Kapitel 51

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Gabriel

Sie hat uns gefunden. Wir drehen uns alle langsam um. Als wir die riesige Pistole in ihrer Hand sehen, gehen unsere Hände schnell in die Höhe. Keinen Blödsinn hier verzapfen! Was machen wir nur? Mein Puls wird schneller, mein Atem auch. Ich fokussiere sie. Dann zieht sie ein Mädchen hervor.
>> Stefanie! << brüllt Chris. Seine Tochter.
>> Papa << weint die Kleine. Chris kniet sich hin und beginnt zu weinen.
>> Katrin, lass sie gehen bitte! Sie ist mein ein und alles! << es ist schwer seine Worte zu verstehen, er weint zu sehr und sein Körper bebt. Katrins Haare stehen wild weg und sie hat einen noch viel krankeren Eindruck als sonst. Sie legt ihren Kopf schief und kaut demonstrativ Kaugummi. Mit einer Ruckartigen Bewegung zieht sie das Mädchen wieder zu sich ran. Sie strahlt uns an.
>> Jetzt hältst du dein Maul, wo du siehst dann dein kleiner Sonnenschein noch lebt? << sie kichert. Katrins Kichern ist mehr als angsteinflößend. Meine Arme werden schwer. Ich spüre wie das Blut nach unten rauscht und meine Arme einschlafen. Ich seufze und lasse sie langsam sinken. Katrin ist es anscheinend egal. Ich muss Zeit schinden.
>> Katrin. << sage ich. Sie blickt mich sofort an.
>> Was? <<
>> Wieso hast du mich und Daniel ausgewählt? Wieso wir? Ich will das noch wissen. << bevor wir sterben füge ich gedanklich dazu. Sie nickt.
>> Kannst du dich nicht an dieses nette Interview erinnern? Ich hatte meine Beherrschung verloren. Ich habe zu viel geredet und als mein Plan fix war und ich noch Leute brauchte, kamen mir die  zwei unhöflichen Jungen in den Sinn, die sich über das Werk meines Vaters lustig machten. << Ok. Das war mir eigentlich klar. Damals war schon klar, was für ein Psycho  die Frau ist. Ich nicke. Was soll ich auch sonst tun? Mich dafür bedanken? Mit dieser Frau ist nicht zu reden.
>> Katrin, lass Stefanie  gehen und nimm mich. << ruft Chris verzweifelt.
>> Was fange ich mit dir an? Du bist ein Verräter. Du hast mich, die Sekte und meinen Plan verraten. Ich brauche dich nicht. Du bist ein Nichtsnutz. << Chris ist verzweifelt.
>> Was ist mit mir? << fragt Issy. Ich schaue sie erschrocken an.
>> Was soll mit dir sein, Schätzchen? <<
>> Nimm mich, und lass das Mädchen gehen. << Katrin ist sichtlich an dem Angebot interessiert.
>> Issy nicht! << flüstere ich ihr zu. Doch es ist zu spät.
>> Komm her, Issabell, aber keine Spielchen. << ruft Katrin.
Sie geht auf die beiden zu, bevor sie die beiden erreicht, dreht sie sich um. Ich weiß genau, was sie damit sagen will. Dieser Blick bedeutet alles. Es ist ein Danke und eine Verabschiedung. Ich bekomme einen Kloß im Hals. Ich kann das doch nicht zulassen! Aber ich beobachte das Geschehen und bewege mich keinen Millimeter. Katrin schnallt Stefanie ab und nimmt Issy in ihre Gefangenschaft. Verdammt. Stefanie läuft in die Arme von Chris. Welcher begeistert über die Rückkehr seiner Tochter ist. Er weint und umarmt sie. Das Mädchen beginnt auch zu schluchzen und drückt ihren Vater. Diese Szene ist herzzerreißend, wenn wir nur nicht in einer so beschissenen Lage wären.
>> Vielleicht habe ich es mir doch anders überlegt. << meint Katrin halblaut. Doch die Worte haben ihre Wirkung. Ich und Issy schauen hoch und hören wie der Schuss gefeuert wird. Das Mädchen kippt nach hinten. Es folgt noch ein Schuss, dieses Mal geht die Kugel in den Rücken. Ich nehme nur noch Chris verzweifelten Rufe wahr, wie er kreischend um seine Tochter weint. Das Blut sammelt sich auf den asphaltierten Boden. Ich schaue weg. Issy ist ebenfalls schockiert. Sie reißt Katrin das Gewehr aus der Hand und schlägt ihr damit ins Gesicht. Alles geschieht so schnell aber ich laufe schon zu Chris und helfe ihm hoch. Er will nicht gehen. Ich zwinge ihn. Issy lässt das Gewehr fallen und läuft los.

Das nächste Kapitel wird wieder länger :)

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