59. Kapitel

137 7 0
                                    

Die Sicht von Dounia

Gerade schellt es zur langen Pause und ich frage Hamza, ob wir kurz zur Toilette gehen können, was er direkt bejaht. Dort angekommen, wartet er wie immer vor die Toiletten auf mich. Ich gehe schnell auf die Toilette und daraufhin wasche ich meine Hände, die ich Sekunden später abtrockne. Als ich dann die Mädchentoilette verlasse, sehe ich etwas, was mir den Atem stockt. Hamza und Bilal stehen ganz nah voreinander; Angesicht zu Angesicht. Scheisse!

,,Berührst du sie noch einmal...-", brüllt Bilal, der Hamza gleichzeitig giftig anschaut.

,,Dann was?", unterbricht ihn Hamza und nähert sich ein Schritt. Bilal tretet ebenfalls ein Schritt näher und plötzlich fällt mir seine zittrige Hand auf. Okay, ich muss eingreifen!

,,Hey, hey, hey! Was soll das?", sage ich und bin sofort bei ihnen. Ich quetsche mich zwischen ihnen und positioniere meine rechte Hand auf die Brust von Bilal und die andere auf die von Hamza, mit dem Ziel Abstand zwischen Ihnen zu schaffen.

,,Geht jetzt weg voneinander!" befehle ich und schaue beide abwechselnd an.

,,Der soll herkommen!", zischt Bilal.

,,Nein, er kommt nicht zu dir!", sage ich.

,,Komm doch her, ich stehe direkt vor dir!", antwortet Hamza lächelnd. Will er mich verarschen? Warum provoziert er ihn? Ich schaue ihn schockierend und wütend an und drehe mich sofort zu Bilal. Seine Ader am Hals droht zu platzen. Er nimmt vorsichtig meine Hand, tut sie weg und will auf Hamza zugehen. Okay, die Situation wird genau jetzt eskalieren! Wie soll ich das jetzt machen? Als hätte mich jemand gehört, wird Bilal weggezerrt und als ich genau hinschaue, sind Adam und Ahmed zu sehen. Gott sei Dank!

,,Bruder, beruhig dich.", sagt Adam zu ihm. Ich widme mich direkt zu Hamza, der mich bereits anschaut.

,,Was war das?", frage ich ihn schockiert.

,,Er ist doch einfach auf mich zugekommen und meint, dass ich mich von dir fernhalten soll! Wer ist er, dass er mir den Kontakt zu dir verbietet? Ist seit paar Wochen in deinem Leben und meint hier Regeln aufstellen zu dürfen!", sagt Hamza wütend.

,,Hamza, was ist los mit dir? Du reagierst doch sonst nicht so, wenn dir jemand etwas sagt, wo du ganz genau weißt, dass es niemals wahr oder realisiert wird?", frage ich ihn immer noch aufgewühlt.

,,Das Problem ist, dass ich es nicht ganz genau weiß, weil ich langsam das Gefühl bekomme, dass er dir den Kopf verdreht.", sagt er ehrlich und in seinen Augen ist ein Hauch von Verzweiflung zu sehen. Ich gehe ein Schritt auf ihn zu und sage Folgendes:

,,Hamza, ich kenne dich mein ganzes Leben. Denkst du ernsthaft, dass ich diese Freundschaft aufgrund eines Typs aufgebe? Hey, du Lockenkopf, du wirst mich immer an der Backe haben und andersherum genauso." Er lächelt mich an und scheint beruhigt zu sein, was mich irgendwo verletzt. Denn der Gedanke, dass er an unserer Freundschaft gezweifelt hat, versetzt mir ein Stich. Zudem wusste ich nicht, dass er solche Zweifeln hatte, was mich auch enttäuscht, denn dies zeigt mir, dass ich keine so gute und aufmerksame Freundin war. Ich schlinge meine Arme um ihn und daraufhin sagt er:

,,Nur weil ich dich so gern habe, werde ich es gerade biegen." Ich entferne mich lächelnd von ihm und drehe mich dann zu Bilal um, doch nirgendwo ist er zu sehen. Verwirrt drehe ich mich zu Hamza um. Wie konnten Sie weggehen, ohne dass wir sie bemerkt haben? Es war wohl ein erstes Gespräch zwischen mir und Hamza.

,,Er ist bestimmt draußen, auf den Hof.", sagt er und macht sich auf dem Weg nach draußen. Ich folge ihm. Als wir dann draußen angelangen und ich Bilal mit Adam und Ahmed sehe, schaue ich Hamza an.

Only ForeverWo Geschichten leben. Entdecke jetzt