Song erst ab dem "play" ;)
Die Massen waren über uns hereingebrochen, nachdem die Musik verstummt war. Überall tanzten die Leute ausgelassen, wie Kinder auf Feiern wo man sich an Süßigkeiten bedienen konnte, bis man kotzte.
Auf solchen Feiern war ich nie gewesen.
Ich hatte nie Freunde gehabt mit denen ich mich hätte treffen können, Familie mit der ich hätte aufwachsen können.
Nichtmal hier in der Hölle fühlte ich mich wohl. Nicht weil die Situation unangenehm war, sondern viel mehr weil mir irgendetwas fehlte. Tief in meinem Herzen prangte ein tiefes Loch, rabenschwarz, wie das Haar von Jael.
Er kam durch die Menge hindurch auf mich zugelaufen, sein Gang wirkte instabil und schwankend. Es dauerte nicht lange, bis ich herausfand, wo dies herrührte.
Er war leicht angetrunken, doch er hatte sich unter Beherrschung.
Zumindest versuchte er es krampfhaft.
"Rose?"
Ich sah ihn an. In dem kristallklaren Glas in seiner Hand schwappte eine goldene Flüssigkeit, die sicherlich nicht von dieser Welt war. Irgendetwas unterirdisches.
Vielleicht stammte es auch aus dem Elfenreich, mittlerweile zweifelte ich hier garnichts mehr an.
Er reichte mir sein Glas nicht, sondern hielt es mir direkt fordernd an meine Lippen, sodass ich garnichts dagegen tun konnte. Die Flüssigkeit hatte eine Konsistenz wie Zuckersirup, beinahe Honig. Sie schmeckte süßlich auf meiner Zunge und erwärmte meinen Rachen, als sie herunterlief.
Ich prustete und schlug seinen Arm weg.
"Spinnst du?", brachte ich unter lautem Keuchen hervor. Jael sah mich an, als verstünde er nicht, was mit mir los war. Selbst durch die Maske sah ich seinen Gesichtsausdruck - ich hatte eigentlich mehr Alkoholverträglichkeit von ihm erwartet. Oder hatte er schon so viel getrunken?
Grace tauchte neben uns auf. Sie war kleiner als ich, folglich sah es sehr amüsant aus, als sie ihrem Bruder das Glas abnahm und ihn anfauchte.
"Sie ist keins deiner Spielzeuge, Sasha! Schon garnicht, wenn du sie damit abknallst."
"Komm runter... Das war nicht viel!", sagte er nun sehr viel deutlicher. Entweder er hatte sich sehr gut im Griff, oder sein Rausch war vorzeitig beendet.
Meine Zunge prickelte und verlangte mehr von dem süßen Zeug. Ich bis mir auf die Innenseite meiner Wange um diesen Wunsch zu unterdrücken. Als sich ein Arm um meine Schulter legte, verfinsterte sich Jaels Miene.
Azriel kam zu meiner Rettung, statt zu tanzen?
"Dürfte ich um diesen Tanz bitten?"
Wow. Offensichtlich hatte ich mich gewaltig in ihm getäuscht.
"Ich denke diesen Wunsch muss ich dir verwehren", knurrte ich durch zusammengebissene Zähne, als ich die Blicke der Adelskinder auf mir spürte.
"Du kannst deinem Prinzen nicht die Dame nehmen, Krieger."
Es widerte mich an, dass Jael in der dritten Person von sich sprach. Es zeigte seinen unnahbaren Hang zum Protz, etwas, dass ich nie von ihm erwartet hätte.
Krieger. Ugh.
"Wenn wir schon davon sprechen, ich bin mir sicher, das du weißt, was es heißt an meiner Seite zu tanzen, nicht?"
"Ich weiß nicht, sagen sie es mir."
"Es heißt das ich mit dir anstellen darf, was ich will..."
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Holy
FantasyZwei Welten, denen ein Krieg droht. Ein Schicksal, das ein großes Opfer verlangt. Und eine Liebe, die alles verändert. Ein Kind aus verbotener Ehe. Das zweite seiner Art. Gefangen zwischen zwei Welten, vereint im eigenen Körper. Unfähig zu vertrauen...