Achtung: Kitsch-Alarm! Jetzt ist es endlich soweit und ich freue mich, dieses Kapitel mit euch zu teilen. Ich bin wohl sehr in die Romantik eingetaucht, als ich das geschrieben habe und ich hoffe, es ist nicht ZU Klischee behaftet und kitschig geworden :D. Schreibt mir doch bitte, was ihr dazu sagt und wie es euch gefällt. Mich würde es auch wirklich interessieren, wie ihr die Geschichte bis jetzt findet und was ihr euch für die Zukunft erhofft! Dankeschön auch an alle fleißigen Leser und für die Stimmen :)
Frustriert schlug Cat die Decke beiseite und setzte sich ruckartig in ihrem Bett auf, die Knie angewinkelt und den Kopf in die Hände gestützt. Ein kurzer Blick auf ihren Wecker verriet ihr, dass es bereits zwei Uhr in der Nacht war und sie noch immer kein Auge zugemacht hatte. Tatsächlich wunderte es sie nicht besonders. Die letzten Tage und Wochen waren eine einzige Katastrophe. Als Cat am Abend nach der Auflösung der DA zurück in den Gemeinschaftsraum gekommen war, wurde sie schon vollkommen aufgelöst von Hermine, Harry und Ron erwartet.
„Wo warst du so lange?", hatte die Brünette sie angefahren, kaum dass sie die Tür hereingekommen war. „Wir dachten schon, Umbridge hätte dich doch noch erwischt."
„Umbridge nicht, aber Malfoy hat mich gefunden kurz nachdem wir uns getrennt haben. Es hat eine ganze Weile gedauert, ihn abzuschütteln", hatte die Gryffindor wage geantwortet und auf Hermines besorgte Blicke hinzugefügt: „Aber es geht mir gut, er hat mir nichts getan."
Das Trio hatte sich zum Glück mit dieser Erklärung zufrieden gegeben, denn Cat war nicht besonders scharf darauf, ihnen etwas von ihrem Intermezzo mit Malfoy zu verraten, zumal sie selbst nicht wusste, was da vorgefallen war, waren die Beiden doch ohne weiter darüber zu sprechen auseinander gegangen. Harry hatte daraufhin erzählt, was in Dumbledores Büro vorgefallen war. Chos Freundin Marietta Edgecombe hatte unter Druck zugegeben, dass eine geheime Organisation ihr Unwesen treibe und man sie im Raum der Wünsche finden konnte. Dafür hatte sie ein Gesicht voller hässlicher, ekliger Pusteln kassiert, wofür Hermine mit einem Zauber gesorgt hatte, der auf dem Teilnahmebogen lag. Das war der einzige Moment in dieser Geschichte gewesen, an dem Cat herzlich hatte lachen und ihre Freundin beglückwünschen müssen. Der Rest war mehr als ernüchternd.
Dumbledore hatte die Schuld für die Gründung der DA voll auf sich genommen und sollte dafür von den Auroren nach Askaban gebracht werden. Allerdings hatte er das nicht zugelassen und war gemeinsam mit Fawkes in großem Getose geflüchtet. Für die Schüler bedeutete das natürlich, dass sie nun völlig auf sich allein gestellt waren. Und auch die Lehrer schienen die Tage darauf recht zurückhaltend und eingeschüchtert. Besonders Hagrid war von einer übermäßigen Angst geplagt. Den Grund dafür verriet er den Vieren auch während dem nächsten Quidditch-Spiel: Er hatte seinen Halbbruder von seiner Reise mitgebracht und wollte ihn zähmen. Cat und Hermine waren von diesem Gedanken überhaupt nicht begeistert und auch Harry hatte große Bedenken, doch sie willigten ein, für Grawp zu sorgen, sollte Hagrid der Schule verwiesen werden.
Auch Cat wurde von Ängsten geplagt und die immer näher rückenden ZAG-Prüfungen waren dabei keinerlei Hilfe. Tagsüber konnte sie sich noch weitestgehend von den Geschehnissen ablenken, indem sie ihre Nase in die Bücher steckte. Doch nachts war es etwas anderes. All die Dinge, die sie am Tag erfolgreich verdrängen konnte, brachen wie eine Lawine über sie herein, sobald sie in ihrem Bett lag und die Augen schloss.
Zudem plagte sie die letzten Tage noch etwas Anderes. Seit sie mit Draco geschlafen hatte, konnte sie es vor sich selbst nicht mehr leugnen. Sie hatte sich verliebt. In ihn. Der Gedanke behagte ihr ganz und gar nicht, waren sie doch die Erzfeinde schlechthin. Und sie mochte gar nicht darüber nachdenken, wie ihre Freunde reagieren würden, wenn sie ihnen von diesem Abend oder ihren Gefühlen erzählen würde. Ron und Harry würden sie vermutlich hassen, beinahe ebenso sehr wie sie Draco hassten. Bei Hermine war sie sich nicht sicher, wie sie reagieren würde. Vermutlich wäre sie zunächst wütend und würde ihrer Freundin eine Moralpredigt halten, was für ein schlechter Mensch Malfoy doch war. Aber Cat konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Hermine sie auf ewig hassen würde.
Hellwach saß die Blonde nun in ihrem Bett und wusste, dass sie kein Auge zu tun würde. Ein Blick aus dem Fenster links neben ihr zeigte ihr eine sternenklare Nacht. Eine seltsame Melancholie ergriff sie, weshalb sie beschloss, sich etwas die Füße zu vertreten. Leise verließ sie also das Bett, schlüpfte in eine bequeme Jogginghose und in Dracos Pullover – sie hatte ihn tief in ihrem Schrank versteckt, wo niemand ihn gefunden hätte – und machte sich in Hausschuhen auf den Weg. Der Gemeinschaftsraum war leer, ebenso wie der Gang, in den sie hinter dem Porträt der fetten Dame trat. Mit einem geflüsterten „Lumos" erleichterte sie ihre Sicht etwas. Eine ganze Weile irrte sie in den Gängen herum, kam an tausenden Gemälden, in denen die Personen selig schliefen, vorbei, und wusste dabei nicht so recht, wo sie eigentlich hin wollte.
Irgendwann stand die Gryffindor an der Treppe zum Astronomieturm und beschloss, die Stille der Nacht von dort zu genießen. Leisen Schrittes erklomm sie den Turm und als sie oben ankam, erkannte sie jemanden am Fenster sitzend gegen die Wand gelehnt. Eine leichte Brise strömte in den Turm hinein und die blonden Haare wehten leicht im Wind. Er hatte sie nicht gegelt, fiel Cat sofort auf. Draco saß dort in einer Jeans und einem grünen Strickpullover wie dem, den er ihr vor einigen Wochen gegeben hatte, und beobachtete die Sterne.
Die Blonde blieb wie versteinert auf dem Treppenabsatz stehen und betrachtete den Jungen einige Augenblicke. Er hatte sie offensichtlich noch nicht bemerkt, so wie sein Blick verträumt in die Ferne gerichtet war. An was er wohl dachte?
Cat wagte es nicht, dem Jungen noch näher zu kommen. Er sollte sie so nicht sehen. Und ohnehin: Wieso musste ausgerechnet er hier sitzen, wenn es ihr gerade wegen ihm so schlecht ging? Pech war wohl ihr zweiter Vorname, dachte sie bei sich. Leise drehte sie sich auf dem Absatz herum und wollte schon den ersten Schritt zum Abstieg machen, da wurde sie von seiner Stimme aufgehalten.
„Du kannst ruhig hierbleiben, Catherine", meldete sich Draco, der sie schon eine ganze Weile bemerkt hatte, leise zu Wort. Eigentlich kam er ja hierher, weil er nicht einschlafen konnte und der Astronomieturm der Ort war, an dem er am besten nachdenken konnte – obwohl er das Fach nicht leiden konnte –, aber zu einer Antwort war er in all den Stunden nicht gekommen. Also hatte er nur dort gesessen und die Sterne angestarrt.
Dracos Blick wandte sich langsam Cat zu, die immer noch mit dem Rücken zu ihm gewandt stand, bereit, schnell die Treppe herunter zu laufen. Als erstes fiel ihm die Jogging-Hose an ihr auf, was ihn zum Schmunzeln brachte. Sie hatte offensichtlich nicht damit gerechnet, auf andere Menschen zu treffen, was wohl auch der Grund für ihren unordentlich zusammengebundenen Dutt war. Und dann erkannte er den Pullover, den sie trug. Es war sein Pullover. Sein Lächeln verschwand sofort und sein Herz begann wie verrückt zu schlagen, während es in seinem Bauch sonderbar warm wurde.
„Ich werde dich nicht stören", versicherte der Slytherin, als das Mädchen sich immer noch nicht rührte.
Langsam und vorsichtig drehte die Blonde sich um und sah ihr Gegenüber an, als könnte sie nicht glauben, dass gerade wirklich er so mit ihr gesprochen hatte. Unsicher, ob es wirklich die richtige Entscheidung war, ging sie auf den Jungen zu und ließ sich ihm gegenüber an die Wand gelehnt nieder. Dabei hatte sie den Blickkontakt kein einziges Mal unterbrochen, als erwarte sie, dass plötzlich jemand anderes dort saß. Aber auch als sie eine Weile nicht geblinzelt hatte, veränderte sich nichts an der Person und nichts an der Situation.
Draco hatte ihren Blick die ganze Zeit erwidert, denn ihm kam etwas komisch an ihr vor und jetzt, da sie ihm so nah war, sah er auch, was. Ihre Augen funkelten verdächtig und der Slytherin war sich sicher, dass sie geweint hatte. Aufmerksam beobachtete er, wie Cat sich an der Wand ihm gegenüber hinuntergleiten ließ. Als sie saß, lächelte er sie kurz an und wandte den Blick bewusst wieder den Sternen zu.
Auch Cat sah dem Himmel entgegen. Es war eine klare, kühle Nacht und die Sterne funkelten ihnen entgegen, was in Cat wieder dieses Gefühl von Sehnsucht und Einsamkeit auslöste, sodass ihr die Tränen in die Augen stiegen. Nicht weinen, verdammt, jetzt nicht weinen. Nicht vor ihm, ermahnte sie sich innerlich, aber zu spät.
„Ist alles in Ordnung, Catherine?", hauchte Draco. Kurz hatte er mit sich gekämpft, ob er sie wirklich fragen sollte, doch den Gedanken hatte er schnell verworfen. Zu groß war einfach die Besorgnis, die er für dieses Mädchen empfand.
Als Cat ihn ansah, glaubte sie, so etwas wie Sorge in seinen Gesichtszügen erkennen zu können. Heute Nacht wirkte sein Gesicht ausgesprochen weich und wehmütig und sie war fast versucht, einfach zu ihm zu kommen und sich an ihn zu kuscheln. „Ich dachte, du wolltest mich nicht stören", stellte sie stattdessen fest und musterte ihr Gegenüber eindringlich.
Es ging ihn nichts an und eigentlich wusste er das auch. Nervös blickte er wieder zum Himmel und murmelte: „Entschuldige."
Die Blonde musste unwillkürlich schmunzeln. Hatte sich Draco Malfoy wirklich bei ihr entschuldigt? Es zauberte ihr einen kleinen Sprung ihres Herzens und hob ihre Stimmung. „Nein, ist schon gut. Du musst dich für gar nichts entschuldigen", flüsterte sie und sah ihn aufmunternd an.
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Die Geschichte von Catherine O'Neill
FanfictionAls Catherine O'Neill in ihrem vierten Schuljahr wegen einem Jobangebot für ihren Vater nach England ziehen muss, ist sie zunächst nicht begeistert. Doch schnell findet die Muggelstämmige Anschluss in Hogwarts, besonders mit Harry Potter und seinen...