Endlich sind die sechs Stunden vorbei , doch zu meiner Enttäuschung muss ich noch hier bleiben. Er ist mir schon die ganzen Stunden auf die Nerven gegangen, indem er mich angeguckt hat. Er saß zwar ganz hinten mit seinen Freunden, doch mir ist es nicht entgangen, dass er jedes Mal in meiner Richtung geschielt hat und wenn er mal rüber geschaut hat, konnte er seine Blicke nicht von mir abwenden, denn seine Freunde mussten ihn ständig mit dem Ellbogen anrempeln. Der Junge ist echt nicht zu verstehen. Musste er noch nie mit einem Mädchen eine Strafe abarbeiten oder warum hat er mich die ganzen Stunden lang angeschaut?
Jedenfalls stehe ich seit einer Weile vor dem Schulhof und warte, dass die Lehrerin uns die dementsprechende Gegenstände aushändigt, um den Schulhof zu säubern. Mit Hamza habe ich vorhin gesprochen und habe es geschafft seinen Vorschlag aus seinem Kopf zu verscheuchen.
Ich weiß nicht wie lange ich hier schon warte und kann nicht einmal nach der Uhrzeit schauen, weil mein Handy immer noch wie vom Erdboden verschluckt ist und bezweifle es je mal wieder zu sehen. Plötzlich werde ich aus meinen Gedanken gerissen, indem mich jemand am Ellbogen packt, worauf ich mich ruckartig umdrehe.,,Wer gibt dir die Erlaubnis mich anzupacken?", frage ich gereizt. Wegen ihm stehe hier, also soll er nicht erwarten, dass ich ihn noch freundlich aufnehme.
,,Hat Frau Haftermann dir keinen Besen oder so gegeben?", fragt er hingegen und ignoriert komplett meine Frage. Ich zerre meinen Ellbogen aus seinem Griff und schaue ihn genervt an. Wenn er meint, er kann meine Frage ignorieren, dann soll er nicht erwarten, dass ich ihm eine Antwort gebe. Ich drehe mein Kopf um, um zu schauen, ob ich mich eventuell irgendwo hinsetzen oder anlehnen kann. Ich sehe eine Bank, die direkt hinter mir ist und begebe mich zu ihr. Natürlich muss mir Bilal folgen und nimmt direkt rechts neben mich platzt. Ich schaue ihn von der Seite an und scanne ihn von Kopf bis Fuß ab, doch bleibe an seiner Hose stehen. Nicht, weil ihm seine Hose steht. Nein, weil er jeweils in seinen zwei Hosentaschen einen Handy hat. Wozu hat er zwei Handys? Ich zerbreche mir es gar nicht den Kopf mit tausenden Fragen und werde ihn auf der Stelle ansprechen.
,,Warum hast du zwei Handys?", frage ich ihn skeptisch und deute auf die zwei Hosentaschen. Er senkt seinen Blick, folge meine Deutung und kratzt sich am Nacken.
,,Äh ... als du gestern im Supermarkt angefahren wurdest und du auf dem Boden lagst, sah ich ein Handy auf dem Boden liegen, als ich dir zur Hilfe eilen wollte und als ich es mir dann zur Hand nahm, stellte es sich heraus, dass es sich um dein Handy handelt.", antwortet er dann trocken. Er hat mein Handy einfach so mitgenommen!? Der Junge ist doch nicht mehr zu retten. Ich habe heute den Morgen damit verbracht unser Haus auf den Kopf zu stellen, während er die ganze Zeit mein Handy hatte. Ich schaue ihn mit aufgerissenen Augen und geöffnetem Mund an.
,,Und dann nimmst du dir einfach so die Erlaubnis mein Handy mitzunehmen?Hattest du überhaupt vor mir es zurückzugeben?",frage ich ihn entsetzt.
,, Ich wollte es dir heute geben.",sagt er während er aus seiner linken Hosentasche ein Handy raus holt, was sich als mein heraus stellt.Ich bin so glücklich, dass mein Handy nicht verloren ist und somit auch nicht meine Bilder. Ich hatte mir schon Pläne geschmiedet wie ich meine Eltern überzeugen könnte mir ein neues zu kaufen. Er hält mein Handy in der Hand umd betrachtet es für eine Weile. Ich beobachte ihn dabei und reiße es ihm nicht aus der Hand, was mir eigentlich lieber wäre. Er schaut so konzentriert mein Handy an und sieht tief in Gedanken verloren aus. An was er bloß denkt? Seitdem der hier auf der Schule geht, beobachte ich ihn ab und zu. Ich habe gesehen wie er mit Menschen umgeht und wie er die anschaut. Ich habe drauf geachtet, ob ihm bewusst ist, dass er gut aussieht und das auch ausnutzt, indem er Mädels anmacht, denen Komplimente und Hoffnungen macht.
Er behandelt Menschen ,die ihm nicht so nahe liegen, wirklich wie Fremde und macht sich überhaupt nicht die Mühe ein wenig freundlich zu ihnen zu sein. Er lächelt sie nicht an, ist nicht kommunikativ, gibt kurze Antworten und strahlt nur Kälte und Desinteresse aus. Er beachtet Mädchen kaum, macht sie nicht an, gibt denen auch keine Komplimente oder Hoffnungen. Das ist eher umgekehrt der Fall. Er wird ständig angemacht oder die Mädchen versuchen mit ihm zu flirten, was denen jedoch nicht gelingt. Die meisten Mädels schwärmen von ihm und kichern vor sich hin, wenn er mal in die Richtung rüber schielt. Beim Vorbeigehen in den Pausen wird es hörbar wie sie in den Ecken über ihn tuscheln. Ich bin so in den Gedanken verloren, dass mir erst jetzt bewusst wird, warum er so fokussiert ist. Mein Bildschirm ist erhellt, was bedeutet, dass mein Bild mit mir und Hamza zum Vorschein kommen müsste. Als ich mich dann vorbeuge und tatsächlich das Bild sehe, entnehme ich ihm mein Handy. Er hat einfach mein Bild angeschaut, obwohl ihm bewusst ist, dass ich daneben sitze.
Nach langem Schweigen , unterbricht er die unerträgliche Stille, worüber ich ihn Danke.
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Only Forever
Romance[...] Plötzlich gibt mir Ahmed ein Klaps auf den Arm und flüstert mir folgendes ins Ohr: ,,Sieh mal wer einer gewissen Person den Arm um die Schulter legt." Ich folge seinen Blick, doch hafte erstmal auf das wunderschöne Lächeln meiner Prinzessin u...