Ich stieg ebenfalls aus. Scheiße. Wir waren irgendwo mitten in der Pampa. Oder auch: Der Natur. Urgh. Eigentlich war ich ja gerne draußen, zum Joggen, Spazieren.. whatever. Aber ich war sehr ungern alleine mit drei anderen Jugendlichen irgendwo in einer fremden Pampa. Mit kaltem Wind und trübem Wetter.
"Noch Fragen?", wollte Tom dann wissen.
"Nimmst du mich wieder mit zurück?", fragte Liz. Er lächelte zwar, aber sagte:
"Sorry, Prinzessin"
"Wie weit ist es ungefähr?", wollte Alex wissen.
"Naja ihr werdet schon gute sechs, sieben Stunden oder so brauchen", meinte Tom mit einem Blick auf die Uhr.
"Sieben Stunden laufen? Nicht dein Ernst?", rief Johannes.
Tom setzte sich wieder ins Auto.
"Doch, sorry ihr seid doch alle sportlich! Also, viel Spaß", rief Tom und warf seine Zigarette aus dem Fenster.
Liz wollte die Tür öffnen, doch er hatte sie gesperrt.
Sie zeigte ihm den Mittelfinger.
Und ab da waren wir allein.
"Das ist mit Abstand die beschissenste Aufgabe, die ich je gehört habe", schimpfte Johannes.
"Und was willst du dagegen machen? Wir sitzen hier fest", fragte Liz.
"Naja, entweder wir schauen, dass wir die Hütte schnell finden, oder wir warten hier", sagte Alex.
"Nicht dein Ernst? Bevor ich hier ewig herumsitze laufe ich lieber", beschwerte ich mich.
"War doch nur ein Scherz, entspann dich Helena", lachte Alex.
Mir war nur leider so gar nicht nach entspannen zu Mute. Wir waren irgendwo auf einem Berg, mitten im Nirgendwo.
"Also, zeig mal die Karte", forderte Johannes. Alex reichte sie ihm missmutig.
Die Stimmung war ziemlich bescheiden.
Ich versuchte etwas auf der Karte zu erkennen, war aber überfordert. In Zeiten des Internets und google maps lernte man so etwas eben selten.
"Okay, ich glaube wir haben gute Chance, wenn wir jetzt diesem Kieselweg folgen, also dem blau-weißen Kreuz. Irgendwann sollten wir dann zu einer Bergbahn kommen. Das sieht schneller aus, als der Rundweg", sagte Johannes schließlich.
Ich beschloss ihm zu vertrauen. Und da sonst niemand widersprach, folgten wir Johannes Vorschlag. Und liefen erst einmal still nebeneinander den Weg entlang. Ich wünschte mich nach Hause in mein Bett. Mit einem heißen Tee und meinem Laptop. Scheiße. Ich hatte jedes Zeitgefühl verloren, als Liz nach einer Weile das Schweigen brach: "Was habt ihr denn alle so mit?"
Unsere Umgebung war immer das gleiche: Wald. Dazu war es auch noch ziemlich kalt.
"Essen, Wasser, Geld, einen extra Pullover, meinen iPod, Lautsprecher und ein 1. Hilfe Set ", zählte Alex auf.
"Essen und Trinken, Geld, eine Regenjacke, die Karte, Kaugummi und eine Sonnenbrille", sagte Johannes.
"Essen, Wasser, Geld, eine Mütze, einen Schirm, Pflaster, ein Taschenmesser, Schokolade, diversen Kosmetikkram und eine kleine Kamera", zählte ich auf.
"Ja, ich bin auch ähnlich ausgestattet. Wie wäre es dann mit einem 1. Gruppenbild? Und Alex wir könnten doch Musik hören", meinte Liz.
Wir nickten, posten für ein erstes Selfie und liefen dann weiter. Dazu lief 30 Seconds to Mars, was eigentlich ganz motivierend war. Außerdem mussten wir uns so nicht unterhalten.

DU LIEST GERADE
Zehntausend Gründe Dich Zu Hassen
Teen FictionHelena hasst Noel. Noel hasst Helena. So war das schon immer. Doch bisher konnten sie sich immer noch ganz gut aus dem Weg gehen. Blöd nur, dass ihre Eltern befreundet sind und dazu noch die Mutter von Helenas bester Freundin und Noels Vater heirat...