Only Forever

18.Kapitel

,,Und noch etwas. Ich werde schon herausfinden mit wem du telefoniert hast.", sagt er weiterhin in einem Flüsterton. Endlich erlöse ich mich aus dieser Starre und drehe mein Kopf langsam zur rechten Seite um. Meine Augen begegnen sofort seine vollen Lippen, doch steigern Stück für Stück zu seinen Karamellen Augen. Als wir dann wieder diesen ungewöhnlichen Augenkontakt haben, stelle ich mich auf die Zehenspitzen und begebe mein Mund zu seinem Ohr.

,,Warum bist du dir so sicher, dass du es herausfinden wirst.", flüstere ich ebenfalls. Ich bleibe in dieser Haltung und rühre mich nicht von der Stelle. Er hingegen beugt sich ein wenig mit seinem Kopf zu mir herunter und hat mich quasi mit seiner Position gefesselt. Er kommt mit seinen Lippen auf meinen Ohr zu und ab da an hat mich die Panik wieder gepackt.

,, Weil ich mir wichtige Sachen im Leben nicht so leicht entgehen lasse.", raunt er mir ins Ohr. Mein Herz nimmt sich eine kleine Pause, bis es wieder weiter anfängt zu schlagen. Was soll es heißen, er lässt sich wichtige Sachen im Leben nicht entgehen?

,, Wie meinst du es?", frage ich kaum hörbar. Er kommt mir ein wenig näher und lockert den Griff um meiner rechten Hand, die er, seit er mich in dieser Position gebracht hat, gegen meinen Rücken gedrückt hat.

,,Hast du nicht manchmal das Gefühl etwas Erfahren zu möchten und es hinterher doch nicht erfährst. Du dann nur Enttäuschung spürst. Kennst du das Gefühl?", fragt er mich vorsichtig und entfernt sich von meinem Ohr, um mir in die Augen zu schauen. Zu seiner Frage nicke ich merklich. Ganz Plötzlich fühle ich mich einsam, da ich seine Körperwärme nicht mehr spüre. Er hat sich von mir entfernt und steht nun genau vor mir.

,,Ich mag das Gefühl nicht. Wenn mich etwas anzieht, interessiert, gefällt, beeindruckt... muss es mir gehören. NUR mir. Und ich hasse es wertvolle Sachen mit anderen Menschen zu teilen.", erklärt er es mir und tretet ein Schritt vor. Doch was will er damit meinen?

,,Was wenn du doch mit irgendjemand dein Prachtstück teilen musst?", frage ich ihn.

,, Wie reagiert ein Löwe, wenn er sieht, dass sein Fleisch entwendet wird?", entgegnet er mit einer Gegenfrage.

,, Er greift den Täter an und fügt ihn schlimme Schmerzen hinzu und nimmt sich dann sein Eigentum wieder zurück.", beantworte ich seine Frage.

,,Da hast du die Antwort zu deiner Frage.", sagt er lächelnd, dreht sich um und geht weg. Ich schaue ihn fünf Sekunden hinterher, bis ich realisiere, dass er zum Besen läuft, der auf dem Boden liegt. Wann hat er sein Besen verloren? Als er mich gefragt hat, mit wem ich telefoniert habe, hatte er es noch in der Hand. Und Apropos Besen, wo habe ich mein liegen gelassen? Anscheinend habe ich es auch unbewusst fallen gelassen. Ich scanne den Schulhof ab und sehe ihn fünf Meter von Bilal entfernt auf dem Boden liegen. Ich eile schnell dorthin und nehme es mir zur Hand.

,,Dounia?", höre ich eine bekannte Stimme nach mir rufen.

,,Gehen wir den Abstellraum sauber machen?", fragt er mich. Ich drehe mich um und gebe ihm als Antwort ein Nicken. Warte, habe ich gerade zu gestimmt mit ihn zusammen den Abstellraum zu säubern? Verdammt! Das Kopfnicken war eine zu schnelle Reflex. Ja, toll, da habe ich anscheinend keine andere Wahl, als mit ihm den Abstellraum sauber zu machen, obwohl ich am Anfang dagegen war. Ich nehme mir schnell noch mein Handfeger und den Mülleimer zur Hand und laufe zu ihm rüber.

,, Gib mir den Mülleimer oder den Handfeger?", verlangt er von mir und streckt die Hand aus.

,, Du hast doch selber einen Mülleimer und einen Handfeger. Warum willst du dann meins haben?", frage ich und entferne die Sachen von seiner Reichweite. Er hingegen fängt an zu lachen.