Kapitel 2

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Die Erde war von einem Schlag erschüttert worden, als wäre ein Komet auf die Erde zugerauscht und dort eingeschlagen. Doch in Mitten des Kraters, lag kein Stein von anderen Planeten, nein, es war ein zierliches Mädchen von siebzehn Jahren, mit gefiederten Flügeln auf dem Rücken.

Ihre dunklen Locken bedeckten ihr Gesicht, Erde befleckte den weißen Stoff ihres Kleides. Es ging ihr bis zu den Knien und sah genauso aus, wie jedes der Kleider, dass die Engel trugen, die auf die Erde kamen. Es waren nicht viele, aber hin und wieder einmal, ließ sich einer blicken.

Er wusste nicht, ob sie schlief, oder sich verletzt hatte. Ersteres schloss er aus, in so einer Haltung schlief man nicht.

Als er zu ihr herüberging, wehten seine Haare wie schwarze Bänder um sein Gesicht. Sie waren zerzaust, vom Wind, der das hohe Gras um ihn herum in Teile schnitt und umherwehen ließ, dass es aussah, wie Wellen. Sein Gang war anmutig, seine Schritte groß. Er war durchaus attraktiv, groß, schlaksig und doch irgendwie muskulös und athletisch.

Er musterte sie mit seinen kalten Augen, so intensiv, als könnte er durch sie hindurchsehen und sie lesen, wie ein offenes Buch.

Sie stöhnte auf, als würde sie Schmerzen erleiden, unter denen sie es nicht auszuhalten schien. Ein Teil von ihm wollte ihr helfen, ein anderer Teil wollte sich herumdrehen und gehen, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Sich herumdrehen und grinsen, weil ein Engel litt.

Doch erst, als er sah, dass sie sich bewegte, schnippte er mit den Fingern und verschwand.

Zurück zu seinem Vater, zurück in die Hölle.

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