Kapitel 27

3.6K 240 8
                                    

Issy

>> Nein. Du redest kompletten Schwachsinn! Wieso sollte ich mir das selber antun? <<
>> Frag mich nicht. Wir werden daran arbeiten, dass du dich wieder erinnern kannst. Keine Sorge. <<
>> Wie meinst du das? << frage ich entsetzt.
>> Das wirst du nie erfahren. << lacht er. Na toll! Irgendetwas geht hier vor sich. Nur ich habe keine Ahnung was. Wie denn auch, wenn ich mich nicht einmal an meine eigene Vergangenheit erinnern kann. Das ist alles so unfassbar sinnlos. Was bringt es Katrin mich hier zu lassen? Was passiert nur? Ich verstehe es einfach nicht. Will sie mich quälen? Das scheint der einzige Grund zu sein. Ich höre draußen Stimmen. Chris und Katrin. Ich presse meine Lippen aufeinander. Chris ist wirklich in Ordnung aber Katrin sie macht mich wieder fertig, da sollen sie mich lieber hier lassen. Doch es geschieht natürlich anders. Die Tür geht auf und Katrin steht da. Am liebsten würde ich wegschauen, aber diesen kleinen Triumph gönne ich ihr auf keinen Fall! Sie kommt mit ihren mega  10 cm-Absätzen auf mich zu stolziert. Eines muss man ihr lassen, sie kann mit den Schuhen gehen.
>> Mit wem redest du denn? Schätzchen? << fragt sie, fast klingt es besorgt. Aber nur fast.
>> Mit… << ich blicke zu der Badewanne wo Manuel sich immer hinsetzt. Er ist weg. War ja klar.
>> Ach, ich führe Selbstgespräche, wie sonst soll ich es hier aushalten? << antworte ich stattdessen.
>> Wenn du nur wüsstest. << sie streichelt mir den Kopf als wäre ich ein Hund. Ich drehe meinen Kopf weg. Soll sie doch ihren Chris wie einen Hund behandeln. So wie der über die Weltverbesserin Katrin geredet hat, würde ihm das sicher gefallen. Doch ich bin zu feige um diese Worte auszusprechen. Ich will mir nicht schon wieder eine Ohrfeige einhandeln. Sie schnallt mich von der Kette ab. Einen Moment denke ich, ich könnte sie angreifen, aber dazu bin ich sehr wahrscheinlich zu schwach. Also hat es keinen Sinn für mich. Sie lässt mich in den hellen Raum gehen. Aber es ist anders als sonst. Keine Suppe. Es sind zwei Sessel vor den Bildschirmen aufgerichtet. Ich frage mich was das werden soll. Sie drückt mich auf den linken Stuhl. Ich bin aufgeregt. Ich will nicht wissen, was jetzt folgt. Ein klingendes Geräusch lässt mich auffahren. Ich blicke mich schockiert um. Katrin klatscht mit den Händen und spielt Euphorie vor.
>> Das Popcorn ist fertig! << freut sie sich. Das lässt auf nichts Gutes schließen.
>> Wir schauen uns was an? << erkundige ich mich vorsichtig. Ja nicht verärgern.
>> Ja ich habe 1 Tag dafür gebraucht für das zusammenschneiden, des lieben Filmchens. <<
>> Um was geht es leicht? << muss ich verwirrt fragen.
>> Ach, nichts besonders, wir schauen uns nur jeden Mord hier an, die in der Zwischenzeit hier passiert sind, wird sicher aufregend. << sie strahlt mich an. Sie tut so, als würden wir beide eine Pyjamaparty machen und uns Horrorfilme anschauen. Nur werden, das die schlimmsten in meinem ganzen Leben sein. Ich will aufstehen, aber da werde ich gleich von Katrin angeknurrt.
>> Du bleibst sitzen! << ich nicke und setzte mich wieder langsam auf den Holzstuhl. Sie drückt Play und die nächsten Minuten, ich habe keine Ahnung wie lange es dauern wird, werden der reinste Albtraum für mich. Es beginnt natürlich, wie soll es anders sein, mit mir. Als ich dem Mann das Genick gebrochen habe. Ich bemühe mich, einen anderen Punkt zu fixieren, etwas weiter unter dem Bildschirm. Sodass ich nicht alles sehen muss. Ich bringe es einfach nicht über mein Herz. Doch die allwissende Katrin, bemerkt dies selbstverständlich.
>> Entweder du schaust richtig hin oder ich bringe deinen geliebten Daniel um. Sofort. Kopfschuss. Also? << das ist einmal eine Ansage. Ich starre nun den Bildschirm an und sehe gerade wie eine Frau die Kehle durchgeschlitzt bekommt. Sie hält sich mit aufgerissenen Augen die Kehle, aber es hilft nichts. Sie verliert zu schnell zu viel Blut. Langsam geht sie in die Knie. Bis sie dann endgültig am Boden liegt. Mir tut diese Frau leid. Sie hat niemanden etwas angetan niemanden, und dennoch wurde sie hier eingesperrt und bezahl mit ihrem unschuldigen Leben. Es ist schrecklich und Katrin, die an allem Schuld ist, schaut sich das mit einer Seelenruhe an, die ich nicht begreifen kann. Gehen ihr die Qualen und die Schmerzen dieser Menschen, nicht einmal ein bisschen zu Herzen? Kann man denn wirklich so herzlos sein? Anscheinend. Das nächste Opfer ist ein Mann es ist der über den ich gestolpert bin. Wo Daniel, Gabriel und ich, im Domino-effekt umgefallen sind. Ich vermisse die beiden echt. Aber am meisten Jamie. In dieser Woche habe ich noch nichts von ihm gehört. Gar nichts. Ist er am Leben? Kämpft er um sein Überleben? Das sind alles Fragen die ich mir stelle, aber werden sie denn je beantwortet? Ich hoffe es so sehr. Es folgen noch weitere sterbende Menschen, einmal ein Stich in den Bauch, in den Hals oder einen glatten Schnitt durch die Kehle. All diese Morde, sind grausam. Während Katrin ihr Popcorn genüsslich wegfuttert bin ich am Verzweifeln. Was wenn Jamie, Daniel oder Gabriel die nächsten sind? Als könnte Katrin Gedankenlesen. Wird Jamie auf den Bildschirm gezeigt. NEIN! Nein bitte nicht. Ein Mann kommt angelaufen und sticht zu. Er sinkt zu Boden. Ich brülle los. Ich möchte gerade auf Katrin einschlagen, aber Chris packt mich. Ich schlage um mich und schimpfe nur so los. Meine Wut vermischt sich mit meiner Angst und meiner Trauer.
>> Du verdammtes Miststück! Du egozentrisches Biest! War das notwendig. Du wirst dafür bitter büßen. Das sage ich dir! Du wirst Dreck fressen! Nimm dich in Acht. << kreische ich strampelnd zu ihr. Ihr Ausdruck bleibt, emotionslos nur als sie fast aus meinem Blickfeld verschwindet, bildet sich ein Lächeln. Ich bringe sie um! Ich kann meine Tränen nicht zurückhalten sie fließen nur so los, mein ganzer Körper bebt und ich spüre nicht einmal wie ich wieder angekettet werde. Alles ist beschissen. Ich habe so viel geredet, wie sehr ich Jamie liebe und das er nicht sterben, darf und jetzt? Er ist tot! Ich habe ihn nicht beschützen können.

Stockwerk 5Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt