Issy
Ich schätze mal das ich mich über die Naivität von Daniel und Gabriel freuen sollte. Es bereitet mir einen Stich, dass er es nicht bemerkt hat. Ich konnte ihn nicht einmal richtig beachten heute. Es tut so weh. Ich will ihn nicht verlassen ich will für immer bei ihm bleiben. Das Leben spielt aber nicht nach meine Pfeife. Schade. Ich bin aufgewühlt. Ich starre die Tür an, es darf niemand rein kommen. In meiner Angst, habe ich eine Abmachung gemacht, falls jemand das Zimmer betritt ist das ein Zeichen des Schicksals, dass ich mich nicht umbringen muss. Ich klammere mich daran, es ist so kindisch und sinnlos. Aber vielleicht lässt ein bisschen Hoffnung die Zeit schneller vergehen. Ich habe in der Schule gelernt, wann die Tiefschlafphase eintrifft, entweder ich habe die Antwort verdrängt oder einfach nur vergessen. Selbstverständlich ist das Vergessen mit einem höheren Wahrscheinlichkeitsfaktor verbunden. Es ärgert mich so oft, wie viel ich vergessen habe, ich meine ich bin 18 Jahre alt, und habe schon extrem viel vergessen. Es scheinen mir so viele Informationen, wie Sand durch die Finger zu rinnen. Ich kann sie nicht mehr wiederholen nur neu erlernen. Ich schätze mal das eine Stunde locker reichen sollte. Ich blicke auf die Uhr in dem Hotelzimmer. Immer wundere ich mich, was für Gegenstände in den Zimmer noch vorhanden sind, Handtücher, Uhren, Mistkübel und vieles weitere. Wenn man wie Daniel es mir erzählt hat, das Hotel dicht gemacht hat, dann wäre das doch alles mitgenommen oder wenigstens entsorgt worden. Katrin hat da ihre Finger im Spiel. Ganz sicher. Natürlich, wer denn sonst? Sie beliefert die Überlebenden mit Nahrungsmitteln. Man darf auch die Kameras nicht vergessen, wie teuer das für sie geworden sein muss. Ich lockere meinen Blick nicht mehr von der Uhr, gespannt verfolge ich die Bewegung des Sekundenzeigers, wie er Sekunde für Sekunde ruckartig seine immer gleiche Runde vollbringt. Die Zeit rauscht an mir vorbei, obwohl ich auf die Uhr starre, habe ich keinerlei Zeitgefühl, es könnten Minuten oder Stunden vergangen sein. Es wirkt wie ein nicht realer Traum, wie eine nicht wirkliche Realität. Nun fokussiere ich den Mittelpunkt, den kleinen Knopf der die ganzen Zeiger miteinander vereint. Langsam richte ich mich von dem Stuhl auf, ich gehe so leise wie es möglich ist auf die Wand zu. Auf Zehenspitzen erreiche ich sie. Ich schlürfe zurück zu meinen Wachposten. Ich begutachte die Uhr sorgfältig. Dieses Biest. Ich stehe kurz davor los zu lachen. Natürlich, wieso habe ich nicht daran gedacht und wieso kommt mir das so bewundernswert vor? Ein kluges Köpfchen hat sie schon muss man ihr lassen. Ich lache in die versteckte Kamera in der Uhr hinein. Ob sie mit Wanzen verbunden sind? Anzeichen dafür gibt es jedenfalls nicht. Ich winke ihr, denn ich weiß genau, dass sie mich beobachtet, dann drehe ich die Uhr mit der Kamera nach unten auf den Tisch, ich werde Daniel eine Nachricht hinterlassen. Sollte ich und werde ich. Wenigstens etwas, was ich ihn hinterlassen kann, eine Erklärung, obwohl er eigentlich nicht so dumm sein sollte. Nur weil ich diesen Schritt bis in den letzten Moment verschoben habe, bedeutet es nicht, dass ich es nicht schaffe. Ich bin feige. Das war mir schon immer klar. Deswegen die lieben Tabletten. Sie werden für den Rest sorgen. Da ich nicht wie vorerst geplant in ein anderes Stockwerk kann, muss ich mich hier irgendwo einen Raum suchen. Noch habe ich keinen Plan wohin oder wann. Es sind 45 Minuten seit ihren Einschlafen vergangen. 45 Minuten in denen ich überlegt habe, was eine schlechte Idee war. Vielleicht sollte ich mir überlegen was ich schreibe? Ich schnappe mir einen Zettel vom Schreibtisch und einen verstaubten Stift ich muss ein paar Kreise ziehen bis er funktioniert. Was schreibe ich? Hey Daniel, sorry aber ich muss mich umbringen, nur so schafft ihr es. Ach übrigens es gibt Kameras in den Zimmer! Viel Glück euch beiden. Issy
Das wäre dann doch ein sehr taktloser und widerlicher Zug. Ich zerreiße das Papier in zwei Teile, das Zerreißen dauert Ewigkeiten, da ich leise sein muss, reiße ich Millimeter für Millimeter. Auf den Ersten schreibe ich : Zimmer haben versteckte Kameras… Uhr. Auf den zweiten schreibe ich nach langem Überlegen: Es tut mir leid, aber wir alle wissen, dass es der einzige Weg ist. Ich bin guter Dinge, dass sie euch danach freilässt, falls das nicht der Fall sein sollte, bete ich zu Gott, das ihr anders einen Weg hier raus findet. Daniel, bitte finde Jamie, er hat Priorität! Ich vertraue auf dich, dass du alles tun wirst, was du kannst um ihm zu helfen. Ich bete zu Gott, dass dir und Gabriel nichts passiert. Passt auf euch auf! PS: Daniel ich liebe dich. Issy.Der Text ist doch sehr lang geworden wie ich bemerke, aber besser als so einfache Worte wie Sorry. Mir steigen die Tränen in die Augen. Es nimmt seinen Lauf und es macht mir so Angst! Ich nehme den kleinsten Rucksack packe die ganzen Tabletten hinein, eine Wasserflasche und ein Messer. Dann schultere ich ihn sofort. Den Ersten Zettel lege ich auf die Uhr, den zweiten auf ihre Rucksäcke. Ich sehe sie noch einmal an, sie schlafen so friedlich. Nicht mehr lange und ich kann meine Tränen nicht mehr unterdrücken. Ich muss jetzt gehen, sonst schaffe ich es nicht. Ich gehe schweren Herzens. Draußen bemerke ich die Bewegung wieder. Es sind zwei Leute die sich um diesen Flur herumstreunen. Was kann ich denn tun, damit ich Daniel und Gabriel vor ihnen beschützen kann? Topfpflanzen! Die zwei Psychopaten beachten mich nicht einmal. Ich hebe die erste Pflanze unter ordentlichen keuchen auf. Ich stelle sie vor die Tür, das mache ich auch mit den zwei weiteren Pflanzen, das ist das Beste was ich machen kann um die beiden ein bisschen zu schützen. Ich gehe an den beiden Leuten vorbei. Mache einen großen Bogen um die darauffolgenden. Mich wundert es, dass sie mich nicht angreifen, anscheinend sollten sie wirklich nur für eine Horrorstimmung sorgen. Ich gehe ohne wirklichem Ziel. Nach einer kleinen Ewigkeit, entscheide ich mich einfach für den erst besten Raum. Die Irren hinter mir machen mir nicht zu schaffen aber der Mann der mich anstarrt als ich das Zimmer betrete.
>> Ich bin Will Smith und wer bist du? << fragt er. Aha, ich habe also Will Smith vor mir. Er hat keinerlei Ähnlichkeit mit ihm, er ist schwer übergewichtig und um einiges älter.
>> Ich bin Issabell, bist du der Schauspieler Will Smith? << ich spiele lieber mit. Er nickt.
>> Erkennst du mich nicht? <<
>> Doch. Doch. Verzeihung, ich bin nur so erstaunt, Sie hier anzutreffen, wissen Sie im Flur sind riesen große Fans von ihnen, glauben Sie sie könnten ihnen ein Autogramm geben? << Honig ums Maul schmieren. Es funktioniert. Er folgt mir hinaus. Ich sage ihm, dass die Fans ein paar Minuten von hier entfernt sind. Er geht los und ich schließe die Tür und versperre sie mit einen Stuhl. Nun ist es soweit! Nicht nachdenken, Issy. Ich lasse in der Badewanne den Stoppel hinein. Dann lasse ich das Wasser laufen. Um sicher zu gehen, werde ich lieber in der Badewanne sterbe, wenn die Tabletten nicht ausreichen, ertrinke ich halt. Ich mag Wasser, im Wasser habe ich mich immer frei gefühlt. So ist es gut. Jamie ich mache das für dich, du musst Überleben! Er kann es nicht hören, aber es musste gesagt werden. Während die Badewanne sich träge mit Wasser füllt, drücke ich alle Tabletten aus der Verpackung. Dann habe ich einen ganzen Haufen. Ich atme tief durch. Es muss sein Issy. Und zwar bald sonst kommt Katrin und unterbricht es. Ich ziehe mir die Schuhe aus, die Socken behalte ich an. Ich hole die Wasserflasche und beginne mit der ersten Tablette. Schluck für Schluck und Tablette für Tablette wird der Tablettenhaufen und das Wasser in der Flasche weniger. Ich habe noch fünf Tabletten ich schlucke sie auch schnell hinunter. Langsam merke ich wie sie wirken ich steige in die mit eiskalten Wasser gefüllte Wanne. Meine womöglich letzte Tat, das Wasser abdrehen. Ich lasse mich mit einen Ruck komplett in die Kälte ein. Mir raubt es den Atem. Mein ganzer Körper zittert und meine Zähne klappern wie verrückt. Ich mache das aus einem guten Grund. Außerdem gibt es jetzt sowieso kein Zurück mehr. Ich weine, ich weine um Jamie, Daniel und Gabriel, alles Personen die ich nie wieder sehen werde. Lange kann ich nicht trauern, denn mein Zittern hört auf. Ich werde schon verdammt müde. Das letzte was ich spüre ist, das mein ganzer Körper taub ist und mit einem unangenehmen Prickeln durchzogen ist. Ich fühle mich dumpf und schwach und ich merke wie sich meine Atmung verlangsamt. Es wirkt! Ich bete noch einmal zu Gott, dass Jamie, Gabriel und Daniel es schaffen und Katrin ihr Fett wegbekommt. Mit meinen letzten Gedanken, bin ich umhüllt von einer Eiseskälte und alleine, aber so wollte ich es doch auch, oder? Meine Gedanken werden langsamer. Meine Augen fallen zu. Und so bin ich am Sterben. In einer Badewanne, in einem Hotel, wo ich gefangen gehalten werde. Letztendlich nützt alles nichts mehr und ich lasse los, ich denke nichts mehr und das zuvor kalte Wasser brennt jetzt auf meiner Haut. Es dauert nicht mehr lange und mein Ende kommt. Es ist vorbei.
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Stockwerk 5
HorrorEs sind 50 Entführungsopfer, zwei Gruppen, eine sadistische Psychopatin und ein Wettlauf ums Überleben. Die zwei Gruppen werden auf die Probe gestellt. Wer kann seine Menschlichkeit abschalten und helfen eine geliebte Person zu töten? Wer ist dazu i...