"Natürlich", antworteten Noel und ich gleichzeitig.
Erik sagte uns die Adresse und wir zählten schnell unser Geld.
"Das reicht für ein Taxi. Und für den Rückweg holt eben einer von uns schnell Geld aus dem Haus", sagte Noel.
Wir nickten und er rief eines an.
Ich sah mich kurz um und merkte, dass Erik wirklich recht gehabt hatte. Alle anderen waren wirklich richtig betrunken oder unauffindbar. Wie meine Schwester und Ethan.
Mit dem Taxi dauerte es zum Glück nur knappe zehn Minuten bis wir bei der Freundin von Melina waren und unser Geld reichte locker.
Eine Mutter öffnete uns die Tür und sagte: "Du bist Erik oder? Und ihr seid auch Freunde?"
Wir nickten.
"Gut, kommt doch rein. Sie sind oben in Lisas Zimmer. Ich habe schon überlegt, ob ich eure Mutter anrufen soll, aber dann hat Lisa gesagt, dass sie dich anruft. Geht am besten gleich zu ihr", sagte die Frau und schickte uns nach oben.
Dort klopften wir an der Tür mit dem Namensschild und eine helle Stimme rief: "Wer ist da?"
"Ich bin's Erik. Mit Helena und Noel"
"Kommt rein", schluchzte Melina.
Da saß sie auf dem Bett neben ihrer Freundin, die Augen rot geschwollen und von Mascara verschmiert. Erik ging sofort zu ihr und nahm sie in den Arm.
Das brachte sie aber nur noch mehr zum weinen.
"Was ist denn passiert?", fragte ich vorsichtig, setzte mich zu ihr aufs Bett und nahm ihre Hand.
"Dani und ich haben uns furchtbar gestritten, als ich heute nicht mit ihm schlafen wollte. Er hat mir total gedroht", fing Melina an und musste dann doch wieder schluchzen. "Dann habe ich gesagt, dass ich Schluss mache und dann hat er mich geschlagen."
Sie weinte ganz furchtbar und es war wirklich süß, wie Erik ihr über den Kopf strich und sie festhielt.
"Ich kümmere mich mit meinen Jungs um den. So einfach kommt der nicht davon", bot Noel an und fing an auf seinem Handy herum zu tippen.
"Und wie bist du dann hierher gekommen?", fragte ich Melina.
"Ich bin einfach nur aus dem Haus gerannt. Und Lisas Adresse war am nächsten. Er ist mir sogar ein Stück gefolgt", schluchzte Melina.
"Noel kümmert sich darum, keine Sorge. Sollen wir dich dann heimbringen? Es ist schließlich schon spät", fragte ich dann vorsichtig.
Sie nickte.
"Dann vielen lieben Dank, Lisa. Wir schreiben dir, wenn wir bei Melina sind", sagte ich und stand auf.
"Gerne, mach das bitte"
Ich nickte.
Erik legte den Arm um Melina, die immer noch ganz weiß und zittrig war.
Ich bedankte mich unten noch einmal bei Lisas Mutter und ging dann mit den anderen raus zum Taxi, das auf uns gewartet hatte.
Eine knappe halbe Stunde später waren wir dann bei Wagners und Erik holte schnell Geld um den Fahrer zu bezahlen.
Es war inzwischen halb zwei und wir alle ziemlich müde.
Melina war im Auto sogar zwischen mir und Erik eingeschlafen, also trugen die Jungs sie aus dem Taxi in's Haus.
Ich sperrte derweil die Türe auf und half Melina anschließend beim Umziehen in ihrem Zimmer. Sie wollte dann aber bei Erik schlafen, der auch ein großes Bett hatte.
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Zehntausend Gründe Dich Zu Hassen
Ficção AdolescenteHelena hasst Noel. Noel hasst Helena. So war das schon immer. Doch bisher konnten sie sich immer noch ganz gut aus dem Weg gehen. Blöd nur, dass ihre Eltern befreundet sind und dazu noch die Mutter von Helenas bester Freundin und Noels Vater heirat...