20. Kapitel

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Die Sicht von Dounia

,,Die wunderschöne Rose, wonach du dich so sehnst, wird bald an deiner Seite sein.", sage ich lächelnd und steige ins Auto ein. Sofort höre ich den Motor von Yassin aufheulen und im selben Moment, fährt Yassin an ihm vorbei. Genau im selben Moment dreht sich Soufian, der auf dem Beifahrersitz sitzt, zu mir um.

,,Wer war das? Und warum warst du allein mit ihm?", fragt er mich und ich sehe schon an seiner Haltung, dass er angespannt ist.

,,Das war Bilal und ich war mit ihm alleine, weil wir quasi Nachsitzen mussten.", beantworte ich seine Fragen und schaue aus dem Fenster.

,,Quasi Nachsitzen mussten, was soll das denn heißen?", fragt er und ich kann aus dem Augenwinkel sehen, dass er mich immer noch anschaut.

,,Gestern im Unterricht ist mein Stift runtergefallen und als ich mich umgedreht habe, sah ich, dass er mein Stift hatte. Er hatte aber andere Pläne und wollte mir mein Stift nicht wieder zurückgeben-... ", Yassin unterbricht mich.

,,Warum hast du es uns nicht gestern gesagt?Nervt er dich immer?", fragt mich Yassin.

,,Wen interessiert es, ob er sie immer oder nur das eine Mal genervt hat. Er soll dich überhaupt nicht nerven. Wenn ich ihn morgen kein Besuch erstatte. ", sagt Soufian und gibt mir nicht die Gelegenheit Yassins Frage zu beantworten.

,,Soufian jetzt übertreibt mal nicht.", erwidere ich.

,, Tue ich nicht. Wenn ich ihn nicht am Anfang ermahne, wird er dir ständig zu Nahe treten und das kann er vergessen.", sagt er und dreht sich wieder um.

,,Bruder es lohnt sich nicht für den. Regt dich ab.", mischt sich Ilias ein, den ich erst jetzt wahrnehme. Ich drehe mich rechts zu ihm um und schenke ihm ein Lächeln, was dieser erwidert.

,, Soufian? Ilias hat recht. Übertreib es nicht. Er hat sie ja nicht angefasst oder ähnliches.", sagt Yassin, der konzentriert auf die Straße guckt.

,, Hat er es nicht Dounia?", fragt Soufian mich und dreht sich wieder zu mir um. Ich mach mir nicht die Mühe ihn anzuschauen, weshalb ich weiterhin aus dem Fenster schaue und mein Kopf schüttele. Er dreht sich wieder um und schaut nachdenklich aus. Ich vergesse meinen Umfeld und trete in die Gedankenwelt ein. Der ist seit gestern auf meiner Schule und besucht die selbe Klasse. Unsere erste Begegnung war am Eingang, wo ich eigentlich auf Hamza gewartet habe. Dort trafen sich unsere Augen zum ersten Mal. Seine Karamell braune Augen sind so außergewöhnlich. Sie sind so hell und groß. Wenn wir uns in die Augen schauen, habe ich das Gefühl, dass wir die Umgebung ausblenden und in einer anderen Galaxie eintreten. Eine Galaxie, worum es sich nur um die Farben Karamell braun und grün braun handelt. Eine Galaxie, die nur er und ich betreten können. Eine Galaxie, in die sich Karamell braun und grün braune Augen vereinen. Eine Galaxie von der nur er und ich wissen. Ich kenn ihn erst seit gestern, doch habe nicht das Gefühl. Ich verstehe es nicht. Noch nie habe ich mich zu einem Jungen,in so einer kurzen Zeit, geboren gefühlt, abgesehen von meinen zwei Brüder und von Hamza. Er ist doch ein total fremder Junge für mich. Doch seine Art und Weise gefällt mir irgendwie. Seine Art, dass er zu allen anderen so kaltherzig ist, doch zu mir nicht. Seine Art, dass er jedes Mädchen ignoriert, doch mich nicht. Seine Art, wie er niemanden beim laufen oder sonst wo anschaut, doch mich durchgehend beobachtet. Aber warum?Warum behandelt er mich auch nicht so wie alle anderen? Warum lächelt er mich an und die anderen nicht? Warum gibt er mir Komplimente und hält keine Distanz mit mir? Ich verstehe es nicht, doch will es wissen. Ich werde von meiner Gedankenwelt rausgezogen, indem mich Ilias heftig am rechten Oberarm antippt.

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