Kapitel 53

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Daniel

Ich warte im Krankenhauses. Gabriel wird gerade operiert und Issy untersucht. Von Katrin fehlt jede Spur. Man hat die ganzen Leichen im Hotel gefunden und Chris und seine Tochter im Hof. Jamie sitzt neben mir, er ist fertig mit den Nerven. Ich bin nur überfordert. Ich wurde schon verarztet und habe jetzt einige Narben auf den Rücken, was ich ziemlich ironisch finde, da Issy sie auch hat. Sonst bin ich glimpflich davon gekommen, ich habe nur ein paar Schürfwunden und eine leichte Gehirnerschütterung. Jamie wurde hier her gebracht als klar war, das Gabriel und Issy medizinische Hilfe bräuchten. Ich habe Angst um sie. Um beide. Gabriel und Issy. Meine Knie zittern und ich will endlich wissen was los ist. Ich habe ein komisches Gefühl ich bin aufgeregt und aufgekratzt doch dennoch fallen mir die Augen zu. Die Lider sind schwer und ich merke wie dringend ich Schlaf benötige. Schlaf ohne Angst zu haben, dass ich umgebracht werde. Doch das kann ich nicht machen, ich meine Gabriel und Issy werden untersucht und ich kann nicht schlafen! Ich blättere in den nutzlosen Magazinen herum, doch nichts spricht dafür, länger als 2 Sekunden auf einer Seite zu bleiben oder geschweige dessen, die Zeilen die dort stehen überhaupt zu lesen. Als mir bei einer weiteren unnötigen Seite lande, fallen mir die Augen zu, vielleicht nur eine Sekunde es spielt aber keine Rolle, da Jamie herankommt. Mit Kaffee.
>> Woher hast du den? << frage ich verwundert.
>> Aus der Cafeteria. <<
>> Und woher hast du das Geld? << frage ich während ich mir einen Becher nehme und zuschaue wie Jamie es mir gleich macht. Er trinkt Kaffee? Aber das soll mal seine Sachen sein, ich nehme einen  vorsichtigen Schluck von dem brühendheißen Getränk.
>> Ach weißt du, der Spruch „Geben Sie mir bitte Geld, wissen Sie ich habe kein Geld mehr seitdem ich gefangen genommen wurde und dazu gebracht wurde Menschen umzubringen und beinahe einen Freund und meine Schwester verloren hätte.“ Bringt recht viel. <<
>> Findest du das witzig? << frage ich fassungslos.
>> Nein du? Die Tatsache ist, dass wir gerade hoffen das Gabriel durchkommt und das Issy keine weiteren Schäden hat und wenn ich mir verdammte Scheiße nicht einmal einen blöden Kaffee schnorren darf, wozu waren wir dann sonst dort? << keift er mich an und steht energisch auf.
>> Junge, setzt dich wieder hin. Das hat keinen Sinn jetzt zu streiten. Du wirst sehen ihr wird es gut gehen und Gabriel schafft das er ist ein zäher Brocken. <<
>> Inwiefern hat uns dieser verlogener Optimismus bis jetzt weiter gebracht? << will er nicht aufhören oder wie sieht es aus? Ich blicke ihn böse an und er setzt sich schmollend hin.
Der Chirurg kommt ungefähr zehn Minuten, nach unserer kleinen Auseinandersetzung. Ich stehe hastig auf und warte darauf, dass der Arzt beginnt.
>> Sind Sie Herr Wikström? << fragt er. Ich nicke hastig.
>> Grüß Gott. Mein Name ist Doktor Hembrist, ich bin der Chirurg von Herrn Kasakow. Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass es keine andere Möglichkeit gab, als das Bein zu amputieren. Es sieht dennoch gut aus, es sollten keine weiteren Probleme auftreten. Die Schussverletzung ist in Ordnung, die Kugel wurde entfernt und es wurden keine Organe oder wichtige Arterien getroffen. Es folgt nun ein langer Weg mit einer Physiotherapie. Es tut mir leid, aber ich muss weiter arbeiten. Ich werde mich noch einmal melden. << 
>> Ok. Vielen Dank. << antworte ich brüchig. Er hat sein Bein verloren. Ich sinke frustriert in den Sessel. Das darf nicht wahr sein.
>> Daniel, du musst es so sehen, es geht ihm gut. Er wird wieder gesund. << Die Worte mögen einen Funken Wahrheit beinhalten, trotzdem helfen sie reichlich wenig.
>> Daniel! << kreischt eine Frau. Ich stehe schockiert auf.
>> Frau Kasakow, schön Sie zu sehen. << sie quält sich zu einem Lächeln.
>> Das ist Jamie. << Jamie stellt sich bei Gabriels Mutter vor.
>> Bist du, du auch dort gewesen? << fragt sie zögernd.
>> Ja. Gabriel, Issy, Jamie und ich sind die einzigen Überlebenden. << sie nickt traurig. Man sieht ihr an, dass sie geweint hat.
>> Weißt du ich habe der Polizei gemeldet, dass Gabriel verschwunden ist und du auch, doch sie haben nichts gemacht! Dabei war er die ganze Zeit in diesem verfluchten Hotel. Hätte ich das doch gewusst. << schluchzt sie. Ich umarme sie und gebe ihr ein Taschentuch.
>> Setzen wir uns. << sie nickt.
>> War denn schon ein Arzt hier? << fragt sie besorgt.
>> Ja. Die Operation ist gut verlaufen. Die Kugel hat keine Organe verletzt und sein Bein… << ich stocke.
>> Sie haben es amputiert oder? << fragt sie. Ich nicke. Sie beginnt schrecklich zu weinen. Ich tröste sie. Sie hat doch niemanden mehr, nur Gabriel und jetzt wäre er beinahe auch weg gewesen.
>> Soll ich Ihnen einen Kaffee oder irgendetwas anderes bringen? << frage ich nach eine langen Zeit.
>> Nein danke, das einzige was ich will ist meinen Sohn sehen! << beklagt sie sich.
>> Ich will ihn auch sehen und Issy. << mir dauert es zulange. Eine Untersuchung kann doch nicht so lange dauern…
>> Issy? Eine Frau war auch noch dort?  Sie konnte auch fliehen? << fragt sie verwundert.
>> Ja sie ist meine Schwester. << erklärt Jamie.
>> Es tut mir so leid für euch, dass ihr dort sein musstet, ich kann mir das überhaupt nicht vorstellen. Ich bin nur so froh, dass es vorbei ist. << sie nimmt meine Hand und drückt sie.
>> Jamie Kandrick, kommen Sie bitte zu dem Untersuchungsraum 2. <<

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