And an Elastic Heart

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Song: https://www.youtube.com/watch?v=TcFI8c5f6yo


"Kennst du nicht die Theorien, dass Menschen dazu neigen das Offensichtliche zu übersehen?"

"Nein."

Und überhaupt, was hatte das alles zu bedeuten? Warum hatte er mich die letzten Wochen ignoriert, nur um mich jetzt zu küssen,  gerade jetzt wo der Rest unserer Leute nur ein paar Meter vor uns spazierte.

Doch ich fragte nicht. Ich wollte nur eines: Ihn wieder küssen.

Also sah ich ihn an,  zuckte als Antwort kurz mit den Schultern und schon küssten wir uns wieder.

Dieses Mal länger. Warum auch nicht? Die anderen waren gerade um eine Ecke gebogen. Sie sahen uns nicht.

Noel hielt mich an meinen Schultern fest und in seinen Armen war mir nicht mehr kalt. Aber ich fühlte mich sicher. Seine Lippen waren  wunderbar warm und weich und, dass Noel Hofmann küssen konnte, wusste ich ja sowieso.

Doch dann löste er sich. Viel zu schnell.

"Komm, wir müssen weiter, sonst fragen sich alle wo wir sind", meinte er.

"Und was sagen wir ihnen?"

"Na, dass deine Füße wehgetan haben und ich dich ein Stück tragen musste"

"Also gut, aber dann..", sagte ich. Und ehe er sich versah, war ich schon auf seinen Rücken gesprungen und hielt mich fest. "Muss es wenigstens glaubhaft sein."

Er seufzte und hielt meine Beine fest.

Huckepack trug er mich weiter, wo nicht zu weit weg schließlich die anderen warteten.

"Wo wart ihr beide denn?", fragte Laila besorgt. Ich musste mich sehr zusammenreißen, um nicht zu lachen.

"Ein Pflaster hatte sich an Helenas Fuß gelöst und das tat ihr dann ziemlich beim Laufen weh", erklärte Noel.

"Achso gut. Wir hatten schon Angst ihr habt euch gegenseitig vor ein Auto geworfen oder so", meinte Liam und zwinkerte uns verschwörerisch zu. 

"Liam! Es ist Weihnachten!", erinnerte ich ihn und die anderen lachten.

"Dann kommt, die anderen wundern sich sicher schon, wo wir bleiben", sagte David schließlich.

Kurz darauf kam Leon neben uns.

"Falls du Helena nicht die ganze Zeit tragen willst, kann ich das auch gerne übernehmen", bot er an und fügte dann hinzu: "Ist vielleicht unauffälliger."

Ich vermied es ihn direkt anzusehen, als Noel mich absetzte und ich dafür auf Leons Rücken kletterte.

"Also, was wollen wir dann gucken, wenn wir wieder zuhause sind?", fragte Leon.

"Ich gucke das, was Zoe nicht sehen will", erwiderte ich.

"Ihr Mädchen spinnt schon ein bisschen", sagte Noel.

"Entschuldigung, aber hat sie das Bild fallen lassen oder ich?"

"Ehrlich gesagt, war sich da keiner so sicher", sagte Leon.

"Lass mich runter", befahl ich wütend.

"Helena, sei nicht eingeschnappt", meinte Noel.

"Meinst du wirklich ich setzte mich tagelang hin , drucke, schneide, klebe und kaufe diesen sau-teuren Rahmen, nur um ihn mir selbst auf die Füße zu schmeißen?"

Leon räusperte sich.

"Okay, das klingt wirklich nicht nach dir", meinte er dann beschwichtigend und Noel sagte: "Tut uns Leid, Helena"

Zehntausend Gründe Dich Zu HassenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt