Only Forever

30. Kapitel

Ich laufe sofort auf ihn zu und packe ihn am Kragen. Bastard.

,,Bilal, hör auf.", höre ich meine Schwester. Ich sehe nichts, außer Wut. Ich bringe ihn um. Er wollte einen ernsthaft meine Schwester vor meinen Augen küssen!

,,Bilal, hör bitte auf!", schreit meine Schwester. Außer mir vor Wut habe ich nicht bemerkt, dass ich schon mehrmals auf ihn draufgeschlagen habe. Ein Kreis hat sich um uns gebildet. Salma und Alice versuchen mich zu beruhigen. Sie zerren mich an den Armen, doch ich lasse meine Wut an ihm raus. Er fängt an zu keuschen und erst dann lasse ich ihn los. Ehrenloser Bastard.

,,Wage es noch mal, ihr so etwas zu verlangen und du wirst nicht nur Nasenbluten haben, sondern eine gebrochene.", zische ich ihn an und verlasse den Kreis. Ich kann noch hören, wie meine Schwester sich bei ihm entschuldigt und Alice ihr sagt, dass sie es sein lassen soll. Ich muss aus diesem Haus raus und zwar zügig. Stur laufe ich zum Auto und öffne dieses.  Ich steige ein und hole sofort mein Handy raus. Ich entsperre es und durchsuche meine Kontakten, noch bevor ich richtig darüber nachdenke, es doch sein zu lassen, habe ich schon auf 'anrufen' gedrückt.

,,Hallo.", höre ich ihre Stimme, die mich anfängt zu beruhigen. Ich atme ein und aus und sage nichts.

,,Bilal?", flüstert sie. Das Adrenalin ist noch da und ich muss meine Atemzüge normalisieren, damit sie kein Verdacht auf irgendetwas schöpft.

,,Bilal, wenn du jetzt nicht irgendwas sagst, werde ich auflegen.", bedroht sie mich. Ich lehne mich nach hinten an und lege den Kopf in den Nacken.

,,Leg nicht auf. Ich muss deine Stimme hören.", sage ich leise und ich hoffe sie bemerkt nichts.

,,Ist alles gut? Hast du etwas angerichtet?", sagt sie mit einem besorgten Unterton. Wieso denkt sie, ich hätte etwas gemacht?

,,Nein, ich habe nichts gemacht. Warum fragst du?", lüge ich und versuche glaubwürdig anzuhören.

,,Du hörst dich erschöpft und gequält an.", antwortet Dounia. Wenn ich mich gequält anhöre, dann nur, weil ich dich nicht bei mir habe.

,,Nein, bin nur ein wenig müde vom Training.", entgegne ich und werfe ihr noch eine Lüge vor.

,,Ruh dich aus.", schlägt sie mir vor. Ruhe habe ich nur, wenn ich dich neben mir spüre.

,,Mach ich. Wo bist du?", frage ich sie und ich schätze, ich habe mich zu neugierig angehört. Diese Frage muss ich beantwortet bekommen.

,,Ich liege auf mein Bett. Warum fragst du?" Immerhin bin ich nicht der Einzige, der neugierig ist. Ich schaue meine Hand an und sehe, dass das getrocknete Blut vom Training, wieder blutet.

,,Ich wollte wissen, wo du bist.", antworte ich. Sie ist still. Dann fällt mir der Brief ein, den ich ihr geschrieben habe. Vielleicht war es eine dumme und lächerliche Aktion ihr ein Brief, mit meinen Gefühlen und Gedanken gegeben zu haben.

,,Hast du den Brief gelesen?", frage ich sie schüchtern. Scheiße, warum schäme ich mich?

,,Ja.", sagt sie nach langem Schweigen. Sie hat lange gebraucht, um mir eine Antwort zu geben. Es hat ihr nicht gefallen.

,,Er hat dir nicht gefallen und du glaubst mir nicht. Du willst bestimmt-...",

,,Warte, warte.", sagt sie und lacht auf. Sie lacht mich aus. Scheiße, ich hätte ihr den Brief nicht geben sollen.

,,Der Brief ist total süß geworden. Ich finde ihn so schön, dass ich ihn noch paar weitere Male gelesen habe. Ich mag ihn.", sagt sie ehrlich und ich hätte nicht mit dieser Äußerung gerechnet. Ich fange an zu lächeln.