42. Kapitel

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Die Sicht von Bilal


Ich schaue sie wartend an. Warum überlegt sie solange? Arbeitet sie? Aber das kann nicht sein, weil ich sie nie irgendwo arbeiten gesehen habe und sie es nie erwähnt hat. Aber um ehrlich gesagt habe ich sie auch nie gefragt.


,,Nein, nein es ist nur so... .", setzt sie an und scheint nervös zu sein. Was ist denn los? Langsam steigt mir die Panik hoch.




,,Bilal das hat nichts mit deiner Frage zu tun, aber ich muss heute um 16:30 Uhr zu einer Verabredung. Kannst du mich bitte gegen 16:15 Uhr vor der Schule absetzen?", fragt sie mich und spielt mit ihren Fingern. Welche Verabredung hat sie denn? Sofort spannt sich mein Körper an.



,,Warum?", frage ich sofort und fahre langsamer.



,,Oh mein Gott, Bilal! Bleib sofort stehen. Oder nein, warte. Park sofort das Auto! Genau hier.", sagt sie, zeigt auf einen leeren Parkplatz, der in unserem Blickfeld ist und ich bin total verwirrt. Ich gehorche ihr und parke das Auto, doch verstehe ihr Verhalten nicht.



,,Was ist denn jetzt los?", frage ich verwirrt. Hat sie etwas gesehen? Oder hat sie wieder Schmerzen? Ich weiß, nicht was man gegen die Periode macht. Hilft Süßigkeiten? Sobald das Auto stillsteht, drehe ich mich zu ihr um und schaue sie erwartend an.




,,Was ist los? Hast du wieder Schmerzen bekommen? Sollen wir zum Arzt fahren?", frage ich hastig, habe die Hand auf dem Schlüssel und will gerade das Auto starten. Bis ich von ihr aufgehalten werde, indem sie ihre Hand auf meinem Arm legt.




,,Nein, nein, ich habe keine Schmerzen. Es ist nur so... Bilal, du musst mir versprechen nicht auszuflippen.", warnt sie mich. Sofort lehne ich mich nach hinten, sodass ihre Hand nicht mehr auf meinem Arm liegt, sondern wieder auf ihrem Schoß. Was will sie mir jetzt sagen?




,,Schiss los.", sage ich ausdruckslos und warte auf ihre Antwort.




,,Bilal, versprich mir es!", verlangt sie von mir erneut. Ich verspreche nichts, wenn ich nicht weiß, was auf mich zu kommt.



,,Kann ich nicht. Ich muss erst wissen, worum es geht.", sage ich ihr und sofort seufzt sie.



,,Dann ist es aber zu spät. Ich weiß, wie du reagieren wirst.", entgegnet sie. Kann sie mich endlich aufklären. Sie zieht das Thema total in die Länge und das quält mich.



,,Dounia, komm bitte auf den Punkt.", sage ich und schaue sie intensiv an. Anhand ihrer Haltung kann ich sehen, dass sie nervös ist.




,,Ich treffe mich mit Shane.", sagt sie und sofort schlägt mein Herz schneller. Das ist wie ein Schlag ins Gesicht, nur viel schlimmer.



,,Was?! Willst du mich verarschen? Mit dem Typ aus McDonald's?" Mein Atem beschleunigt sich und ich habe das Gefühl, dass das Auto enger geworden ist. Sie will sich mit dem Bastard treffen?




,,Ja, der aus-... ." Sobald ich die Bejahung höre, steige ich aus dem Auto. Warum? Bin ich nicht gut genug? Hat sie nicht eben zu mir gesagt, dass ich ihr wichtig bin, dass ich ihr gut tue? Was ist daraus geworden? Ich muss meine Wut kontrollieren. Ich habe das Bedürfnis jemanden den Kopf aufzuschlagen, jemanden die Nase zu brechen. Ich muss diese Wut kontrollieren, sonst kann es sehr schlecht enden. Scheisse!! Mit dem Bastard! Ihr fucking Ernst? Ich werde am Arm gefasst und ich weiß, dass sie es ist. Warum fasst die mich noch an? Soll sie doch zu dem gehen! Nein, verdammt, was sage ich denn da?! Sie soll nicht zu dem gehen. Sie soll bei mir bleiben.



,,Bilal?", sagt sie leise. Zu leise. Ich will sie momentan nicht sehen. Sie nimmt meine linke Hand und verschränkt sie mit ihrer. Ich schaue unsere Hand an und für einen Moment vergesse ich alles, bis der Bastard mir wieder einfällt. Instinktiv ziehe ich meine Hand weg und schaue sie weiterhin nicht an. Sie kommt vor mir und flüstert mein Name.




,,Warum?", sage ich und versuche mich zu kontrollieren. Ich habe den Blick weiterhin auf den Boden.




,,Er feiert sein Geburtstag-... .", setzt sie an. Nein oder? Ist ihr überhaupt klar, was sie da sagt? Wer weiß, wo er diese scheiss Feier feiert und wie viele Jungs aufkreuzen werden? Fuck!Und wer weiß, welche dreckige Spiele, die geplant haben? Das wird ja noch schlimmer! Wenn sie auf seiner Geburtstagsfeier geht, dann kann ich für nichts garantieren. Sie will mich doch komplett verarschen? Eine Ironie des Lebens. Sie wird nicht auf der Feier gehen, das garantiere ich ihr.





,,DU willst auf seine Geburtstagsfeier gehen?! Nicht dein Ernst! Was ist nur los mit dir? Machst du das extra, um mich zu provozieren? Wenn das dein Ziel ist, dann muss ich gestehen, dass es dir gut gelungen ist. Du gehst nicht hin!", brülle ich und schaue sie dann an. Fuck!




,,Bilal, er hat mich eingeladen!", rechtfertigt sie sich. Sie rechtfertigt sich noch! Sie will mich auf den Arm nehmen.




,,Das ist mir scheißegal! Du gehst da nicht hin! Ist dir eigentlich klar, was du da sagst?" Ich gehe mit meinen Fingern durch meine Haare durch und atme tief ein.





,,Du hast nicht zu entscheiden, ob ich hingehe oder nicht. Ich treffe immerhin die Entscheidung!", entgegnet sie. Sie weiß gar nicht, wie sehr sie mich im Moment provoziert. Wie soll dieses Mädchen mein Mädchen werden? Wie, wenn ihre Sturheit so groß ist?




,,Wie, ich habe es nicht zu entscheiden?! Bin ich Luft für dich? Sag es mir, bin ich Luft für dich?" Ich muss meine Wut an irgendetwas rauslassen.


,,Bilal, ich habe dir vorhin gesagt, was du für mich bist!", sagt sie.



,,Anscheinend meintest du das nicht ernst!", entgegne ich und meine Hand zittert dermaßen. Ich darf mich nicht noch mehr aufregen, sonst wird sie schlimmer. Fuck! Das Mädchen treibt mich in den Wahnsinn.



,,Lass mich bitte in Ruhe.", sage ich und versuche so ruhig wie möglich zu klingen. Ich trete ein Schritt von ihr weg, sodass sie nicht mehr in meinem Blickfeld ist.



,,Bilal, lass mich dir das doch erklären.", fordert sie von mir auf und steht wieder vor mir. Versteht sie denn nicht, dass ich alleine sein möchte? Ich bin doch bewusst weggegangen.



,,Da gibt es nichts zu erklären!", sage ich.



,,Hör mir doch erstmal zu!", sagt sie etwas lauter und hebt verzweifelt ihren Arm in die Luft. Instinktiv packe ich ihren Arm und sage:


,,Wie würdest du dich fühlen, wenn ich auf eine Feier gehen würde, wo viele Mädels wären?Wie würdest du dich fühlen? Sag!", frage ich sie und schaue ihr in die Augen.

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