Say You Won't Let Go

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London - ein Jahr und ein paar Monate früher

"Überraschung!", rief ich, als endlich die Zimmertür aufging.

Ich hatte  über zwei Stunden hier in Noels kleinem WG Zimmer gewartet, während er noch in der Uni gewesen war. Natürlich hatte er gewusst, dass ich ihn besuchen kommen wollte. Nur hatte er gedacht, dass er mich am nächsten Tag vom Flughafen abholen musste. Tja-  so hatte ich das nicht ganz geplant.

"Helena."
Statt auf seine Worte zu warten, war ich aufgesprungen und in seine Arme gelaufen.

"Ich habe dich so vermisst", flüsterte ich, endlich wieder in seinen Armen, zwischen ein paar Küssen.

"Ich dich erst, Schatz. Willst du wissen, wie sehr?", fragte Noel und fuhr mit der Hand unter mein Top.

"Nachher, okay? Ich habe für uns einen Tisch reserviert und wir müssen eigentlich genau jetzt los", erwiderte ich mit einem Blick auf die Uhr. 

"Na gut.", meinte Noel, ließ mich aber noch nicht los. Ich sah ihn an und musste sofort wieder grinsen. Sein Lächeln, sein Geruch, seine Nähe. Ich hatte es auch nicht eilig, ihn wieder loszulassen.

"Wie lange kannst du bleiben?"
"Sonntag Morgen muss ich wieder fliegen", erklärte ich.

"Na, dann haben wir ja noch zwei Abende mehr, um Essen zu gehen", flüsterte er und zog mich langsam Richtung Bett. 


Wir hatten stattdessen Pizza bestellt und beschlossen, am nächsten Tag essen zu gehen.

Freitag und Samstag waren dann auch wirklich wunder, wunderbar. Wir gingen sehr viel spazieren, erledigten nebeneinander Kram für die Uni und redeten - in Cafes, beim Abendessen, beim Laufen durch die Stadt. Jeder Moment mit ihm war wunderschön. Doch bis zum Samstag Abend hatten wir ein Thema vermieden: Melinas Verlobungsfeier vor ein paar Wochen.

Und ich wollte auch ehrlich gesagt, nicht darüber reden, doch Noel schnitt das Thema an. Wir saßen gerade in einem wunderschönen kleinen indischen Restaurant, quasi um die Ecke von seiner WG Wohnung gelegen. Ich war krampfhaft darauf fokussiert, nicht an den nächsten Tag zu denken.

"Helena?"
"Mhm?"
"Mir ist seit ein paar Wochen eine Sache nicht aus dem Kopf gegangen", begann Noel.

"Und zwar?", fragte ich neugierig. 

"Etwas, was mein Dad neulich zu mir gesagt hat. Damals, bei Melinas Verlobungsfeier."

Mir wurde immer noch ein kleines bisschen schlecht bei dem Gedanken daran. So sehr ich mich auch für Melina gefreut hatte, mir waren ein paar der Kommentare ziemlich auf die Nerven gegangen.

"Lass mich raten: Er hat gefragt, warum wir noch nicht verlobt sind?", fragte ich spöttisch.

"Gewissermaßen ja", gab Noel zu.

"Und weiter?"

"Naja, was wäre so falsch daran? Ich meine, wir sind seit fast vier Jahre zusammen, haben schon zusammen gewohnt und machen gerade eine Fernbeziehung durch. Ich liebe dich, Helena", Noel legte eine Hand auf meine.

"Ich liebe dich auch, No. Aber ich verstehe nicht, warum du es so eilig hast. Du bist 21. Wer weiß, wie es in einem Jahr aussieht?"

"Ich weiß, wie es in einem Jahr aussehen soll, Helena."
Ich seufzte und sah, wie Noel, in seine Jackentasche fasste. Oh nein...

"Stop, Noel! Was auch immer du da hast, ich will es nicht!"
"Aber warum nicht? Du sagst, du liebst mich. Du fliegst extra früher her und bist seit Jahren der wichtigste Mensch in meinem Leben. Warum nicht, Helena?"

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