Willkommen zum Qudditch Spiel zwischen Gryffindor und Slytherin! Was Cat damit zu tun hat, das erfahrt ihr hier. Schreibt mir gerne, wie es euch gefallen hat! Viel Spaß beim Lesen ;)
Die nächsten Wochen zogen sich hin wie eine zähe Gummimasse. Auch, wenn das wöchentliche Nachsitzen bei Umbridge beendet war, so schien der Unterricht nur umso beschwerlicher ertragbar zu sein. Immer noch waren sie damit beschäftigt, stillschweigend in ihrer Ausgabe ‚Theorie magischer Verteidigung' zu lesen, während die alte Schreckschraube auf ihrem Stuhl thronte und sie mit einer hochnäsigen Genugtuung dabei beobachtete.
Zu allem Überfluss war es mit den Unterrichtsstunden nicht getan. Seit Umbridge zur Großinquisitorin ernannt wurde, hatte sie die Befugnis, in jeder Unterrichtsstunde und bei jedem Lehrer aufzutauchen, wann immer es ihr beliebte. Besonders zu genießen schien sie es, Hagrid und Trelawney zu striezen, indem sie die Schüler lauthals über die Inkompetenz ihrer Lehrkräfte ausfragte. Vor allem die Slytherins nahmen das Angebot dankend an und ließen sich über den Unterricht aus, was gerade Hagrid sehr in Verlegenheit brachte.
Die Professoren Snape und McGonagall schienen von der einnehmenden Persönlichkeit, die ihren Unterricht attackierte, weniger beeindruckt und eingeschüchtert. Vor allem die Hauslehrerin von Gryffindor ließ es sich nicht nehmen, Umbridges ständige Zwischenrufe mit strengen, wenn auch höflichen Worten zu ersticken. Snape ging offensichtlich eher dazu über eine Taktik des Ignorierens anzuwenden.
Zudem hatte die Großinquisitorin begonnen, gegen alle Handlungen der Schüler, die sie verabscheute, einen Ausbildungserlass zu verhängen. So hatte sie beispielsweise alle Schülergruppen und -vereine, inklusive Quidditch – zur großen Empörung von Harry und den Weasleys –, verboten und diese durften nur mit schriftlicher Genehmigung fortgesetzt werden. Hermines und Cats Besorgnis galt dabei weniger dem Sport als der Aufdeckung ihrer Machenschaften mit der DA.
Die wöchentlichen Treffen boten in dem ganzen Trubel und Ärger allerdings etwas Ablenkung und Spaß. Cat, die anfangs sehr skeptisch in Bezug auf die Gründung einer illegalen Gruppe direkt vor Umbridges Nase war, hielt es allmählich für eine gute Sache. Da sie was ihre Identität anging immer noch nicht weitergekommen war und es sie zunehmend belastete, konnte sie während diesen wenigen Stunden in der Woche den Kopf frei bekommen und sich entspannen. Und nebenbei lernte sie auch noch eine Menge über die unterschiedlichsten Zauber und konnte ihr Wissen vertiefen.
Als sich der Oktober langsam dem Ende neigte und sich das erste Quidditch-Spiel der Saison anbahnte, wurden die Treffen jedoch zugunsten des Trainings ausgesetzt. Cat machte sich reichlich wenig Gedanken darum, sie hatte sich noch nie sonderlich für diesen Sport interessiert. Doch Harrys und Rons permanentes Gerede konnte sie dennoch nicht ignorieren.
So kam der Morgen des Spieles Gryffindor gegen Slytherin. Hermine, Cat und Ginny betraten die Große Halle offensichtlich sehr spät, denn es war mehr als voll und das Stimmengewirr konnte man schon von Weitem in den Gängen hören. Die Mädchen mussten sich beinahe durch die Grüppchen drücken und beeilten sich, an den Gryffindor-Tisch zu gelangen. Dabei huschten sie an einer Schar Slytherins vorbei, die bereits Schals und Hüte trugen und – zu Cats Verwunderung – ein silbernes Abzeichen in Form einer Krone. Augenblicklich verlangsamte die Blonde ihren Schritt, um das kleine Etwas genauer betrachten zu können. Sie musste beinahe die Augen zusammenpressen, um die Prägung mit den Worten ‚Weasley ist unser King' lesen zu können.
Sofort drehte sie ihren Kopf zu Hermine, die ihren Blick erwidert, verbittert die Lippen aufeinander presste und ihr zu flüsterte: „Erwähne es einfach nicht." Eine böse Vorahnung machte sich in den beiden breit.
Endlich waren die Mädchen bei den Gryffindors angekommen, sie setzten sich zu Harry und Ron, der käsebleich war und sein Essen kaum angerührt hatte, was sehr unüblich für ihn war.
„Er ist nur nervös", erklärte sein bester Freund beinahe schützend.
„Das ist gut", erwiderte Hermine und lächelte aufmunternd. „Weißt du, ich habe immer den Eindruck, wenn ich nicht ein bisschen nervös bin, läuft es in den Prüfungen nicht ganz so gut."
Dafür erntete sie sofort fragende Blicke und hochgezogene Augenbrauen von den Herumsitzenden. Doch sie hatten keine Zeit, die Anmerkung weiter zu vertiefen, da gerade Luna mit einem riesigen Löwenkopf auf ihrem eigenen an ihren Tisch getreten war.
Hermine und Cat wandten sich ihrem Frühstück zu und ignorierten auch Angelina Johnson, die hastig zu ihren Spielern kam und sie ermahnte so schnell wie möglich zum Feld herunterzukommen, um noch ein paar Einzelheiten besprechen zu können.
Als Ron allerdings auch nach zehn weiteren Minuten nichts mehr zu sich genommen hatte, standen die beiden auf und wollten sich gerade auf den Weg machen, als Hermine sie noch schnell aufhielt.
Sie zupfte Harry unsanft am Ärmel und schärfte ihm ein: „Lass Ron bloß nicht sehen, was auf diesen Slytherin-Abzeichen steht."
Verwirrt sah der Angesprochene von ihr zu Cat, die nur bedeutsam nickte.
„Viel Glück, Ron!", sagte Hermine, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange, was ihn völlig verwirrte und rot anlaufen ließ.
Die Blonde grinste in sich hinein und wünschte den beiden Jungs ebenfalls alles Gute.
Als die Große Halle sich nach einer Weile immer weiter leerte, machten auch Hermine und Cat sich auf den Weg zum Quidditch-Feld. Sie schwiegen. Der Gedanke an die Abzeichen der Slytherins hatte sich in ihren Köpfen eingebrannt und ließ sie nicht mehr los. Alle möglichen Ideen, wie sie die Mannschaft von Gryffindor ablenken konnten, schossen ihnen in den Kopf.
Sie kamen an der Tribüne an und suchten sich einen Platz inmitten der Gryffindors, wo sie eine gute Sicht auf das Spiel hatten. Bald darauf kamen auch schon die Spieler mit ihren Besen auf den Platz, die Kapitäne gaben sich die Hand und Madam Hooch eröffnete das Spiel.
Lee Jordan, der wie immer als Kommentator tätig war, war wieder fleißig dabei zu jeder Aktion auf dem Feld seine persönliche Note abzugeben. Es war noch früh im Spiel, die Häuser feuerten kräftig an und machten Lärm, doch über all das Gebrüll schien ein Rhythmus entstanden zu sein. „...Und die Leute lieben das, hören wir ihnen einfach mal zu, was singen sie denn?"
Und als Lee verstummte, wurde der Gesang aus dem Lager der Slytherins nur immer lauter und klarer: „Weasley fängt doch nie ein Ding, schützt ja keinen einz'gen Ring. So singen wir von Slytherin: Weasley ist unser King!"
Als der Gryffindor wieder mit dem Kommentieren begann, war seine Stimme merklich angespannt und er schien dauerhaft reden zu wollen, um den Gesang zu übertönen.
Ein riesiger Kloß hatte sich während dem Lied in Cats Magen gebildet, mit ernster Miene musterte sie Ron, der wie versteinert auf seinem Besen saß und hilflos das Geschehen beobachtete, als würde er zum ersten Mal Quidditch spielen. Und auch als der Ball gefährlich nah zu ihm gespielt wurde, konnte er nur sehr müde und steife Reaktionen bieten, die Slytherin einen Punkt nach dem anderen schenkten.
„Oh nein!", jammerte Hermine neben ihrer Freundin und legte für einen Moment frustriert die Stirn auf ihrer Schulter ab.
Die Blonde wollte sie beruhigen und aufmuntern, doch ihr fiel selbst nicht viel Gutes an diesem Spiel auf.
So ging es eine ganze Weile weiter, Ron hielt nicht einen Ball und für Lee wurde es zunehmend schwerer, das Gejohle der Slytherins zu übertönen. Der Gryffindor-Flügel war dagegen mehrheitlich verstummt, vollkommen ernüchtert von der miserablen Leistung des neuen Hüters und dem ins Hause stehende Sieg der Schlangen.
Und dann schoss Harry plötzlich gen Boden, Malfoy ihm sofort hinterher. Cats Blick schnellte hoch zum Punktestand und sie erkannte freudig nervös, dass Gryffindor gewinnen würde, wenn ihr bester Freund den Schnatz fangen würde. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die beiden Sucher streckten ihre Arme aus, um der kleinen, goldenen Kugel etwas näher zu kommen. Beinahe berührten sich die beiden, so eng war es zwischen ihnen. Mit einem allerletzten Kraftschub schien Harry seine Hand um den Ball zu schließen und die Menge begann zu toben. Es war vorbei und Gryffindor hatte gewonnen! Niemand würde über Rons Misserfolg reden, es war vollkommen egal.
Hermine und Cat fielen sich kurz in die Arme, ehe sie von einem lauten Knallen, gefolgt von einem schmerzerfüllten Schrei unterbrochen wurden. Sie blickten wieder zurück und erkannten Harry, der in einer unnatürlichen Haltung am Boden lag, sein Umhang vollkommen verdreckt, und am Himmel ein lachender Vincent Crabbe.
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Die Geschichte von Catherine O'Neill
FanfictieAls Catherine O'Neill in ihrem vierten Schuljahr wegen einem Jobangebot für ihren Vater nach England ziehen muss, ist sie zunächst nicht begeistert. Doch schnell findet die Muggelstämmige Anschluss in Hogwarts, besonders mit Harry Potter und seinen...