hand auf den Arm ihrer Freundin.
„Das klingt, als wäre ich geistig gestört oder sowas, aber na gut", willigte sie ein. „Also was ist jetzt mit Harry?"
„Harry geht es den Umständen entsprechend gut. Seine Wunde wurde verarztet und sollte bald wieder verschwunden sein. Moody hat ihn, nachdem er aus dem Labyrinth zurück war, mit in sein Zimmer genommen. Dumbledore konnte ihn da zum Glück rausholen, denn stellt dir vor, du hattest recht! Das war gar nicht Moody, sondern Barty Crouch Jr., der für Du-Weißt-Schon-Wen gearbeitet hat! Und wenn man Harry Glauben schenkt, dann ist er wieder zurück. Es tut mir so unendlich leid, dass wir dir nicht geglaubt haben!", sprudelte es aus Hermine heraus. „Aber sag mal, woher wusstest du das eigentlich?"
„Moody kam mir schon seit geraumer Zeit irgendwie komisch vor, ich habe ihn eine Weile beobachtet und beim Spiel ist es mir dann wie Schuppen von den Augen gefallen", erklärte Cat schulterzuckend.
Als die Krankenpflegerin an ihr Bett trat, wendeten die beiden Mädchen ihr das Gesicht zu. „Miss O'Neill, wenn Sie sich fit genug fühlen, dürfen Sie Miss Granger zum Abendessen begleiten. Dort wird die Verabschiedung der anderen Schulen und Cedric Diggory gefeiert."
„Danke, Madame Pomfrey, das würde ich sehr gerne."
Mit einem freundlichen Nicken verabschiedete sich die Pflegerin und verschwand wieder. Cats Blick hingegen wendete sich Hermine zu, die sie ein wenig aufgeregt ansah. „Cedric? Wieso verabschieden wir uns von ihm?"
„Nun ja, weißt du, Cat", wich Hermine aus und kratzte sich nervös am Hinterkopf. „Als Harry aus dem Labyrinth zurückkam, hatte er den Pokal dabei, er war ein Portschlüssel zu einem Friedhof, auf dem Du-Weißt-Schon-Wer wiederauferstanden ist. Aber Harry war nicht allein dort. Cedric war bei ihm und Peter Pettigrew hat ihn getötet."
„Nein", hauchte Cat schockiert und beobachtete ihre Freundin für einen Augenblick.
„Doch, leider ist es so", bestätigte Hermine und presste bitter die Lippen aufeinander.
Ungläubig schüttelte die Blonde den Kopf. Dass dieses verdammte Turnier nicht schon früher ein Opfer gefordert hatte, grenzte beinahe an ein Wunder. Aber der arme Cedric hatte so ein Schicksal nun wirklich nicht verdient. Er war so unschuldig, so rein, alles, was er wollte, war Ehre für sein Haus und dass sein Vater stolz auf ihn war.
„Lass uns gehen, Cat. Wir wollen doch nicht zu spät kommen", bat Hermine nach einer Weile der stummen Trauer.
Die Gryffindor nickte und schwang sich aus dem Krankenbett.
Als Hermine und Cat die Große Halle betraten, war es ungewöhnlich ruhig. Viele Schüler saßen bereits an ihren Tischen und wähnten sich in Erinnerungen an bessere Zeiten. Der Himmel der Halle wurde nur von ein paar düsteren Kerzen beschienen. Beim Näherkommen an den Gryffindor-Tisch blickte Cat in viele leere Gesichter. Sie setzte sich neben Harry und Ron, zu ihrer Linken nahm Hermine Platz. Niemand sprach, sie sahen sich nicht mal wirklich an, lediglich die Begrüßung fiel mit einem kurzen Nicken aus.
Nach einer Weile trat Dumbledore ans Rednerpult. Es bedurfte keiner Bitte seinerseits um Ruhe, alle Blicke waren ihm sofort zugewandt. „Heute beklagen wir einen fürchterlichen Verlust. Cedric Diggory war wie ihr wisst, ein überaus engagierter Schüler, ein unendlich aufrichtiger Mensch und was am wichtigsten ist ein wahrer, wahrer Freund."
Aus einem Bedürfnis heraus griff Cat nach den Händen ihrer Freunde und drückte sie einmal kurz. Ein tröstliches Lächeln legte sich auf Hermines Lippen und Harry erwiderte den Druck.
„Ich finde, deshalb habt ihr das Recht, genau zu erfahren, wie er gestorben ist. Nun, Cedric Diggory wurde ermordet von Lord Voldemort. Das Zaubereiministerium wünscht nicht, dass ich euch dies erzähle, aber es zu verschweigen wäre eine Beleidigung seines Andenkens. Der Schmerz, den wir alle über diesen Verlust empfinden, erinnert mich, erinnert uns, daran, dass, obgleich wir von verschiedenen Orten kommen und verschiedene Sprachen sprechen, unsere Herzen gemeinsam schlagen. Im Licht der jüngsten Ereignisse sind die Bande der Freundschaft, die wir hier geknüpft haben, wichtiger denn je. Beherzigt das. Und Cedric Diggory wird nicht vergeblich gestorben sein. Beherzigt das. Und wir feiern einen Jungen, der ehrlich war und freundlich und tapfer und treu bis zum Ende."
Zustimmendes Nicken erfüllte den Raum, Dumbledore setzte sich auf seinen Platz, das Essen wurde serviert. Immer noch sprach niemand. Auf die Masse der Schüler hatte sich ein bedrückender Schleier gelegt. Das Essen vollzog sich in vollkommener Stille. Erst, nachdem die ersten bereits aufgestanden und gegangen waren, ertönten die ersten Gespräche. Auch Harry und seine Freunde standen bald auf und machten sich auf den Weg zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum.
Doch kaum waren sie aus der Großen Halle herausgegangen, ertönte hinter ihnen plötzlich die wütende Stimme von Malfoy. „Potter!", rief er ihnen hinterher.
Genervt drehten sich die vier Freunde herum und blickten dem auf sie zu stapfenden Blonden entgegen. „Was willst du, Malfoy?", fragte Harry.
„Ich will, dass du endlich aufhörst so ein selbstverliebter Idiot zu sein, der in seiner Gier nach Anerkennung und Aufmerksamkeit Lügen in die Welt setzt. Lord Voldemort ist tot und wird es auch immer bleiben! Also hör auf, solche dämlichen Geschichten zu erzählen, nur damit dich wieder alle als den großen Helden sehen!"
„Das ist, was auf diesem Friedhof passiert ist, Malfoy. Ich lüge nicht!", wehrte Harry entschieden ab.
Doch Draco überging diesen Kommentar einfach, zu sehr war er gerade in Rage über diesen Nichtsnutz und seine Behauptungen. „Und zu allem Überfluss willst du auch noch andere Leute schlecht machen, indem du behauptest, dass deren Väter auf diesem Friedhof waren? Das ist Rufmord, Verleumdung! Meine Familie wird sich das nicht gefallen lassen, Potter! Dafür wirst du bezahlen!", keifte der Blonde sie an.
„Dein Vater wird wohl alt und erwachsen genug sein, um sich selbst zu gegebenem Zeitpunkt gegen diese Anschuldigungen zu verteidigen", mischte sich Cat ein.
„Halt du dich da raus, Schlammblut!", fauchte der Slytherin sie an.
„Malfoy, ich bitte dich, halte dich zurück. Gerade ist nicht der Augenblick für solche Provokationen und Hassattacken", sagte die Gryffindor, so ruhig es ihr gerade noch möglich war, auch wenn sie spürte, wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten. Was bildete sich dieser Junge eigentlich ein? Die gesamte Schule trauerte und er hatte nichts Besseres zu tun, als an seinen Ruf zu denken?
„Ich lasse mir garantiert nichts von einem dummen Mädchen sagen, dass wegen psychischen Problemen in Ohnmacht fällt und dann Sankt Potter in seinem Wahnsinn unterstützt, Lord Voldemort sei zurückgekehrt!", provozierte Draco weiter.
Doch das war ein Schritt zu weit, der Tropfen, der das Glas zum Überlaufen brachte. Und Catherine war das Glas.
Als hätte jemand im Himmel das Licht ausgeschaltet, scherten sich tiefschwarze Wolken zusammen und verschluckten alle Sonnenstrahlen, sodass es in den Gängen von Hogwarts schlagartig düster wurde. Im Hintergrund begann es bereits bedrohlich zu donnern und der Wind bließ beinahe wie ein Hurricane durch die Schule. Sofort vernahmen die Schüler auch das laute Prasseln des Regens gegen die Fenster, die hin und wieder durch einen Blitzeinschlag erleuchtet wurden.
Mit einem Mal wurde Cat von einer unaussprechlichen Wut übermannt. In ihrem Bauch begann es zu brennen und zu brodeln, sodass es sie schon fast schmerzhaft zusammenzucken ließ. Ihre Fingernägel bohrten sich in ihre Handflächen und sie spürte, wie das warme Blut langsam aus den Einkerbungen heraustrat. Ihre Atmung ging nur sehr schwer und unregelmäßig, als würde ihr ein Fels auf der Brust liegen. Mit einem giftigen Blick fixierte sie Malfoy und wünschte ihm beinahe den Tod. Sie bekam schon gar nicht mehr mit, welche Hasstiraden der Slytherin schwang, so sehr war Cat in ihre Gefühlswelt eingetaucht und bemühte sich, nicht darauf einzugehen, was ihr Innerstes begehrte.
Und plötzlich, so sanft, dass er es fast nicht bemerkt hätte, verlor Draco den Boden unter den Füßen und wurde in die Luft gehoben, was ihn sofort verstummen ließ. Aus einem Impuls heraus breitete er die Arme aus und ruderte haltsuchend damit herum. Ein leichtes Unwohlsein übermannte ihn, auch wenn er es sich nicht anmerken ließ. Stattdessen fuhr er die Gryffindor vor sich an. „Was soll das, O'Neill? Glaubst du etwa, das würde mir Angst machen? Solche Kindereien habe ich nicht einmal einem Schlammblut wie dir zugetraut!"
„Ich bin das aber nicht, Malfoy", zischte sie durch zusammengepresste Zähne, während sie die vor Wut zitternden Hände vor der Brust verschränkte. „Offensichtlich bin ich nicht die Einzige, die dein blödes Gerede nicht mehr hören kann."
Bevor der Blonde den Mund öffnen konnte, um etwas zu erwidern, wurde er mit einem Ruck nach links gerissen, weshalb er das Gleichgewicht verlor und unbeholfen durch die Luft taumelte. „Das ist nicht witzig, O'Neill! Jetzt hör endlich auf und lass mich runter!"
Immer bewusster nahm Cat die Situation wahr und suchte die umstehende Masse ab, die sich langsam um die beiden zusammengeschert hatte, in der Hoffnung, zu erkennen, wer Malfoy gerade verfluchte. Verwirrung mischte sich in ihre Wut hinzu und verunreinigte sie. „Ich bin das aber nicht", wiederholte sie und legte den Kopf schief.
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Die Geschichte von Catherine O'Neill
FanfictionAls Catherine O'Neill in ihrem vierten Schuljahr wegen einem Jobangebot für ihren Vater nach England ziehen muss, ist sie zunächst nicht begeistert. Doch schnell findet die Muggelstämmige Anschluss in Hogwarts, besonders mit Harry Potter und seinen...