Die Geschichte von Catherine O'Neill

Die unerwartete Aufgabe

Und hier kommt die Auflösung zur Frage nach Cats Begleitung. Hat sie eine gute Wahl getroffen? ;)

Kurz vor den Ferien war die Motivation bei allen im Keller. Die Schüler sehnten die freien Tage herbei und selbst die Lehrer gaben mehr und mehr den Ablenkungen der Kinder nach. Professor Flitwick beispielsweise ließ die Schüler weiterhin mit den Kissen spielen, während er sich beinahe jede Stunde mit Harry über seinen perfekt ausgeführten Aufrufezauber bei der ersten Aufgabe des Turniers unterhielt. Nur die Professoren McGonagall, Snape und Moody wollten ihren Stoff weiterhin vermitteln, vielleicht sogar noch verstärken und so wurde der Hausaufgabenberg kaum kleiner.

Das Thema ‚Trimagisches Turnier' kam in dieser Zeit tatsächlich recht wenig auf, hin und wieder wurde Harry darauf angesprochen oder von den Slytherins provoziert, doch er überging es mit aller Gelassenheit, die er aufbringen konnte. Seine Freunde hatten die Fragerei bewusst ausgelassen, da sie wussten, wie sehr es ihn im Grunde doch belastete. Erst als Harry, Ron, Hermine und Cat am Montagmorgen vor dem Saal für Verwandlung waren, kam zum ersten Mal seit der ersten Aufgabe das Turnier wieder zur Sprache.

„Harry, hast du eigentlich rausgefunden, was es mit dem Ei auf sich hat?" Hermine konnte sich nicht mehr zurückhalten. Ihre Sorge und Neugier waren zu groß geworden.

Harry sah sie mit einer Miene der Unzufriedenheit an. Er presste genervt die Lippen aufeinander und schüttelte nur den Kopf.

„Harry, du solltest dich wirklich darum kümmern, die Aufgaben werden sicherlich nicht leichter!", ermahnte die Gryffindor ihn.

„Hermine, es ist Dezember. Die zweite Aufgabe findet im Februar statt. Ich habe noch genug Zeit, mich darauf vorzubereiten", entgegnete der Schwarzhaarige daraufhin gereizt.

„Du meinst, so viel Zeit wie bei der ersten Aufgabe?", mischte sich nun auch Cat ein und konnte ihren sarkastischen Unterton nicht unterdrücken. „Hermine hat recht, du solltest dich diesmal frühzeitig darum kümmern."

Harry hatte gerade den Mund geöffnet, um etwas zu erwidern, da wurde das Gespräch der vier allerdings durch ein markerschütterndes Geräusch unterbrochen.

Den Gang hinunter begann ein Mädchen vor Freude zu quietschen. Cats Blick wandte sich dem Ursprung des Geräusches zu und sah, wie sich das Mädchen überrascht die Hände vor den Mund hielt und verrückt nickte. Der Junge vor ihr lächelte sie bis über beide Ohren an, dann warf sie sich ihm um den Hals und umarmten ihn überschwänglich.

Genervt rollte die Blonde mit den Augen und wandte sich wieder ihren Freunden zu. Sie musste die Szene gar nicht hinterfragen, jedem der Anwesenden war bewusst, was sich gerade abgespielt hatte.

Die Ankündigung des Weihnachtsballs hatte bereits am darauffolgenden Tag für große Furore gesorgt. Kaum wurden die ersten Mädchen eingeladen, flossen bei anderen schon die ersten Tränen, da ihr Wunschkandidat vergeben war. Und am erstbesten Hogsmeade-Wochenende rannten alle Damen beinahe fluchtartig in die zahllosen Kleidergeschäfte, um das perfekte Outfit zu ergattern. Es wurde gefastet und gefuttert, um die Form des gekauften Prachtexemplars doch noch auszufüllen. Die allgemeine Anspannung wuchs allmählich in der Schule und das bei beiden Geschlechtern. Die Jungen trauten sich nicht so recht, ihre Angebetete einzuladen und die Mädchen verzweifelten, weil sie nicht eingeladen wurden.

Es meldeten sich in diesem Jahr auch außergewöhnlich viele Schüler an, um die Ferien in der Schule verbringen zu können. Selbst einige Drittklässler, vor allem natürlich die Mädchen, wollten bleiben, da sie die Hoffnung hegten, ein älterer Schüler würde sie zum Ball mitnehmen.

Cat war die ganze Sache ziemlich gelassen angegangen. Irgendwer würde sie schon fragen, hatte sie sich gesagt und sich nicht weiter darum gekümmert. Es war schließlich noch genug Zeit bis zum Ball. Auch das Thema Kleid ließ sie kalt, denn zuhause hing ihr Kleiderschrank voll mit Abendgarderobe, die sie bereits zu verschiedenen Veranstaltungen der Firma ihres Vaters getragen hatte.