Kapitel 7

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Issy

Ich küsse Daniel! ich bin so eine Heuchlerin! Zuerst heule ich, weil ich statt an Jamie an Daniel denke und jetzt? Jetzt stecke ich ihm meine Zunge in seinen Hals. Ich löse mich von ihm. Seine Augen funkeln richtig.
>> Das macht meine Schuldgefühle echt nicht weniger, Daniel. <<
>> Du willst mir doch nicht weiß machen, dass das hier schlimm ist? Glaubst du nicht, dass Jamie will, dass du dich verliebst und hier jemanden trauen kannst. << Er hat eine Menge gesagt, dennoch bleibt dieses eine Wort so an mir hängen. Verliebt?  Ich habe mich nicht in ihn verliebt! Ich mag ihn. Ja, aber das ist auch schon alles und daran zu denken jemanden zu küssen bedeutet nicht, dass man verliebt ist.
>>  Ach? Bin ich verliebt? Ein Kuss bedeutet noch keine Liebe, aber ich mag dich sehr sogar. Und ich sollte an Jamie denken. Ich habe um ihn zu beschützen drastische Maßnahmen gesetzt. Wir sind geflüchtet und gehetzt worden. Ich habe nicht so viel riskiert, damit wir hier sterben. Daniel, dass darf einfach nicht wahr sein. << ich blicke zum Boden. Jamie ich werde dich finden.
>> Kannst du mir erzählen wie, dass mit deinem Rücken passiert ist? << fragt er. Ich schrecke hoch. Wieso will er das wissen. Es ist schrecklich genug mit den Narben rumzulaufen, da muss ich nicht auch noch darüber reden. Er sieht mich so traurig an. Reiß dich zusammen Issy, und erzähle es ihm einfach. Womöglich hat er die Wahrheit verdient. Nur habe ich noch nie offen darüber geredet.
>> Sie sind durch einen Vorfall entstanden. << beginne ich.
>> Ich habe vergessen einkaufen zu gehen. Dann bin ich schnell zum Supermarkt. Er wollte Alkohol, aber da ich minderjährig war, haben sie mir keinen verkauft, daraufhin habe ich ihn gestohlen. Denn ich  wusste wenn ich ohne nach Hause komme, wird es Prügel geben. Nur leider wurde ich erwischt und er musste mich abholen. Er hat mich Zuhause angekommen, geschlagen und am nächsten Morgen bin ich mit diesen Wunden aufgewacht. Er hat mir nie erzählt was er getan hat. << ich habe noch niemanden davon erzählt. Jamie hat auch keinen blassen Schimmer er wusste nur, dass wir vor ihm flüchten mussten. Sonst wäre das immer schlimmer geworden.
>> Das ist schrecklich, Issy. ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll. Es tut mir leid. << flüstert er. Er umarmt mich fest. Mir rollen die Tränen nur so hinunter. Er murmelt unverständliche Sachen. Dann sehe ich sie. Fünf Menschen die auf uns zu gehen. Verdammt was mache ich denn jetzt? Was kann ich tun? Schreien? Haben sie uns gesehen? Ja sicher. Ich umklammere mein Messer. Die Leute gehören eindeutig nicht in unsere Gruppe.  Ich ziehe Daniels Ohr zu meinem Mund.
>> Hör zu, lauf zu den anderen hier ist die andere Gruppe. Verbarrikadiert alles was möglich ist. << er blickt mich erschrocken an. Nickt. Schnappt sich sein Messer ohne dem er nicht mehr weg geht. Er stürmt los. Dann laufen die Leute schneller auf mich zu. Ich kann nicht aufhören zu weinen. Sollte ich  sie fragen ob sie etwas von Jamie wissen? Oder bringt mich das in Schwierigkeiten, oder vielleicht schadet das Jamie an sich auch. Lieber nicht reden. Vielleicht lügen? Aber womit?
>> Hey, wartet einmal bevor ihr irgendetwas unüberlegtes macht. Ok? << sie lachen mich aus.
>> Damit du auf deine Verstärkung warten kannst? Sicher nicht. << Eine Lüge! Ich brauch eine.
>> Wir müssen uns nicht umbringen! Habt ihr den Mann vorhin gesehen? Das ist mein Freund, wahrscheinlich erinnert ihr euch nicht an ihn, aber er war in eurer Gruppe. Er ist in meine gekommen ohne Probleme. Wir müssen uns nicht bekämpfen. Was will Claire dagegen tun? << 
Sie hören mir interessiert zu. Bitte lieber Gott lass mich einmal in meinem Leben gut lügen. Sie müssen es mir glauben. Dann höre ich hinter mir schon die Männer kommen. Ich drehe mich um.
>> Wartet! Daniel komm her. << ich halte meine Hand nach ihm aus. Er kommt zögernd und verwirrt zu mir. Ich zieh ihn neben mich damit die andere Gruppe ihn sehen können. Ich lasse seine Hand nicht los, und drücke sie fest. Er darf es sich nicht anmerken lassen.
>> Seht ihr? Das ist Daniel, er war in eurer Gruppe. << ein fester Handdruck, >> Ihm ist nichts passiert obwohl er gewechselt hat.<< noch ein Handdruck.  >> Wir können uns gegen Claire zusammen tun, wir können sie besiegen!<< Jetzt verstand Daniel meine Lügen. Dann ertönt sie. Die Stimme des Teufels höchst persönlich. Claire. Es muss hier solche Lautsprecher geben.
>> Wie amüsant. Das glaub ihr doch nicht ernsthaft? Wer gibt euch Wasser und Trinken? Ihr würdet verdursten oder verhungern.  Das Wasser kann ich mit einer Handbewegung sofort abstellen. Dann steht ihr ohne alles da. Was haltet ihr von dieser Vorstellung? << ich verliere mein Gleichgewicht. Ich stürze einfach um, ohne Grund. Mein Körper knallt auf den harten Boden. Sofort ist Daniel da. Er redet auf mich ein. Ich kann nicht antworten ich stehe unter einen Schock. Das darf nicht wahr sein. Nein! Wieso nur! Wieso haben ich ihn damals umgebracht. Wieso mischt sie sich hier ein? Wieso zieht sie 48 unschuldige Menschen mit hinein? Wenn es doch reichen würde mich zu töten. Wahrscheinlich wäre ihr das nicht genug, dann hätte sie Jamie auch getötet. Aber wieso nur macht dieses Miststück so eine verdammte Scheiße! Mir wird sofort klar, ich komme hier nie wieder lebend hinaus. Nie wieder. Das Schlimmste daran ist, dass Jamie auch keinerlei Chance hat. Die Anderen könnten am Leben bleiben. Jedoch nicht, wenn ich Selbstmord begehe. Nur wenn mich jemand umbringt. Mein ganzer Körper ist taub. Ich werde sterben ich muss, damit sie weiter leben können. Ich muss. Die Tatsache ist schrecklich. Langsam bekomme ich wieder ein Gefühl. Daniel hilft mir mich aufzurichten. Ich muss das jetzt tun. Sie werden mich jagen, damit ich sterbe. Es ist das einzig richtige, auch wenn es meinen Tod bedeutet. Damit kann ich Daniel retten. Ich will ihn retten. Ich muss da  durch. Ich stehe mit wackeligen Beinen auf. Richte mich zu der nächstbesten Kamera.
>> Du verdammtes Miststück! Was ziehst du in diese Angelegenheit unschuldige Menschen mit hinein? Wie kommt man auf so eine Idee. Was bildest du dir ein? Du hättest mich doch schon längst töten können! Du wusstest wo ich bin, wo Jamie und ich waren. Du machst ein Drama daraus. Jag mir eine Kugel in den Kopf! Dann hast du deine verflixte Rache! << brülle ich zu den Kameras hinauf. Daniel muss mich festhalten. Sonst wäre ich der Kamera liebend gern entgegengesprungen.
>> Du hast ihn mir weggenommen! Du kleine Hure! Du hast ihn getötet. Du wirst bezahlen, wie ich es will. << ruft Claire in die Lautsprecher. Nein es ist Katrin. Sie benutzt nur einen falschen Namen. Dennoch bin ich dahinter gekommen. Ich kenne sie. Ich bin mit ihr verwandt.
>> Hast du nicht gesehen, was er mit mir gemacht hat? Wie er mich misshandelt hat? Er war krank. Er hat dich vergewaltigt! Katrin! Du kannst, dass doch nicht verleugnen! Bitte! <<
>> Nur weil ich deine Schwägerin bin, werde ich dich nicht beschützen. Du hattest auch keinerlei scheu deinen eigenen Bruder zu töten. Ihn einfach wie Müll, die Treppe hinunter zu werfen! << brüllt sie.
Ich beginne zu weinen. Ich wollte ihn nicht töten, nur außer Gefecht setzten.
>> Er war mein Bruder. Verdammt Ja. Er hat mich geschlagen und misshandelt. Ich wollte ihn doch nicht umbringen! Ich wollte nur, dass er bewusstlos ist, damit ich und Jamie flüchten konnten. Es war doch nicht beabsichtigt. << meine Worte werden immer undeutlicher, da ich schluchze.
>> Du hättest mit ihm reden können! <<
>> Als ich dass, das Letze mal versucht hatte, bin ich im Krankenhaus gelandet. Schon vergessen? Er war Alkohol krank, Katrin, bitte. Er wollte keinen Entzug. Du kannst mir nicht sagen, dass er gut zu dir war. Er hat dich wie Dreck behandelt. Nein mit dem Müllsack ist er, besser umgegangen. <<
>> Wie kannst du nur so über deinen toten Bruder reden!? <<
>> Wenn du denkst, dass es mir nichts ausmacht, dann irrst du dich. Ich habe ihn geliebt. Ihm war nicht zu helfen und ich werde dafür in der Hölle landen, aber ich habe Jamie gerettet und das macht es erträglicher. <<
>> Dir tut gar nichts leid. Viel Spaß beim Sterben, Issabell. << mit diesen Worten beendet sie unser Gespräch. Es ist klar, dass ich sterbe. Ich habe es auch verdient, aber kein anderer hier. Sie wird die Leute gehen lassen. Ich nehme mein Messer in der Hand und halte die Spitze an mein Herz. Ich steh vor Daniel. Er blickt mich verstört an.
>> Daniel, du musst es tun, ich kann es nicht. Bitte such, Jamie rette ihn. << wimmere ich.
>> Was redest du? Niemals ich kann dich nicht umbringen. Niemals! <<
>> Du musst, sonst sterbt ihr alle. Nur durch mich. Es ist der einzige Ausweg. Du machst das Richtige, vertrau mir. << lächle ich ihn schwach an. Ich halte ihm den Griff hin. Er ringt mit sich selbst, es kullern ihm Tränen hinunter. Dann gewinnt anscheinend sein Verstand. Er nimmt den Griff, der Klinge, die Klinge die direkt auf mein Herz zeigt. Bitte Gott, lass es schnell gehen!

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