Only Forever

32. Kapitel

Er dreht sich zu mir um und ich sehe Wut in seinen Augen. Er hat den Witz viel zu sehr ans Herz legt.

,,Du fragst mich noch, was wir hier machen? Geh doch zu den anderen Jungs? Geh!", brüllt er mich an und ich schaue ihn nur verwirrend an. Wenn ich wüsste, dass er sich wie ein aggressive Hund benehmen wird, hätte ich mir den Witz sowas von vom Kopf weggeschlagen. Ich wusste, dass er aggressiv wird, wenn ich nur ein Wort über Jungs fallen lasse, aber dass er sich so aufführt auch wiederum nicht. Doch langsam muss ich mich dran gewöhnen.

,,Du brauchst mich gar nicht so anzubrüllen! Das war nur ein Scherz und du übertreibst es dermaßen. Als hätte ich einen Jungen geküsst.", entgegne ich ebenfalls mit einer hohen Stimme. Ich kann seine Wut einigermaßen nachvollziehen, aber dass er mich anbrüllt überhaupt nicht. Ich erwarte, dass er sich verteidigt oder sonst etwas macht, doch er hingegen schaut mich nur wütend an. Je länger er mich anschaut, desto sanfter wird sein Gesichtsausdruck. Er setzt sich in Bewegung und kommt auf mich zu. Er überquert das Auto und steht nun genau vor mir. Zwischen uns ist sehr wenig Abstand, doch ich lasse mich von seiner Nähe nicht einschüchtern und erhebe mein Kopf zu ihm hoch. Er tut weiterhin nichts und schaut mich nur an, bis er seine Hände erhebt und sie auf meinen Wangen legt.

,,Tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Ich war nur sauer, als du den Scheiß gesagt hast. Du weißt ganz genau, dass ich meine Kontrolle verliere, wenn es sich um Jungs handelt. Als du den scheiß Witz rausgebracht hast, habe ich dich ungewollt mit einem Jungen vorgestellt und dann war es außer mir. Tue mir den Gefallen und lass zukünftig solche Witze einfach sein okay?", sagt er sehr leise und seriös. Wenn ich mich mit jemanden streite, eine laute Diskussion führe, erwarte ich von der Person nicht mehr, als eine Entschuldigung.

,,Okay. Mir tut es aber auch leid, dass ich dich provoziert habe.", entschuldige ich mich ebenfalls und füge noch hinzu:

,,Bilal, du kannst dich aber nicht jedes Mal so aufführen, wenn es sich nur um das Thema Jungs handelt. Wenn ich etwas von einem anderen Jungen haben wollen würde, dann würde ich nicht hier bei dir sein.", weise ich ihn drauf hin. Seine Augen fangen an zu strahlen und er schenkt mir ein warmherziges Lächeln.

,,Du weißt gar nicht, wie glücklich mich der Satz gemacht hat.", gibt er lächelnd zu. Er beugt sich nach vorne, doch dann kehrt er zu seiner vorigen Position zurück. Ich glaube, er wollte mich umarmen. Warum hat er es sein gelassen? Er hält meine Wangen fest, aber hat sich doch umentschieden mich nicht zu umarmen? Je länger ich darüber nachdenke, desto trauriger werde ich. Ich nehme seine Hände von meiner Wange weg und laufe zum Auto.

,,Dounia, was ist los?", ruft er hinterher und gleich danach werde ich gegen sein Auto gedrückt. Ich spüre wie mein Rücken gegen die Beifahrertür gepresst wird. Er steht mir gefährlich nah und stützt sich mit einer Hand am Auto. Wir schauen uns direkt in die Augen und wie immer verliere ich mich in ihnen. Meine Lieblingsfarbe ist auf jeden Fall Karamell. Je länger wir uns in die Augen schauen, desto größer werden seine Pupillen.

,,Warum bist du einfach davon gelaufen?", fragt er mich leise. Das habe ich ja vergessen. Sobald er mir sehr nah steht, schaltet mein Kopf direkt ab. Doch schön, dass er mich daran erinnert.

,,Du brauchst mir gar nicht so nah zu stehen, nicht dass du es dir wieder anders überlegst und dann zurückweichst.", entgegne ich beleidigt. Er schaut mich irritiert an und fängt dann an zu lachen.

,,Wovon redest du? Als ob ich freiwillig von dir zurückweiche.", lässt er mich wissen.

,,Und was sollte das von vorhin? Du hast dich nach vorne gebeugt und... .Wolltest du mich umarmen?", frage ich ihn. Das hört sich lächerlich an und langsam bereue ich es, ihn gefragt zu haben, denn er fängt lauthals an zu lachen.