35. Kapitel

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Die Sicht von Bilal

Warum zieht sie einen traurigen Gesichtsausdruck, wenn sie noch gerade eben gelächelt hat? Ich habe es vermasselt. Ich habe ihre Wünsche nicht erfüllt und sie sieht in mir wahrscheinlich nur Enttäuschung. Ich hätte sie fragen müssen, was sie gerne machen möchte. Doch stattdessen habe ich es selber in der Hand genommen und habe es verdammt noch mal verhauen. Was wenn es unser Erstes und Letztes Treffen ist? Allein bei dem Gedanke zieht sich mein Magen zusammen und die Wut kocht in mir.

,,Gefällt es dir nicht?", frage ich und sehe ihr in die Augen, um zu schauen, ob sie die Wahrheit spricht.


,,Warum denkst du immer negativ? Es ist das schönste, was mir je jemand gemacht hat.", sagt sie und kommt mir näher. Das wars. In mir schmeiße ich eine Party und bin überglücklich. Das Mädchen macht mich überglücklich. Mein Mädchen. Wie kann man so wunderschön sein? Allein wie sie auf mich zukommt, mich schüchtern anschaut und ihre Lippen zwischen ihre Zähne nimmt, genügt mir, um sie haben zu wollen. Nur mir. Sie hält ein Meter von mir Abstand und das kann ich überhaupt nicht ertragen, weshalb ich die Distanz mit meinen Schritt schließe.


,,Ich hoffe du wirst jetzt nicht sauer, aber ich möchte lieber boxen.", sagt sie vorsichtig und ich muss grinsen. Zum Glück habe ich den Schlüssel für die andere Tür mitgenommen, denn ich kann zur Rezeption gehen und einen Sportanzug für sie nehmen.


,,Nein, warum sollte ich sauer sein. Wenn es das ist, was du möchtest, dann machen wir das auch. Ich liebe es auch zu boxen, aber ich denke, dass weißt du ja schon.", antworte ich und schenke ihr ein Lächeln. Ich habe mir den Tag anders vorgestellt, aber mit ihr zu kämpfen, ist auch heiß. Das heißt für mich sehr nahen Körperkontakt.


,,Warte nur hier.", weise ich sie darauf hin und laufe zur Tür. Doch ich bereue es sofort ihr gesagt zu haben, dass sie hier bleiben soll, denn ich will sie an meiner Seite spüren.


,,Wohin willst du hin?", fragt sie schnell und ich sehe Panik in ihren Augen. Hat sie etwa Angst hier alleine zu bleiben? Vorhin hatte sie auch Angst gehabt, als wir den Raum dunkelnd betraten. Doch ich habe sie nicht gefragt, da ich ihr nicht zu nahe treten wollte, obwohl ich es des öfteren tue.


,,Dir einen Sportanzug holen.", sage ich lächelnd. Sofort verschwindet die Panik in ihren Augen und ich bin erleichtert. Hinter Tür befindet sich die Rezeption und dort nehme ich mir einen Sportanzug für sie. Soll ich noch hinzufügen, dass sie mitkommen soll?


,,Okay. Aber kann ich nicht mitkommen?", fragt sie und ich muss sofort lächeln.


,,Klar.", sage ich kurz und bleibe stehen. Sie läuft zu mir her und ich kann nicht anders, als sie anzumustern. Ihre langen schönen Beinen, ihr verdammtes kurzes Oberteil, welches mir direkt aufgefallen ist. Sie sieht heute mal wieder wunderschön aus, doch warum hat sie sich ein kurzes Oberteil angezogen? Vor mir kann sie so etwas anziehen, doch nicht, wenn ich weiß, dass andere Mistkerle es auch sehen können. Sofort spannen sich meine Muskeln an und ich versuche an etwas anderes zu denken. Als sie dann genau vor mir steht, nehme ich, ohne sie zu fragen, ihre Hand und habe mich somit abgelenkt. Jedes Mal, wenn ich ihre Hand nehme, warte ich auf ihre Reaktion, ob sie ihre Hand wegzieht oder nicht. Sie zieht ihre Hand nicht weg und ich bin froh. Ich gehe sofort zur Rezeption. Ich sehe Dounia aus dem Augenwinkel wie sie die Gegend betrachtet. Es scheint ihr zu gefallen. An der Rezeption angekommen, laufe ich um den Tisch, bücke mich runter, öffne die Schublade und zum Vorschein kommen die Sportanzüge für Frauen. Ich entferne schwer meine Hand von ihre und durchsuche die Schublade nach einem schönen Anzug. Welche Größe sie wohl trägt?

,,Passt dir die Größe S?", frage ich sie und im selben Moment bückt sie sich zu mir runter. Sie kommt nicht an die Schublade ran, weil ich davor bin, dennoch quetscht sie sich durch, sodass sie vor der Schublade ist. Ich bin hinter ihr und habe sie zwischen meinen Beinen. Diese Position lenkt mich verdammt ab und ich versuche an die Sportanzüge zu denken. Ich will ihr einen aussuchen, denn da sind zwei verschiedene Anzüge. Einen Anzug, welcher sehr enganliegend ist und der andere sitzt sehr locker am Körper. Sie soll den engen anziehen Und genau im selben Moment holt sie aus der Schublade den lockeren Anzug raus.


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