Song erst abspielen, wenn ich es sage ;)
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Wenn er dich auswählt , dann haben wir ein verdammtes Problem.
Ich hörte Azriels Stimme in meinen Gedanken. Bildete ich sie mir nur ein?
Nein, du bildest dir das nicht ein. Du bist gerade nur so unsicher, dass es ein Leichtes für mich ist in deinen Kopf zu kommen.
Ich sah ihn verstört über die Schulter hinweg an. Das triste Lächeln auf seinen Lippen gab mir eine Antwort auf meine Frage.
Ich bildete mir das nicht ein.
Wenn er dich wählt, wirst du wohl oder übel mit ihm tanzen müssen, wann und wie oft er es will. Es ist etwas besonderes, den Eröffnungstanz mit ihm zu tanzen.
Er hasst mich, gab ich stumpf zurück.
Azriel hatte meine Gedanken tatsächlich lesen können und antwortete. Es kam mir fast ein bisschen gereizt vor.
Sieht aber nicht so aus. Blick nach vorne.
Ich wand mich wieder dem Geschehen zu und musste mir einen spitzen Schrei verkneifen, als ich beinahe an eine groß gewachsene Person geknallt wäre. Eine Person mit hellen Augen und einem verdächtig süffisanten Grinsen im Gesicht.
Shit, hörte ich Azriel erneut.
Az, verpiss dich, kam es trocken zurück.
Na toll, jetzt war Jael auch noch in meinem Kopf. In welchen Mist hatte ich mich da wieder reingeritten?
"Es wäre unhöflich, nicht anzunehmen", sagte er nun laut. Erst jetzt bemerkte ich, dass er mir die Hand hinhielt und erwartete, dass ich sie annahm. Ich spürte die Blicke aller Zuschauer auf meiner Haut prickeln. Sie waren dem Prinzen aus dem weg gegangen und hatten in der Saalmitte somit viel freie Fläche gemacht, auf der wir tanzen sollten.
"Ich will nicht so sein, eure Hoheit."
Ich machte einen tiefen Hofknicks, bei dem mir mein Haar über die Schultern fiel. Als ich wieder aufrecht stand, musste ich verlegen feststellen, dass er es mir zurückstrich, ohne eine Sekunde zu zögern.
Die Berührung seiner Haut an meinem Hals wandelte sich in ein mulmiges Gefühl in meinen Kniekehlen um. Ausgerechnet jetzt, wo ich tanzen sollte. Und da Jael entscheiden durfte, wann und wie lange ich tanzen sollte, würde ich es tun müssen, bis mir die Füße bluteten.
Ich ergriff seine Hand stumm und es fühlte sich an, als hätte ich in dieser Sekunde einen Pakt abgeschlossen, der alles verändern würde.
Aber nicht in positive Richtung.
"Musik!", rief er neben mir so laut, dass seine Wörter durch den Saal hallten. Niemand wagte etwas zu sagen.
Er zog mich in die Mitte, wo uns jeder - wirklich jeder - sehen konnte. Wir nahmen eine Haltung ein, die sehr offensichtlich zeigte, dass er führte. Seine rechte Hand lag an meiner Taille, die andere faltete sich soeben in meine und ich konnte das kalte Metall seiner schweren Ringe auf meiner förmlich glühenden Haut spüren.
Trotz meiner hohen Schuhe musste ich zu ihm aufsehen und das frustrierte mich.
*play*
Wir gingen zwei Schritte, dann ließen wir voneinander ab um uns zu umkreisen, wie zwei Panther. Ich konnte den Tanzstil in dem wir uns bewegten nicht ausmachen, wahrscheinlich Freistil.
Der Song oder gespielt wurde gefiel mir, er war nicht so altmodisch und Standard.
Ich hob mein Kinn um möglichst selbstbewusst zu wirken. Mein tiefroter Lippenstift war mit Sicherheit schon verschmiert, aber das war mir egal. Ich tanzte hier mit dem Prinzen, da wollte ich mich nicht verhalten, wie ein hilfloses Entlein. Auch wenn ich neben ihm ganz sicher so aussehen musste.
Nach einer impulsiven Drehung fing er mich ein, beide Hände an meiner Hüfte. Ich legte meine Eigenen in seinen Nacken und ließ mich gehen. Seine Bewegungen führten uns selbstsicher über den Boden, alles was man hören konnte war die Musik di uns überflutete.
Seine Finger wanderten meine Taille hinauf, provokant langsam als genoss er es, meinen Körper zu foltern. Zeitgleich strich ich seinen Oberarm hinunter, die Spannung zwischen uns war unaushaltbar.
"Ich hätte nicht gedacht, dass du so tanzen kannst", flüsterte ich gewählt betont.
"Ach ja?"
Ich musterte sein Gesicht mit schräg gelegtem Kopf. Auf seinen Ohrspitzen saßen silberne Verlängerungen, die sie aussehen ließen, wie Elfenohren. Er schien meinen Blick bemerkt zu haben, denn nachdem er mich im Kreis wirbelte und mit dem Rücken sehr nah an seine Brust zog spürte ich seinen heißen schnellen Atem deutlich an meinem Hals, dort wo keine Haare lagen.
"Ein Geschenk der Elfenköngin... Ich muss es tragen."
Ruckartig ließ er mich aus seinem Griff entweichen und ich drehte mich ab.
An seinem linken Ohr schimmerte ebenfalls ein silbernes Schmuckstück. Ein sogenannter Earcuff - wenn ich mich nicht täuschte. Er sah aus wie ein Lorbeerzweig, der sein Fleisch durchbohrte.
"Elfen?", fragte ich leise, als wir uns wieder näher kamen.
Er packte mich bestimmt um die Taille und hob mich in die Lüfte, während wir uns wieder drehten.
"Natürlich. Reizende Wesen, das kleine Volk."
Mein Rock bauschte sich hinter mir und ich befürchtete, dass man den Dolch sehen konnte. Doch niemand sah schockiert aus, niemand tuschelte.
Ruckartig zog er mich zurück zu sich. Unsere Körper pressten sich aneinander, stark unterstützt durch die Hand an meinem Rücken. Unsere Gesichter waren sich unheimlich nah, sein Atem strich über meine Wange als ich den Blick abwand und zur Seite sah.
Gabriel.
Ich sah ein zweites Mal auf die Stelle, doch da war niemand. Hatte ich mich geirrt? Das konnte nicht sein. Er konnte nicht hier sein, nicht hier, nicht jetzt!
"Eure Hoheit", hauchte ich, als Jael mein Kinn zurückzog, sodass ich ihn ansehen musste.
Der Blick aus seinen dunkel umrandeten Augen wirkte amüsant, erst jetzt fiel mir auf, dass er geschminkt war. Besonders unten wurden seine dichten Wimpern durch schwarzen Kajal unterstützt, dass ihm etwas sehr Anziehendes verlieh.
Aber das würde ich ihn nicht wissen lassen.
"Für dich heute Alexander. Wir haben viel vor."
Mit diesen Worten endete die Musik schlagartig, als hätten sie gespürt, was gerade geschehen war. Warmer Atem strich erneut über meine Haut, nur diesmal über meine Lippen und ich presste sie fest aufeinander um ihm zu zeigen, was ich davon hielt.
"Du hasst mich wirklich, nicht wahr?"
"Ungefähr so, wie du mich", flüsterte ich zurück.
Das blau seiner Augen wurde Augenblicklich dunkler, fast schwarz, als er mich drohend anfunkelte.
Ein Applaus brach über uns nieder, wie ich ihn noch nie gehört hatte. Vereinzelt johlte jemand - zwar gesittet, aber trotzdem beeindruckte es mich.
Auch der König auf seinem monströsen Thron wirkte zufrieden, wenn ich mich nicht täuschte zuckten seine Mundwinkel sogar...
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Holy
FantasyZwei Welten, denen ein Krieg droht. Ein Schicksal, das ein großes Opfer verlangt. Und eine Liebe, die alles verändert. Ein Kind aus verbotener Ehe. Das zweite seiner Art. Gefangen zwischen zwei Welten, vereint im eigenen Körper. Unfähig zu vertrauen...