44. Kapitel

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Die Sicht von Dounia

Habe ich das richtig gehört? Hat er es ernsthaft gesagt? Was... wie ... soll ich darauf antworten? Ich weiß selbst nicht was ich für ihn fühle? Und momentan erst recht nicht. Ich weiß nicht, ob das, was ich für ihn fühle die Liebe ist? Die wahre Liebe ist? Gibt es die wahre Liebe überhaupt? Ist er der Richtige für mich? Gibt es einen richtigen? Was soll ich denken, was soll ich fühlen und wie soll ich antworten? Ich schaue ihn an und ignoriere für paar Sekunden mein Verstand. Ich schaue ihn an und ich spüre, wie glücklich ich mich fühle, wie geborgen ich mich fühle, wie ich mich in seinen Augen verliere, doch daraufhin den Weg zu seinem Herz finde. Der Weg, den ich sehe, ist voller Liebe, Warmherzigkeit und Schutz. Ich erblicke den Schlüssel zu seinem Herz und ich betrachte ihn sehr lange. Ich habe den Schlüssel in meiner Hand und ich entscheide, ob ich die Tür öffne oder ob ich den Schlüssel fallen lasse und dabei in Kauf nehme, es nie wieder halten zu dürfen. Der Gedanke seine Nähe, sein Gerede, das ständige Beobachten und seine Aufmerksamkeit nicht mehr spüren zu können, versetzt mir ein Stich. Diese Reaktion beweist mir, dass er mir eindeutig wichtig ist und je länger ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass jemand erst für einen wichtig sein kann, wenn man ihn liebt. Ich überlege wieder viel zu viel nach. Ich wende den Blick von ihm ab, schließe meine Augen, um meine Gedanken nochmal zu sortieren und öffne sie langsam wieder. Ich merke, dass er sich von mir entfernt und er sich gerade umdrehen möchte. Ich packe ihn am Arm und verhindere dies. Sein Blick fällt auf meine Hand und wandert langsam nach oben, als er bei meinen Augen ankommt, macht er Halt. Sofort falle ich ihm um den Hals und schließe meine Augen. Er hat gar nicht mit einer Umarmung gerechnet, doch erwidert diese sofort.



,,Ich liebe dich auch.", flüstere ich ganz leise. Zu leise. Doch anhand seiner Haltung weiß ich, dass er es gehört hat. Er ist komplett angespannt und entfernt mich von ihm. Er legt seine Hände vorsichtig auf mein Gesicht und schaut mich mit strahlenden Augen an.


,,Was hast du eben gesagt?", fragt er mich und kommt mir ein Schritt näher. Ich lächle ihn an und erwidere:


,,Du hast es schon richtig verstanden." Ich lege den Kopf in die Schräge und begutachte ihn. Wie konnte ich so lange darüber nachdenken, ob ich ihn liebe oder nicht. Es ist eindeutig. Allein wenn ich sein Name höre, passiert etwas ungewöhnliches in mir.



,,Sag es wieder und schaue mir in die Augen.", fordert er von mir auf.



,,Einmal genügt fürs Erste.", sage ich und schaue ihn weiterhin an.



,,Sag es! Ich werde nicht locker lassen.", sagt er ungeduldig und kommt mir noch näher. Ich gehe ein Schritt nach hinten, doch knalle gegen den Baum. Mistkerl.




,,Nö.", sage ich entschlossen und provoziere ihn.



,,Dounia, komm schon.", sagt er quälend.



,,Sag es.", wiederholt er ernst und mit einer tiefen Stimme.



,,Du drängst mich gegen den Baum und erwartest noch von mir, dass ich dir einen Gefallen tue? Nein, nicht mit mir.", sage ich. Er schaut mich mit einem lächelnd an und durchbohrt mich mit seinen Augen.



,,Dann kommst du hier nicht raus.", sagt er und posiert seine Hände auf dem Baumstamm.
Mistkerl.



,,Auch wenn ich das hier-..."


,,Wage es ja nicht mich zu treten oder ähnliches.", fällt er mir ins Wort und warnt mich. Ich fange an zu lachen und er lächelt mich an. Ich liebe sein Grüppchen.



,,Und was wenn ich das tue?", sage ich und versuche mich einzukriegen.



,,Tue es und du wirst sehen, was ich mit dir mache.", sagt er verführerisch. Ich liebe es ihn in manchen Situationen herauszufordern. Diese Antwort genügt, um es zu tun. Doch dann halte ich inne und irgendetwas hindert mich.



,,Was ist los? Traust du dich nicht?", sagt er weiterhin lächelnd.



,,Okay, du hast gewonnen!", sage ich und knabbere an meine Lippe.



,,Hör auf damit.", sagt er und ich schaue ihn verwirrt an.



,,Womit soll ich aufhören?", frage ich.



,,Damit.", sagt er und führt seinen Finger an meine Lippe. Er öffnet sein Mund und will etwas sagen, doch dann hören wir ein Handy klingeln. Ich folge dem Klingelton und stelle fest, dass es mein Handy ist. Er entfernt sich von mir und ich nehme mein Handy raus. Shane. Falscher Zeitpunkt. Ich will mein Handy gerade einpacken, doch dann reißt mir Bilal mein Handy aus meiner Hand.

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