27.Kapitel

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,,Ich habe mir etwas schmutziges vorgestellt.", entgegnet er und sprach die Wörter sehr schwer aus. Er braucht mir nichts mehr zu erläutern. Es macht direkt Klick in meinem Kopf. Ich weiß, worauf er hinaus möchte, doch verstehe nicht, warum ein Junge so dreckig und widerwärtig denken muss. Ich weiß nicht, was ich ihm jetzt sagen soll. Ich schaue ihn nur schockiert an.

,,Ich habe dir doch gesagt, dass du es nicht wissen möchtest. Das war eine blöde Vorstellung.", sagt er. Was soll ich denn jetzt bitte sagen? Ich will erst gar nicht wissen, was er sich vorgestellt hat.

,,Ich geh lieber nach Hause.", ist das einzige, was mir im Moment einfällt.

,,Bist du...bist du...hast du deine Entscheidung jetzt geändert?", fragt er stotternd und unsicher zu gleich.

,,Nein, du kannst mich immer noch begleiten.", sage ich. Sofort schaut er mich überraschend und glücklich an. Ich weiß nicht, warum mir ein Lächeln entgeht. Ist es, weil er trotz seines Verhaltens sich freut mich zu begleiten? Oder ist es, weil er einfach jeden mit seiner positiven Ausstrahlung ansteckt?

,,Echt?", fragt er nach.

,,Ja. Zwar finde ich es überhaupt nicht okay, was du dir vorgestellt hast, aber ich habe dir gesagt, dass wenn du mir die Frage beantwortest, du mich begleiten kannst. Nun muss ich mich auch dranhalten.", erkläre ich ihm.

,,Schon krass, dass du dich noch an dein Wort hältst. Andere würden es nicht tun und sagen ich soll sie nie wieder ansprechen oder so.", sagt er beeindruckend. Wenn es wirklich jemanden geben würde, der so etwas behaupten würde, könnte ich die Person verstehen. Denn es ist nicht schön zu wissen, dass ein Junge schmutzige Sachen mit dir vorstellt. Um ehrlich gesagt, ist es zum kotzen. Aber man kann nichts dran ändern, außer einem Jungen drum zu bitten seine Gedanken oder Vorstellung für sich zu behalten. Jungs sind nun einmal so. Die sind ekelhaft, wenn es sich um die Fantasie handelt.

,,Ich bin aber nicht die Anderen.", weise ich ihn drauf an.

,,Genau, das gefällt mir an dir.", gesteht er und lächelt mich schräg an. Eins habe ich jetzt von Shane gelernt! Er ist ein sehr direkter Mensch. Er sagt etwas einem direkt ins Gesicht. Immerhin brauche ich mir dann keine Gedanken zu machen, dass er mir eines Tages etwas verschweigt. Falls unser Kontakt weiterhin bestanden bleibt. Jedoch sollte ich mir nicht hundertprozentig sicher sein, dass er mir alles unter die Augen wirft.

,,Sollen wir uns langsam auf dem Weg machen?", frage ich ihn.

,,Ja, komm.", sagt er und wir setzen uns gleichzeitig in Bewegung. Mit meiner Wasserflasche in der Hand laufen wir schweigend durch den Park. Jedoch ist es eine angenehme Stille, da man noch die Vögel zwitschern hört.

,,Wie alt bist du?", unterbricht er die Stille und hat den Blick nach vorne gehaftet.

,,17 und du?", will ich ebenfalls wissen.

,,18, doch werde in knapp einer Woche 19. Hättest du Bock zu meiner Geburtstagsfeier zu kommen?", fragt er mich.

,,Wann hast du denn Geburtstag?", frage ich ihn.

,,Nächste Woche Freitag. Doch meine Feier findet nächste Woche Samstag statt. Quasi ein Tag nach meinem Geburtstag.", informiert er mich.

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