"Mhm. Total spannend", murmelte ich.
Es waren allerdings auch interessante Fotos dabei.
Zum Beispiel ein paar, als alle außer Noel und mir in einem Kreis im Wohnzimmer saßen, redeten und lachten. So sah es zumindest aus.
"Wann war das?", fragte ich Noel.
"Wahrscheinlich als wir Schlittenfahren waren", meinte der.
"Meinst du sie haben da über uns geredet?"
"Ja. Mal ehrlich: Du und ich sind ein Dauergesprächsthema", sagte Noel lachend.
"Ach, spar's dir", sagte ich genervt.
"Sei doch nicht so! Außerdem war das auch ernstgemeint. Ich wette es gibt jetzt schon wieder ein paar Theorien,",
"Sollen die sich doch um Becki und Ethan kümmern", meinte ich.
"Wusstest du, dass Tamara hier unter der Woche Übernachtungen verbietet? Dabei steht Ethan eh nie mit uns auf. Und Becki hat auch frühestens um 10 Uni", erzählte Noel.
"Nein. Aber wehe er kommt dann immer zu uns. Mein Zimmer ist genau neben Beckis", sagte ich.
Noel lachte.
"Als würde sie das kontrollieren. Ethan, Leon und Jonathan machen eh was sie wollen. Zoe kriegt die volle Dosis Tamara jeden Tag und ich werde auch regelmäßig interviewt, beziehungsweise versucht mein Dad dann mit mir zu reden"
"Aber David ist doch total entspannt."
"Elisa auch oder?", fragte Noel.
Ich zuckte die Schultern.
"Eben. Und doch müssen sie nicht alles wissen", sagte er.
"Stimmt schon."
Wir sagten eine Weile nichts.
Doch es war keine unangenehme Stille. Ich hatte die Fotos vor mir liegen und räumte sie langsam wieder auf. Noel sah mir schweigend zu.
"Wollen wir wieder nach unten? Ich gehe einfach direkt zu Leon oder so, dann fragt erst niemand", schlug ich vor.
"Oder wir gucken mal nach Behati", sagte Noel.
"Sollte sie nicht friedlich schlafen?"
"Na, wenn die unten Musik hören oder ewig laut sind.."
"Okay, dann komm."
Tatsächlich hörten wir ein Schluchzen als wir an ihrem bzw. Davids & Tamaras Schlafzimmer vorbeikamen.
Noel ging sofort hinein und hob sie aus ihrem Bett. Was nicht hieß, dass sie sich sofort beruhigte. Ich machte auf Noels Anordnung hin eine Nachttischlampe an und setzte mich neben ihn aufs Bett.
"Kannst du mal zur Kommode dort gucken? In der obersten Schublade müssten die Schnuller sein", sagte er.
"Natürlich", antwortete ich und reichte ihm kurz darauf eine pinkes Exemplar.
Er rollte die Augen aber sagte nichts.
Behati saß auf seinem Schoß und sah ihn mit großen , glänzenden Augen an.
"Na, sollen wir dir etwas vorlesen?", fragte ich.
"Nono!", rief die und deutete auf Noel.
"Das wäre super, oder Honigbiene?", meinte Noel aufmunternd und dann sah die Kleine mich an.
Ich checkte das Bücherregal durch und entschied mich für Aschenputtel.
Das war immer noch mein liebstes Märchen.
Eigentlich konnte ich es auch frei erzählen, aber so war es noch besser.
Also begann ich zu lesen: "Es war einmal in einem wunderbaren Märchenland.."
Behati neigte dazu ab und an auf die Buchseiten zu tatschen, aber das wurde schnell weniger. Aber ich verlor mich in der Geschichte und las weiter.
"Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende", las ich und sah dann auf. Noel beobachtete mich mit einem amüsierten Grinsen.
Ups.
"Wie lange schläft sie schon?"
"Etwa seit nach dem ersten Ball", gab er schmunzelnd zu.
"Oh mann, hättest du doch etwas gesagt", flüsterte ich. "Du kennst die Geschichte sicher eh in und auswendig"
"Nicht wirklich. Und außerdem warst du so darin versunken, das konnte ich nicht zerstören"
Ich wurde etwas rot.
Eigentlich war ich etwas zu alt um mich so von Märchen begeistern zu lassen.
Da öffnete sich die Tür einen Spalt.
"Ach hier seid ihr! Wir haben euch schon gesucht", meinte Jonathan.
"Wir sind in einer Minute unten", flüsterte Noel. Jonathan nickte.
Als wir zusammen ins Wohnzimmer kamen, sahen uns natürlich alle an.
"Behati schläft jetzt wieder", sagte ich dann um die Spannung zu brechen. Ich hasste das. Und lief also dann zu meiner Mom.
"Wir gehen jetzt mal, wir müssen ja morgen wieder früh raus", sagte die.
So verabschiedeten wir uns alle und Mom, Rebecca und ich machten uns zusammen auf den Heimweg.
"Helena, wir müssen uns morgen noch einmal unterhalten", meinte meine Mutter dann. "Heute bin ich viel zu müde."
"Sag mir wenigstens worum es geht"
"Dass ich so einiges über dich gehört habe. Und du und Noel ziemlich lange verschwunden wart."
"Darf ich kurz anmerken, dass mich das extrem ankotzt? Kaum streiten wir mal nicht, kommt gleich jeder mit "OHH LÄUFT DA WAS?" an. Das nervt."
"Und doch hast du ihn wieder geküsst", sagte Rebecca.
Mom sah sie grinsend an und mich dann erwartungsvoll.
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Das ist nur ein kurzes Kapitel, warum sehr ihr im nächsten :)
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Zehntausend Gründe Dich Zu Hassen
Fiksi RemajaHelena hasst Noel. Noel hasst Helena. So war das schon immer. Doch bisher konnten sie sich immer noch ganz gut aus dem Weg gehen. Blöd nur, dass ihre Eltern befreundet sind und dazu noch die Mutter von Helenas bester Freundin und Noels Vater heirat...